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Traysealer verpackt Suppen in Click-on-Becher

Flexibilität und Ressourcenschonung in der Produktion
Traysealer verpackt Suppen in Click-on-Becher

Das norwegische Unternehmen Matbørsen produziert ein breites Spektrum an Convenience-Produkten in unterschiedlichen Mengen. Dazu benötigt es vielseitig einsetzbare Maschinen. Mehrere Verpackungslinien, deren Herzstück ein Sealpac-Traysealer ist, ermöglichen Flexibilität sowie Ressourcenschonung in der Produktion. Die Anlagen verarbeiten auch neue Verpackungslösungen, beispielsweise den Click-on-Suppenbecher, der durch eine verlängerte Haltbarkeit der Produkte dazu beiträgt, Lebensmittelverluste zu reduzieren.

Die norwegische Matbørsen AS, ansässig in Stokke südlich von Oslo, hat sich auf dem wachsenden Ready-Meal-Markt etabliert. Das Unternehmen wurde 1994 von Freddy Henriksen und seinen beiden Söhnen gegründet. Matbørsen beschäftigt 230 Mitarbeiter und gehört seit 2012 zum Norges-gruppen-ASA-Konzern. Dabei ist es gelungen, den Charakter eines Familienunternehmens zu wahren. Heute wird das Unternehmen von Dag Freddy Henriksen, einem der Söhne des Gründers, geleitet. Dessen Sohn Freddy André Henriksen verantwortet seit 2012 das Controlling und damit die Bereiche Finanzen, Akquisitionen und Projektmanagement. Er erklärt: „Der Einstieg der Norges-Gruppen hat uns weiteres Wachstum ermöglicht. Wir konnten rund 130 Mio. Norwegische Kronen investieren, unter anderem in neue Linien zur Produktion von Convenience-Gerichten.“ Freddy André Henriksen ist im Unternehmen auch maßgeblich für Neueinführungen verantwortlich. Dafür setzt Matbørsen auf Verpackungslinien, die hauptsächlich auf Komponenten der Sealpac GmbH aus Oldenburg basieren.

60 Neuprodukt in zwei Monaten

Das wachsende Geschäft des Ready-Meal-Herstellers basiert auf schmackhaften Produkten aus hochwertigen Zutaten mit „Homemade“-Charakter, die dem Konsumenten durch einen hohen Convenience-Grad den Alltag vereinfachen. Freddy André Henriksen unterstreicht den Anspruch des Unternehmens an die hohe Produktqualität: „Diese sichern wir unter anderem durch die Benennung von ‚Köchen’ in unserem Unternehmen. So bezeichnen wir ausgewählte Mitarbeiter, die jede einzelne produzierte Charge unserer Gerichte verkosten – das ist die bestmögliche Qualitätskontrolle.“ Ein weiteres Kennzeichen von Matbørsen ist der hohe Innovationsgrad. Das Unternehmen entwickelt kontinuierlich neue Ready-Meal-Konzepte. Beispielsweise hat es im Jahr 2017 innerhalb von nur zwei Monaten 60 Neuprodukte im Handel eingeführt und zieht damit die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf sich. Neben dem besonderen Fokus auf Qualität und Innovation ist man bei Matbørsen außerdem stolz auf die hohe Flexibilität. Freddy André Henriksen erläutert: „Wir produzieren einzelne Produkte in kleinen Mengen von 100  kg ebenso wie im Umfang von 15  t. Das ist ungewöhnlich für ein mittelständisches Unternehmen wie Matbørsen.“

Flexible Traysealer gefordert

Um eine derart große Artikelvielfalt flexibel in unterschiedlichen Produktionsmengen herzustellen, benötigt das Unternehmen das passende Equipment. Im Jahr 2009 war Matbørsen auf der Suche nach einer effizienten Linie zur Herstellung der Fresk-&-Ferdig-Menü-Range in Zwei- und Dreikammer-Schalen. Nach einem Besuch der Seafood Expo entschieden sich die Verantwortlichen für einen ersten Traysealer der Sealpac GmbH. „Wir haben einen Traysealer der A-Serie auf dem Sealpac-Stand gesehen und waren sofort von dessen Flexibilität beeindruckt.“ Und so nahm Matbørsen Kontakt mit der M-Pack AS auf, der norwegischen Vertretung von Sealpac, die gleichzeitig ein langjähriger Partner von Matbørsen ist. „Wir haben uns schon lange umfassend durch M-Pack beraten lassen und beziehen dort nicht nur Equipment, sondern lassen uns auch kontinuierlich innovative Verpackungssysteme vorstellen. Darüber hinaus sorgen die Servicetechniker von M-Pack in enger Zusammenarbeit mit unseren hauseigenen Technikern für eine exzellente Wartung der Anlagen und unterstützen uns dabei, die Effizienz unserer Linien zu optimieren“, so Freddy André Henriksen.

