Silberglänzende Knöpfe

Wolfgang Klün

Unter der Serienbezeichnung EBI-125 A-PT hat ebro Electronic Druck- und Temperaturlogger im Programm, die sich für den direkten, kabellosen Einsatz in Autoklaven eignen. Die silberglänzenden Knöpfe sind für einen Druckbereich von 0 bis 5 bar absolut und für Temperaturen von -40 bis +140 °C ausgelegt. Die 100 g leichten Gerät (ø 48 mm x 28 mm) zuzüglich Druckaufnehmergehäuse (ø 15 mm, Höhe 20 mm) sind in Standard- oder Autoklavenausführung erhältlich. Hauptkomponenten sind eine eingebaute, temperaturkompensierte Keramik-Messzelle und ein Temperaturfühler Pt 1000.

Für beide Kanäle stehen Speicherplätze für jeweils 9000 Messungen zur Verfügung. Den Messtakt kann der Anwender frei zwischen 1 s und 8 h wählen. Auflösung und Genauigkeit betragen 1 mbar und 0,5 % vom Druckmessbereich sowie 0,1 °C und ±0,2 °C ±1 Digit bei Temperaturmessungen. Der Berstdruck des Drucksensors entspricht dem zweifachen Wert des Druckbereichs und beträgt somit 10 bar.

Die Druck- und Temperaturlogger EBI-125 A-PT sind auch in einer speziellen Ausführung erhältlich, bei der der Messdruck dem säure- und laugenfesten Keramiksensor über einen Schlauch-, Glas- oder Flansch-Anschluss zugeführt wird. Außerdem stehen Adapter für diverse Druckanschlüsse zur Verfügung.

Das Logger-Gehäuse aus V4A entspricht der Schutzart IP 68. Die 3,6 V Lithiumbatterie hat eine Betriebsdauer von 3 bis 5 Jahren. Die Drucklogger sind vor allem für den Einsatz in der Lebensmittel- und Medizintechnik bestimmt und können in Sterilisationskammern mit gesättigtem Dampf eingesetzt werden. Die Sterilisatoren sind dadurch gemäß DIN-EN 554 validiert.

Für das Auslesen des Datenspeichers über die Loggerhalbschalen bietet ebro das Auswertesystem EBI Winlog 2000 S, P, Bus oder Validiert an. Es ermöglicht die grafische oder tabellarische Darstellung des Druck-Temperatur-Zeitverlaufs. Der Protokoll-Ausdruck erfolgt über einen PC mit grafikfähigem Drucker.

Lebensmittelhersteller wie die Champignon Käserei, Nestle, Lutz Fleischwaren, die Meiko Konservenfabrik oder Pasta Sasella setzen die Druck- und Temperaturlogger EBI-125 A-PT ein, um eine hohe, gleichbleibende Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten. Durch die Verwendung der Auswerte-Software Winlog 2000 S oder P werden zudem die Anforderungen der Qualitäts-Sicherungs-Systeme unterstützt.

Früher setzte die Käserei Champignon zur Überprüfung der Temperaturverläufe in der Produktion bis zu 32 Messfühler ein, die im Käse verteilt wurden. Die Auswertung der Messergebnisse erfolgte vor Ort mit Hilfe eines mobilen PCs. Diese Messlösung war sehr aufwendig und gefährlich, denn die unzähligen Kabel wurden sehr schnell zur Unfallquelle. Seit einiger Zeit erfolgt die Temperaturmessung nun mit Hilfe der kabellosen ebro-Logger. Zum Beispiel lässt man einen edelstahlummantelten Logger EBI-125 bei der Reinigung der Horden mitlaufen. Diese Gestelle müssen bei mindestens 70 °C gereinigt werden, damit nicht Pilze und Bakterien den Käse bei der Reifung befallen.

