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Offen für Neues

Bäckerei Büsch setzt auf Kurventechnik par excellence
Offen für Neues

Die hohe Backqualität überzeugte Edeka davon, in die Bäckerei Büsch zu investieren: Gemäß der Philosophie dieses Handwerksbetriebs sind nur qualitätsunabhängige Abläufe automatisiert. Die aber müssen bestens spuren bei allein rund 300 000 Brötchen-Teiglingen täglich. Den Transport von Brötchendielen und Brotkörben übernimmt das Rexroth-Kettenförder- system VarioFlow S.

Wolfgang Wiedorn

Brötchen ist längst nicht gleich Brötchen. Und genau aus diesem Grund überlässt die Bäckerei Büsch GmbH mit Hauptsitz in Kamp-Lintfort auch nichts dem Zufall. Alles, was zum eigentlichen Geschmack später beiträgt, wird von Hand gemacht. Die anderen Abläufe sind automatisiert. Dazu zählt vor allem der Transport der Brötchen-Teiglinge und Brote, die einen auf Dielen liegend, die andern in Körben verpackt.
Kurvenreiche Wegführungen, lange Einzelstrecken und diverse Höhenunterschiede bei der Streckenführung gaben den Ausschlag für den beauftragten Fördertechnikspezialisten brüel international A/S, das Rexroth-Kettenfördersystem VarioFlow S auszuwählen. Das System sorgt für den reibungslosen Transport beim Wareneingang, an dem benutzte Körbe und Dielen ankommen und dann in eine Waschanlage befördert werden. Zudem übernimmt es den Transport innerhalb der Produktion bis zum Warenausgang, wo Körbe und Dielen mit der frischen Ware den Bäckereibetrieb verlassen. Die Flexibilität des VarioFlow S macht es möglich, die von Büsch geäußerten Wünsche durch leichte Modifikationen des Standardsystems zu erfüllen. Vor allem aber entspricht der konsequente Einsatz des Werkstoffs Edelstahl, das offene Streckenprofil und die nicht schöpfende Kette ganz den hohen Hygieneanforderungen der Nahrungsmittelindustrie. Auf Grund dieser Merkmale ist eine problemlose und rückstandsfreie Reinigung garantiert. Büsch setzt das Transportsystem mit langen Strecken von bis zu 30 m ein und nutzt in weiten Teilen ein Doppelspur-Fördersystem. Das ganze Ausmaß der Anlage wird anhand einiger Zahlen deutlich: Das VarioFlow S steht in dem Bäckereibetrieb für eine Gesamtförderlänge von 550 m, davon sind rund 460 m von der Hallendecke abgehangen.
Bewährte Technik, maßgeschneiderte Lösung
„Das System muss, ebenso wie alle anderen automatisierten Anlagenteile, schlichtweg gut funktionieren“, betont Franz-Josef Conen, Produktionsleiter der Bäckerei Büsch GmbH. Seine Begründung unterscheidet sich jedoch in einem Detail von sonst üblichen Anwenderaussagen: „Wir sind ein klassischer Handwerksbetrieb und wollen auch einer bleiben. Deshalb haben wir deutlich mehr Bäcker als Techniker angestellt. Die verstehen die Kunst des Brotbackens, können sich aber nicht um die Automatisierungstechnik kümmern. Die Anlage muss einfach laufen, ohne Experimente. Deshalb setzen wir auf bewährte Technik und namhafte Systemlieferanten.“
Von bewährten Prinzipien einer großen Bäckerei weicht die Anlage jedoch in einem Punkt ganz deutlich ab und schafft damit ein Novum in Europa, wie Uwe Michaelsen, Geschäftsführer des Planungsbüros CIC GmbH, sagt: „Es gibt bisher keine andere Bäckerei, bei der die strikte Trennung zwischen Produktion und Versand vollzogen ist. Die Aussage, das sei nicht machbar, haben wir hier durch die Fördertechnik widerlegt. Abgetrennt mit einer so genannten Brandwand, durch deren Öffnungen das VarioFlow S läuft, ist sichergestellt, dass keine LKW-Fahrer oder andere Mitarbeiter von außen in den Backbereich und umgekehrt keine Bäcker in den Versand gehen müssen. Diese Trennung ist von großer Bedeutung, weil sie für Sauberkeit und Ordnung sorgt.“
