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Schmutz und Schimmel finden keinen Halt

Kunststoffmodulbänder sorgen im Gärbereich einer Großbäckerei für Hygiene
Schmutz und Schimmel finden keinen Halt

In Großbäckereien ist das Warentransportsystem im Gärbereich ein Produktionsabschnitt, der gemäß HACCP-Vorgaben besondere Beachtung finden sollte. Deshalb haben sich die Verantwortlichen der Reutlinger Großbäckerei Bäckerbub bei der Planung einer neuen Produktionsanlage für Habasit-Kunststoffmodulbänder entschieden.

Über 160 Filialen der K&U Bäckerei GmbH im Raum um Reutlingen, Stuttgart, Ludwigsburg und Ulm beliefert der Betrieb von Bäckerbub in Reutlingen täglich mit frischen Backwaren. 220 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Hygiene gilt für jeden von ihnen als oberstes Gebot. „Wir setzen in unseren Betrieben schon seit über zehn Jahren auf das HACCP-Konzept“, berichtet Hartmut Müller von der Technischen Abteilung der Reutlinger Großbäckerei. „Erfunden wurde dieses Konzept übrigens 1959 in den USA. Damals sollte es die Qualität der Astronautennahrung sicherstellen.“

Strukturierte Gefahrenanalyse
Mit der EU-Richtlinie 93/43/EWG und der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) hielt die Idee einer strukturierten Gefahrenanalyse auch in der deutschen Lebensmittelindustrie Einzug. Seit Anfang 2006 ist das HACCP-Prinzip durch die direkte Gültigkeit der EG-Verordnung 852/2004 in allen Mitgliedstaaten der EU sogar Gesetz für die Hersteller von Nahrungsmitteln. Einer der Produktionsabschnitte, die nach HACCP-Standard besonders beobachtet werden sollten, ist das Warentransportsystem im Gärbereich. In den meisten Bäckereien werden hier Gewebebänder eingesetzt. Allerdings gestaltet sich die Reinigung der Bänder mitunter als schwierig, wie Müller weiß: „Das Gewebe darf keine Feuchtigkeit aufnehmen, sonst könnte es Schimmel ansetzen. Bei hartnäckigen Produktionsresten greift man da besser zu chemischen Reinigern.“ Jens Bierbach von der Habasit Rossi GmbH ergänzt: „Wenn man das Band nur mit Wasser abwäscht, verklumpen die Mehl- und Teigreste und kleben um so stärker auf der Oberfläche.“ Zusammen mit dem Mutterkonzern, der schweizerischen Habasit AG, stellt das Unternehmen bereits seit mehr als 60 Jahren Gewebebänder her. Man kennt hier also die Eigenheiten des Materials. Um Bänder, die in Feuchtbereichen der Lebensmittelherstellung eingesetzt werden, wirklich gründlich zu reinigen, müssen sie abgenommen und gesäubert werden. Für den Betrieb bedeutet das einen längeren Produktionsstopp. Als das Unternehmen Bäckerbub die neue Produktionsanlage in Reutlingen plante, wollte man diese Probleme von vornherein umgehen. Die Techniker sahen sich nach alternativen Möglichkeiten um und stießen auf die Habasit-Modulbänder. „Für unsere Anforderungen war es wichtig, dass die Transportstraßen wartungsarm sind, wenig anfällig für Schimmel und Schmutz und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse“, fasst Müller zusammen. Die aus einzelnen Kunststoffbauteilen zusammengesetzten Modulbänder erfüllten diese Vorgaben.
Praxistest bestanden
Die harten Kunststoffmodule, die Habasit selbst auf leistungsstarken Spritzgussanlagen herstellt, sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Kratzer und Schnitte. Schimmel und Schmutz finden auf der glatten Oberfläche keinen Halt. Auch eventuell anfallende Reparaturen gestalten sich unkompliziert. Musste bei einem defekten Gewebeband das komplette Band ausgetauscht werden, so reicht es bei einem Modulband aus, nur die betroffene Stelle zu öffnen und die kaputten Bauteile gezielt auszuwechseln. Endgültig überzeugt wurden die Entscheider bei Bäckerbub aber durch eine Demonstration der Modulbänder in einem Mehrbändergärkanal.
Daneben stellte sich die Frage nach den Ablöseeigenschaften der neuen Bänder. Dazu machte Bäckerbub in Zusammenarbeit mit Habasit Rossi einen Versuch unter realen Betriebsbedingungen. Dabei gärten die Teiglinge zunächst auf dem Band und wurden anschließend im Froster einer Schockbehandlung unterzogen. Nach diesem Prozess hafteten die Teiglinge sonst immer fest am Transportband. Anders die Situation bei den Kunststoffmodulbändern: Die Teiglinge lassen sich problemlos abheben. Die Ablöseeigenschaften der Modulbandoberfläche kann zudem durch speziell strukturierte Oberflächen genau an die individuellen Vorstellungen des Anwenders angepasst werden. Auf Mitnehmern und Bausteinen mit Rippen, Noppen oder Wellen finden selbst stark klebende Produkte keinen Halt.
Wichtiger noch als die Vorteile für den Backbetrieb ist die Lebensmitteltauglichkeit der Kunststoffmodule. Auf keinen Fall dürfen gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe aus den Kunststoffmodulen in die Produkte wandern. Um diese Gefährdung für die Verbraucher zuverlässig auszuschließen, hat die EU in der Richtlinie 2002/72/EC strenge Regeln für Materialien erlassen, die mit Nahrungsmitteln in Kontakt kommen. Ähnliche Vorgaben macht auch die FDA. Die in den Modulbändern verwendeten Kunststoffe wurden sowohl von der FDA als auch von der EU für den Nahrungsmittelbereich zugelassen.
Einsparpotenziale nutzen
Bei der Planung neuer Anlagen zeigen sich die mit den Modulbändern verbundenen Einsparungspotenziale deutlich. Das beginnt schon bei der Konstruktion der Transportstrecke. Sie ist mit Modulbändern weniger aufwändig als mit Gewebebändern. Grund dafür ist der modulare Bandaufbau, der es zum Beispiel ermöglicht, ohne Spannstation leichtere Werkstoffe für die Trägerkonstruktion zu verwenden. Zusätzlich können problemlos Kurven und Geraden in einer Anlage kombiniert werden, wodurch sich die Zahl der Übergabepunkte – sie stellen ein Risiko für die zu transportierenden Produkte dar – minimieren lässt.
Einen weiteren Vorteil bieten die Kunststoffmodulbänder in allen Anwendungen, bei denen es auf eine starke Luftumwälzung ankommt. Das ist beispielsweise beim Kühlen und Frosten der Fall. In Abhängigkeit von den ausgewählten Modulen, entstehen Spalten oder Öffnungen, durch die die Luft ungehindert hindurchtreten kann. Das heißt: Die Verweildauer der Produkte in den Kühl- oder Frostanlagen lässt sich deutlich verkürzen, was in letzter Konsequenz zu einer Erhöhung der Produktivität führt.
In dem Reutlinger Unternehmen Bäckerbub haben sich die Habasit-Kunststoffmodulbänder bestens bewährt. Deshalb hat man inzwischen in drei weiteren Backbetrieben der K&U-Gruppe mit der Umstellung auf Modulbänder begonnen.
Halle 9, Stand 407
dei 449

Kunststoffmodulbänder von Habasit Rossi
K&U Bäckerei
FachPack 2007
EG-Verordnung 852/2004
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