Ein weiterer Einsatzbereich des Loggers EBI-125 ist die Temperaturüberwachung bei der Herstellung von Dosencamembert. In einem Autoklaven werden durch Hitze und Überdruck die Enzyme im Käse inaktiviert. Das verhindert die weitere Reifung des Camemberts in der Dose. Ein Umstand, der besonders wichtig ist, denn der Käse soll eine Mindesthaltbarkeit von einem halben Jahr haben. Wenn der Käse verpackt ist, muss er innerhalb von 24 Stunden auf unter 6 °C abkühlen. Ein Problem, das hier auftreten kann ist, dass die Kälteverteilung im Schnellkühlraum nicht gleichmäßig ist. Das bedeutet, dass die Käse in Abhängigkeit von ihrer Position im Kühlraum unterschiedlich stark abkühlen. Vor diesem Hintergrund ist die Kontrolle der Temperaturverteilung sehr wichtig, eine Messaufgabe, die ebenfalls mit dem Logger EBI-125 gelöst wird. Auf der Basis der Messdaten erfolgt dann gegebenenfalls eine Umlagerung des Kühlgutes.

Nestle setzt den Logger EBI 125 A EM 100 für die Berechnung des F-Wertes von Hertha-Wurstwaren ein. Der Datenlogger wird zusammen mit dem Brät in den Darm eingeschweißt. Die gekennzeichnete Probe wird nach der Bestimmung des F-Wertes aus der Charge entfernt. Die F-Wertbestimmung läuft dank der Auwertesoftware EBI Winlog 2000 P sehr schnell ab. Der Qualitätsbeauftragte kann binnen weniger Sekunden auf die Messwerte zurückgreifen.

Auch Lutz Fleischwaren setzt bei der Qualitätssicherung auf die Druck- und Temperaturlogger von Ebro. Ein EBI 125 A-EM 100 dient zur Überwachung von Einkochprozessen in Autolaven. Der Fühler wird über eine Klemmverschraubung im Kern des Fleischproduktes, das in Dosen abgefüllt ist, platziert. Die präparierte Konserve durchläuft mit der übrigen Charge den Autoklavierprozess. Gemäß dem eingestellten Messtakt wird die Kerntemperatur gemessen und aufgezeichnet. Am Ende des Prozesses wird der Logger über die Software Winlog 2000 P ausgewertet und der F-Wert bestimmt.

Die Meiko-Konservenfabrik aus Oster-hofen stellt neben anderen Produkten auch eingelegte Gurken her. Bei der Pateurisierung der Gurken nutzt man zur Erfassung der Temperatur den Datenlogger EBI 125 A EM 50. Der Fühler mit einer Länge von 50 mm wird im Kern einer Gurke untergebracht und diese wiederum im Zentrum des Glases platziert. Letzteres wird verschlossen, gekennzeichnet und durchläuft mit den übrigen Gläsern der Charge den Pasteur. Die Verweilzeit der Gläser im Pasteur richtet sich nach der gewünschten Haltbarkeit. Nach der Pasteurisierung wird der Logger aus dem Glas genommen und mit Hilfe der Auswertesoftware EBI Winlog 2000 ausgelesen. Die berechnete Temperatur- Zeitkurve zeigt, ob der Pateurisierungsprozess gemäß den vorgegebenen Temperaturparametern abgelaufen ist.

Der Lebensmittelhersteller Pasta Sassela überwacht mit dem Datenlogger Type EBI 125 A-R 75 den Sterilisationsprozess von Ravioli. Der Fühler wird zusammen mit den Ravioli in ein Paket eingeschweißt, er befindet sich also direkt im Produkt. Diese Überwachung ist notwendig, um die Haltbarkeit des Produkts zu gewährleisten. Die Auswertung erfolgt über Winlog 2000 P. Die Software berechnet aus den gespeicherten Daten automatisch den F-Wert. Außerdem werden auch dem Produkt zugeordnete Prozessdaten innerhalb der Software hinterlegt. Diese Daten werden bei der Dokumentation im Rahmen des Qualitäts-Management-Systems EN ISO 9000/2000 benötigt.

Halle 14, Stand B08

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