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50 Jahre Kompetenz und Leidenschaft für Verpackungstechnik

50 Jahre Kompetenz und Leidenschaft für Verpackungstechnik
Immer am Puls der Zeit

1972 wurde die dei aus der Taufe gehoben. Seitdem ist die Verpackungstechnik fester Bestandteil der Berichterstattung und Multivac ein treuer Begleiter. Im Gründungsjahr der Zeitschrift hatte der Verpackungsspezialist aus dem Allgäu schon elf erfolgreiche Jahre hinter und eine glänzende Zukunft vor sich. Welche Highlights Multivac in diesen Jahrzehnten an den Start gebracht und damit die gesamte Verpackungsbranche geprägt hat, erfahren Sie hier.

Vor 50 Jahren hatte Multivac seine ersten Meilensteine bereits gesetzt. Denn genau im Jahr 1972 wurde der 1000. Verpackungsautomat produziert und verkauft. Mit der M 72 kam eine wirtschaftlichere Tiefziehverpackungsmaschine auf den Markt. Und: Multivac gründete im französischen Nogent-sur-Marne die erste Tochtergesellschaft für Vertrieb und Service.

Die Reise durch die Zeit bleibt jedoch unvollständig, wenn man das Jahrzehnt ab 1961 nicht berücksichtigt. 1961 gründete Sepp Haggenmüller in einer kleinen Garage in Böhen (Allgäu) sein Unternehmen. Tagsüber arbeitet er als Angestellter, am Wochenende entwickelt er zusammen mit seinem Jugendfreund Arthur Vetter eine Vakuum-Kammermaschine für das Verpacken von Lebensmitteln in Folienbeuteln: die A 4.

Bereits auf den ersten Messen zeigte sich: Der agile Tüftler, Unternehmer und Visionär in Personalunion traf genau den Nerv der Zeit. Denn es herrschte Vollbeschäftigung in Europa. Die Menschen waren konsumfreudig. Supermärkte mit Selbstbedienungsregalen schossen wie Pilze aus dem Boden – Verpackungsmaschinen wurden also dringend gebraucht. Das Standmodell A 4 wie auch die Tischmaschine M 3 avancieren zu echten Topsellern.

Erste Tiefziehverpackungsmaschine

1966/67 konnten die Jungunternehmer mit ihrer ersten Tiefziehverpackungsmaschine an diesen Erfolg nahtlos anknüpfen. Ein Quantensprung. Das Grundkonzept des für damalige Verhältnisse wegweisenden Typs R 67 ist noch in den heutigen Maschinen wiederzufinden.

Sukzessive wurde in der Folgezeit das Produktprogramm erweitert: Neben den bisherigen Modellen bietet Multivac jetzt auch Großkammer-, Doppelkammer- und Kammerbandmaschinen an. 1970 entstand mit der R 70 die erste Tiefziehverpackungsmaschine, die auf einem modularen Baukastenprinzip basiert. Damit war es erstmals möglich, Maschinen in unterschiedlichen Längenvarianten zu liefern.

Der Produktionsstandort in Böhen platzte nun endgültig aus allen Nähten – das 4 km entfernte Wolfertschwenden wurde daher der neue Stammsitz. Platz ist ausreichend vorhanden, auch für weitere Expansionen. Doch kaum läuft das Werk auf Hochtouren, folgt ein herber Schicksalsschlag: Sepp Haggenmüller verunglückt mit seinem Auto tödlich, als er am 21. Mai 1971 einen Kunden am Bahnhof abholen möchte.

Innovationskraft ungebrochen

Die Innovationskraft des Unternehmens allerdings ist keineswegs gebrochen: Während die dei im Konradin-Verlag frisch in ihr zweites Jahr startete, brachte Multivac als Weiterentwicklung der R 70 die Baureihe R 7000 auf den Markt. Die Maschine, die bis zu einer Länge von 15 m gebaut wird, verfügt über eine verstellbare Formstation und kann auch Folien mit höheren Toleranzen verarbeiten. Sie wurde schnell zur dominierenden Maschine in der Branche.

Am 20. Geburtstag ist abzusehen: Was hemdsärmelig wie in einem amerikanischen Märchen in einer Garage entstand, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Global Player mit Führungsanspruch. 300 Mitarbeiter sind nun im Werk Wolfertschwenden und weitere 150 in den Tochtergesellschaften beschäftigt. Das Vertriebs- und Servicenetz umfasst 60 Vertretungen. 4500 Verpackungsautomaten und 20 000 Kammermaschinen wurden gebaut.

Nachhaltigkeit rückt in den Fokus

Doch die Zeiten sind schwieriger geworden. Der wirtschaftliche Aufschwung der Nachkriegszeit schwächt sich ab. Getriggert durch die Ölkrise 1973 rückt das Thema Ressourcenschonung mehr und mehr in den Fokus. Multivac jedoch meisterte die Herausforderungen ohne nennenswerte Einbrüche. Dazu trug auch die 1977 lancierte Tiefziehverpackungsmaschine R 5000 bei, eine Baureihe, die ganz im Sinn von Energie- und Rohstoffeffizienz konzipiert ist.