Heute stehen bei Mabørsen insgesamt vier Sealpac-A5-Traysealer, verteilt auf zwei Gebäude der Werkshallen, sowie ein Sealpac-A7-Traysealer. Der Traysealer Sealpac A5 leistet eine vollautomatische Schalenversiegelung, eignet sich für Frischeverpackungen aller Art und ist besonders kompakt und platzsparend. Er verarbeitet effizient alle siegelfähigen Materialien und verschließt, abhängig von Schalentyp und der Anwendung, bis zu 70 Verpackungen pro Minute. Die Anlage zeichnet sich durch hohe Produktionsstandards ohne Qualitätsschwankungen aus. „Das innovative Werkzeug-Schnellwechselsystem ermöglicht uns jetzt, Produkte in verschiedenen Tray-Formaten an einem einzigen Tag mit nur geringen Standzeiten zu produzieren“, freut sich Freddy André Henriksen.

Beim Erwerb der Anlagen setzte Matbørsen auf die besonderen Kompetenzen von Sealpac und M-Pack in der Gestaltung von Linien-Lösungen. Eine der Anlagen wird nun beispielsweise zur Verpackung von Convenience-Gerichten in nachhaltigeren Verpackungen genutzt. Dafür verarbeitet der Traysealer Sealpac A5 prozesssicher vorgefertigte Kartontrays aus dem Hause Schuhmacher Packaging in Ebersdorf. Nach Gebrauch lässt sich die Verpackungsschale in ihre beiden wesentlichen Bestandteile, das Funktionsmaterial (Kunststoff-Inlay) und das Trägermaterial (Karton- bzw. Fasermaterial), zerlegen und getrennt voneinander entsorgen. „Damit sparen wir jetzt rund 8 t Kunststoffabfall pro Jahr ein“, erklärt Freddy André Henriksen.

Verpackungskonzept für Suppen

Ein weiteres Projekt aus dem Jahr 2017 unterstreicht eindrucksvoll die partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten. Hier wurde eine komplett neue Verpackungslinie für eine ungewöhnliche Convenience-Verpackung, den sogenannten Click-on-Suppenbecher, konzipiert. Die Idee für dieses Ready-to-eat-Suppenkonzept entstand in Gemeinschaftsarbeit auf der IFFA 2016, der Weltleitmesse für die Fleischindustrie. Bis zu dem Zeitpunkt kamen die Suppen von Matbørsen in Großverpackungen in den Lebensmitteleinzelhandel und wurden für die Konsumenten individuell portioniert. Aufgrund der kurzen Haltbarkeit der Produkte mussten in den Bulk-Kanistern verbleibende Suppenreste drei Tage nach dem ersten Öffnen entsorgt werden. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Suppen bei Matbørsen darüber hinaus erst nach Abkühlung verpackt werden, in der Regel einen Tag nach der Herstellung. Das Unternehmen suchte daher nach einer effizienteren Lösung, die unter anderem eine Verlängerung der Haltbarkeit und damit die Reduzierung des Lebensmittelverderbs zum Ziel hatte.

Sealpac und M-Pack AS entwickelten gemeinsam mit Naber Plastics B.V., einem niederländischen Spezialisten für Spritzguss-Verpackungen, ein komplett neues Verpackungskonzept mit einer eigens zur Verpackung der Suppen konzipierten Linie. Diese startet mit einem Sealpac-AS-LS-1200-Entstapler, der die Suppenbecher sorgfältig auf dem Zuführband absetzt. Von dort werden sie mithilfe des Transportsystems Walking Beam zum Füllsystem transportiert. Walking Beam gewährleistet eine exakte Positionierung der Trays unter dem Füllsystem. Nach der Befüllung der Verpackungen stellt das Transportsystem sicher, dass der flüssige Inhalt sicher transportiert wird, ohne den Becherrand zu kontaminieren. Mit einem Sealpac-A7-Traysealer werden die Trays dann zuverlässig versiegelt und weiter zur Deckelstation transportiert. Hier klickt das erste Sealpac-DA-M770-Bedeckelungssystem einen weiteren leeren Tray auf den versiegelten Suppenbecher. Direkt darauffolgend platziert das zweite Sealpac-DA-M770-Bedeckelungssystem einen Snap-on-Deckel auf den leeren Click-on-Tray, der später im Lebensmitteleinzelhandel mit frischen Zutaten bestückt werden soll. Schließlich werden die Trays durch die Röntgeninspektion geleitet, auf der Ober- und Unterseite etikettiert und automatisiert in Kartons verpackt.