Schnelligkeit und Ruhe im Einklang
Und die braucht es natürlich beim Backen. Ob Roggen- oder Weizenbrot, Brötchen oder Plunder – bei Büsch rühren gelernte Bäckermeister den Teig für alle Backwaren an und überwachen die Gärprozesse. Dabei ist Zeit ein wichtiges Kriterium: Schnelligkeit ist gefragt, so dass der richtige Brotteig zum richtigen Zeitpunkt in den Ofen oder als Brötchen-Teigling in die Filiale kommt. Ruhe ist notwendig, damit sich der optimale Geschmack beim Aufgehen des Teigs entwickeln kann. Die Mischung macht es aus, ein fortlaufender Prozess, nur Massenware vom Fließband lehnt Büsch ab. „Wir backen 120 verschiedene Produkte und alles, was unsere Kunden wünschen und wenn es eine Hochzeitstorte ist“, sagt Conen.
Mit der gleichen Orientierung an Kundenwünschen arbeitet auch das VarioFlow S in der Anlage. Büsch setzt das Kettenfördersystem in zwei unterschiedlichen Bandausführungen ein. Auf dem einspurigen System mit einer Kettenbreite von 160 mm werden einheitlich große Brotkörbe transportiert. Mehr Breite und höhere Flexibilität ist bei den Dielen gefragt. Die Lösung besteht in einem Doppelspur-Fördersystem, das aus zwei Förderbändern mit jeweils 80 mm Breite aufgebaut ist. Franz-Josef Conen berichtet, dass zwei Dielentypen mit unterschiedlichen Abmessungen im Mix über die Anlage fahren. „Zwar ist hier kein ständiger Wechsel angesagt, aber bei 1200 Dielen pro Stunde muss alles schnell gehen. Bei diesem Tempo darf keine Diele in einer Kurve stecken bleiben.“ Die innovative Kurventechnik des Kettenfördersystems überzeugt durch Kugellager, die auch enge Biegeradien und 90-Grad-Kurven realisieren lassen.
Anpassungsfähig und kostengünstig
Die Strecken passen sich optimal an die jeweiligen Platzverhältnisse beim Anwender an. Ein weiteres wichtiges Argument ist, dass diese Fördertechnik Antriebe einspart. Im Vergleich zu anderen Systemen erfordert das VarioFlow S bei einem Richtungswechsel keinen zusätzlichen Förderer bzw. Antrieb. Selbst zwei 90-Grad-Kurven können mit nur einem Antrieb betrieben werden. Die patentierte Kurventechnik verringert die Reibung der Kette, so dass sogar weniger Antriebsenergie als gewöhnlich benötigt wird und die Lösung kostengünstiger ist.
dei 401

Mehr Informationen zu VarioFlow S
Annuga FoodTec 2009

Das Erfolgsrezept der selbst ernannten „fröhlichen Bäckerei“ Büsch – Konzentration auf die Kernkompetenz – fruchtet. Angefangen mit einer einzelnen Backstube vor rund 20 Jahren entwickelte sich Büsch zum heutigen Unternehmen mit nahezu 1000 Mitarbeitern an rund 100 Standorten, Tendenz steigend. Die hohe Backqualität war ausschlaggebend dafür, dass Edeka, als Muttergesellschaft der Büsch GmbH, im Jahr 2006 in eine neue Produktionshalle am Niederrhein investierte. Das Logistik- und Materialflusskonzept stammt von der CIC Concept Industrie Consult GmbH in Darmstadt, ein unabhängiges Planungs- und Beratungsbüro für individuelle Lösungen in Fabrikplanung, Unternehmensorganisation und Logistik. Die Ausführung der Fördertechnik sowie der Korb- und Dielen-Waschanlagen übernahm brüel international A/S, das sich als einer der größten europäischen Hersteller von vollautomatischen Wasch- und Hantierungsausrüstung in der Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie einen Namen gemacht hat.
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