Die Auseinandersetzung mit dem Thema Risiko- und Krisenmanagement in Unternehmen der deutschen Ernährungsbranche wurde von der AFC Risk & Crisis Consult GmbH in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) untersucht. Die telefonische Studie richtete sich an 150 zufällig ausgewählte Verantwortliche der Top-1000-Unternehmen.
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Hersteller als präventive Maßnahmen Systeme zur Qualitätssicherung bevorzugen. Die meist verwendeten Systeme sind dabei HACCP mit 89 % und IFS mit 81%, gefolgt von ISO 9001, GMP und QS-Siegel. Die Frage nach einem Krisenmanagementsystem im Unternehmen konnten 93 % der Befragten bejahen. Kernelement bildete dabei das Krisenhandbuch (84%) mit einem Krisenablaufplan, einer Adressdatei externer Dienstleister, einer aktuellen Aufgabenverteilung im Krisenstab, einem Formblatt zur Reklamationserfassung sowie einer Adressdatei der Abnehmer und der zuständigen Behörden. Weniger ausgearbeitet scheint die Krisenkommunikation zu sein, denn nur 24% der Befragten verfügen über eine vorbereitete Pressemitteilung.
Bei der Frage nach einer Risikoanalyse konnten 80 % der Befragten die Durchführung einer solchen bestätigen. Die häufigsten Risikofelder waren hierbei die Analyse der Produktions-, Beschaffungs- und Personalrisiken. Die Auswirkungen öffentlicher Diskussionen, Absatzrisiken, Änderung des Verbraucherverhaltens und Verhalten der Wettbewerber spielen als Risikofelder für die Befragten eher eine zweitrangige Rolle.
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass mittlerweile die deutliche Mehrheit der Befragten das Thema Krisenmanagement sehr ernst nimmt. Zentrale Elemente des Risikomanagements werden dagegen häufig noch vernachlässigt. Es mangelt weiterhin in vielen Unternehmen an einer konsequenten Implementierung elementarer Instrumente. „Besonders die konkrete Analyse der einzelnen Risikofelder kommt in vielen Unternehmen zu kurz. Diese gilt jedoch als Basis für die Entwicklung eines zuverlässigen Risiko- und Krisenmanagements“, so Dr. Michael Lendle, Geschäftsführer der AFC Risk & Crisis Consult GmbH.
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