Im Jahr 2011 war die dei 39 Jahre am Markt und Multivac wurde 50. Pünktlich zum Firmenjubiläum feierte das E-Concept Premiere. Tiefziehverpackungsmaschinen, die nach diesem Konzept konstruiert werden, zeichnen sich im Vergleich zu herkömmlichen Maschinen durch einen reduzierten Energie-, Kühlwasser- und Packstoffverbrauch aus und brauchen keinen Druckluftanschluss. Damit ebnete der Maschinenbauer auch den Weg, um in Schwellen- und Entwicklungsländern mit schwacher Infrastruktur Wachstumspotenziale ausschöpfen und den Anbietern im Markt belastbare Lösungen zum Verpacken von Lebensmitteln, Medizingütern und Pharmazeutika anbieten zu können.

In den Folgejahren arbeitet Multivac weiter an der Optimierung seiner Verpackungsmaschinen – und verankert das Thema Nachhaltigkeit fest in seinen Leitlinien. Mit dem Paperboard-Programm schließlich steht Kunden ab 2018 erstmals eine breite Auswahl an papierfaserbasierten Packstoffen und Verpackungskonzepten zur Verfügung, die die modernen Anforderungen in puncto Recyclingfähigkeit erfüllen.

Eintritt in den Markt für Traysealer

Den Markt für Traysealer-Verpackungslösungen betrat Multivac 1984 mit dem halbautomatischen Traysealer Espace, der in Frankreich produziert und vertrieben wird. Damit reagierte der Hersteller auf die stetig steigende Nachfrage im Markt nach variablen Verpackungen mit vorgefertigten Schalen.

Die erste Tiefziehverpackungsmaschine aus Edelstahl war 1992 die R 530. Danach baute Multivac das Konzept zu seinem wegweisenden Hygiene-Design aus. 2007 folgte mit der R 535 im Multivac-Hygienic-Design das erste Modell einer modernen Produktreihe, bei dem sowohl Markt- als auch gesetzliche Anforderungen an das hygienegerechte Design von Verpackungsmaschinen konsequent umgesetzt sind.

Den digitalen Quantensprung schaffte der Verpackungsmaschinenspezialist 2017 mit einer neuen Generation von Tiefziehverpackungsmaschinen, der RX 4.0 – sowie den Traysealern der TX-line. Alle Modelle sind mit umfassender Sensorik und innovativer Steuerung ausgestattet und ermöglichen es, mit höchster Flexibilität und durchgängiger Zuverlässigkeit zu verpacken – auch bei maximalem Output und im Dauerbetrieb. Zudem sind die Modelle für die nahtlose Anbindung an übergeordnete Systeme und die Nutzung digitaler Services ausgelegt.

Automatisierung und Digitalisierung

Immer schneller und effizienter, gleichzeitig aber hochwertiger und sicherer? Das funktioniert nur mit Automatisierung in Kombination mit Digitalisierung. Neben der Lebensmittelindustrie profitiert die globale Medizinindustrie von der Verpackungs-, Linien- und Systemkompetenz des Komplettanbieters – ebenso wie kleinere Unternehmen, die sich angesichts von Personalmangel, explodierenden Preisen und dem sich wandelnden Verbraucherverhalten effizient und wirtschaftlich aufstellen müssen, um wettbewerbs- oder überlebensfähig zu bleiben.

Die Allgäuer haben sich frühzeitig auf diesen Trend eingestellt. Durch die Übernahme und Integration von MR Etikettiertechnik, Grundmann, Trimaster OY, TVI, der Slicing-Sparte von VC 999 und der Fritsch Group in die Struktur wurden wichtige Weichen gestellt, neue Geschäftsbereiche geschaffen, Know-how ins Unternehmen geholt und letztlich auch weitere Wachstumspotenziale erschlossen.

Vorläufiger Höhepunkt in der Unternehmensgeschichte ist das im Juni 2021 eröffnete Trainings- und Anwendungszentrum (TAC) für Slicing und Automatisierung. Hier entwickeln seitdem auf über 17 000 m2 rund 100 Spezialisten kundenspezifische Verarbeitungs- und Verpackungslinien und präsentieren Maschinen und Lösungen live im Einsatz.

Rund um den Globus bekannt

Heute ist die Multivac-Gruppe rund um den Globus ein Inbegriff für hochwertige Tiefziehverpackungsmaschinen, Traysealer und Kammermaschinen, für Kennzeichnungs- und Inspektionslösungen und mittlerweile auch für Portionierer und Slicer. Mehr als die Hälfte aller Tiefziehverpackungsmaschinen weltweit stammt von den Allgäuern, die sich in den letzten Jahren zudem mit innovativen Entwicklungen und neuartiger Technologie an die Spitze des Traysealer-Marktes katapultiert haben.

Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählen weiterhin: unternehmerischer Weitblick, mutige Investitionen, Innovationsstärke, eine hohe Fertigungstiefe, vorbildlicher Service und vor allem die Mitarbeitenden, die Herausforderungen wie Chancen gleichermaßen zu nehmen wissen. Mit über 80 Tochtergesellschaften und 6900 Mitarbeitenden ist Multivac heute auf allen Kontinenten vertreten und betreut Kunden in insgesamt 165 Ländern. Ende 2025 soll die magische Umsatzmarke von 2 Mrd. Euro erreicht werden.

Liebes dei-Team: Wir gratulieren herzlich zum 50. Jubiläum und freuen uns auch weiterhin auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!

Multivac Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG, Wolfertschwenden


Autorin: Vera Sebastian

Journalistin

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