Der Einsatz der neuen Linie optimiert auch den Herstellungsprozess der Suppen bei Matbørsen. Die jeweilige Variante wird nun in einem Tumbler produziert. Danach wird sie in ein Kühlsystem gepumpt und bei 4 bis 6 °C nach nur etwa einer Stunde portioniert unter MAP mit dem Traysealer Sealpac A5 versiegelt. Dadurch wird der Restsauerstoffgehalt in der Verpackung auf unter 0,4 % reduziert, was die Haltbarkeit nun auf bis zu 30 Tage verlängert. Die neue Verpackung wirkt aber nicht nur dem Lebensmittelverderb entgegen, sondern sorgt auch für einen auch ressourcenschonenderen Materialeinsatz, wie Freddy André Henriksen erklärt: „Wir konnten den Verbrauch von Verpackungsmaterial aus Kunststoff im Jahr 2018 um bis zu 120 t verringern.“

Convenience-Suppen mit frischen Zutaten verfeinern

Die Suppen von Matbørsen in den Clip-on-Bechern sind exklusiv in der Meny-Supermarktkette in Norwegen erhältlich, die rund 200 Filialen im ganzen Land betreibt. Vor Ort sucht sich der Konsument eine Suppenvariante aus und wählt dazu frische Zutaten, die in den oberen leeren Click-on-Behälter gefüllt werden. Die Schale mit den Zutaten wird abgewogen, mit dem Snap-on-Deckel versehen, auf die Suppenschale geklickt und mit dem entsprechenden Preisschild versehen. Vor dem Verzehr entfernt der Konsument die Deckelfolie vom Suppentray einfach mithilfe der Easy-open-Peellasche, fügt die frischen Zutaten der Suppe hinzu und erhitzt das Produkt wenige Minuten.

Freddy André Henriksen ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Sealpac und M-Pack haben die Herausforderung angenommen und sich auf unsere Wünsche eingestellt. So war eine unserer Vorgaben beispielsweise, dass der Deckel des versiegelten Click-on-Trays nicht zu fest fixiert wird, da er am Verkaufsort zur Befüllung mit den frischen Suppenzutaten wieder abgenommen werden muss.“ Daraufhin hat Sealpac ein Deckelsystem entwickelt, das einerseits sicherstellt, dass der Deckel während des Transports oder im Handel nicht abfällt, andererseits aber später zur Befüllung leicht abgenommen werden kann.

Erweiterung der Produktion

Das neue Verpackungssystem für die bewährten Suppen zahlt sich aus: Nach der Umstellung ist das Produktionsvolumen bei Matbørsen sprunghaft in die Höhe geschnellt. „Aktuell produzieren wir vier verschiedene Suppen. Unser Topseller ist eine schmackhafte Fischsuppe. Allein davon füllen wir pro Monat etwa 50 000 Click-on-Becher ab. Der eigentliche Gedanke, die hinter dieser Verpackungsinnovation stand, war allerdings die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die mit den ursprünglichen Bulk-Verpackungen einherging“, unterstreicht der Controller. Dank des Erfolgs wird bei Matbørsen nun die Produktion erweitert. Freddy André Henriksen schildert die Zukunftspläne des Unternehmens: „Um mehr Platz zu schaffen, werden wir zwischen die bestehenden Werkshallen ein neues Gebäude setzen, welches diese verbindet. Mehr Raum ermöglicht uns dann, die Click-on-Schalen, die auf die Suppenbecher gesetzt werden, gleich hier im Werk mit den frischen Zutaten zu befüllen. Wir rechnen auch weiterhin mit einem kontinuierlichen Wachstum unseres Unternehmens in den kommenden Jahren und so ist es gut möglich, dass wir in naher Zukunft weitere Traysealer von Sealpac benötigen.“

Seapac GmbH, Oldenburg

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