Seit mehr als 150 Jahren ist die Weinkellerei Drathen in Familienbesitz. Das Unternehmen wurde von Peter Josef Drathen 1860 in St. Adelgund gegründet und 1927 in „Weinkellerei Josef Drathen“ umbenannt. Die nachfolgende Generation, Arthur und Dieter Gesthüsen sowie Josef Zirwes, leitete den Betrieb ab 1969. Sie bauten 1992, weil die Kapazität nicht mehr ausreichte und um den kontinuierlich gewachsenen Kundenstamm bedienen zu können, einen modernen Betrieb im Industriegebiet von Zell-Barl. 1996 übernahmen Tim Gesthüsen und Jürgen Zirwes die Geschäftsführung, seit 2016 führen Tim Gesthüsen und Denis Jablonski die Geschäfte.
Heute ist die Josef Drathen GmbH & Co. KG eine der führenden Wein- & Sektkellereien an der Mosel. „Wir brauchen für unsere Linien sehr zuverlässige Maschinen – mit den Verschließmaschinen von Dr. Datz sind wir zu 100 % zufrieden“, sagt Peter Dietzler, verantwortlich für Technik und Wartung bei Drathen.
Herstellung von Wein und Sekt im eigenen Haus
Mehr als die Hälfte des Drathen-Sortiments besteht aus Deutschen Qualitätsweinen, wobei die sieben größten Weinanbaugebiete geführt werden. Wo immer es möglich ist, wird der frisch gepresste Most sofort nach der Lese in die Kellerei nach Zell geliefert. Der Frischmost wird dort durch die Drathen-Kellermeister mittels moderner Verfahren schonend zu Wein ausgebaut oder zu Sekt veredelt. Die Kunden haben die Möglichkeit, sämtliche hauseigenen Sektqualitäten sowie einen Großteil des Weinsortiments und diverse Seccos (Perlweine) als kundenindividuelle Eigenausstattung oder Eigenmarke zu beziehen, können aber auch ihren eigenen Wein bei Drathen abfüllen, verperlen oder versekten lassen.
Natürlich sind auch Importweine fester Bestandteil des Produktportfolios: aus klassischen Weinanbaugebieten sowie aus Übersee. Hinzu kommen viele Saisonartikel wie Glühwein, Punsch, Maibowle und Weincocktails.
Immer mehr Aluminiumschraubverschlüsse
Angesichts des großen Produktbreite sind beim Wein zahlreiche Ausstattungswünsche möglich: Gebindegrößen von 250 ml bis 1,5 l, Flaschenfarben von grün über masongrün, antikgrün, braun, royalblau, antikblau und weiß bis zu satiniert. Bei den Formen bietet man Schlegel, Bordeaux oder Burgunder an, bei den Verschlüssen Synthetik-Kork, Naturkork, MCA-Schraubverschluss, Kronkorken oder Longcap/Stelvin-Verschluss. Sämtliche Etikettenarten und -formate (Nass- oder Selbstklebeetiketten) können verarbeitet werden.
In Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Verschlussarten radikal gewandelt. Dominierte im Jahr 2010 noch der Naturkork mit 44 %, gefolgt von Flaschen mit BVS-Long-Cap-Verschlüssen aus Aluminium mit 32 %, lag der Anteil an BVS-Verschlüssen mit Außengewinde 2021 bereits bei 65 % und der Anteil von Naturkorkverschlüssen nur noch bei 22 %. Mit großem Abstand folgen synthetische Stopfen und kurze MCA-Verschlüsse. Weiß- und Roséweine werden fast zu 80 % mit BVS verschlossen, Weine im Preissegment bis zehn Euro je Flasche zu über 75 %. Da die Kellerei Drathen einen Großteil ihrer Weine ins Ausland liefert, dominieren insgesamt die kurzen MCA- und langen BVS-Aluminiumverschlüsse mit Außengewinde. Beide Verschlussvarianten werden mit erprobten Verschließmaschinen von Dr. Datz appliziert.
Mehrere unterschiedliche Verschließmaschinen im Einsatz
Hygiene und Rationalität sind entscheidende Kriterien für alle Produktionsabläufe, vom Keller über die Abfüllung bis hin zum Versand. Durch moderne Abfüllanlagen wird der Wein und Sekt bei Drathen schonend kaltsteril in Flaschen gefüllt. Das nachfolgende Verschließen, Etikettieren und Palettieren läuft auf den drei Linien mit Leistungen von 7000, 8000 und 10 000 Flaschen in der Stunde ebenfalls vollautomatisch ab.
Bei allen Schraubverschlüssen, die mittlerweile die große Masse an abgefüllten Flaschen ausmachen, verlässt sich die Weinkellerei Drathen seit Jahren auf Verschließmaschinen der Dr. Datz Getränke- und Sondermaschinen GmbH aus Andernach. Lange stand im Flaschenkeller nur eine Verschließmaschine von Dr. Datz, die dann täglich, manchmal auch mehrfach, umgebaut werden musste von MCA auf BVS und wieder zurück. Nun hat man zwei Verschließmaschinen installiert. Je nachdem, welche Verschlussvariante gerade gefahren wird, durchfahren die Flaschen die nicht benötigte Verschließmaschine einfach.
Langlebigkeit und hohe Präzision
Mit den Datz-Verschließmaschinen lassen sich alle gängigen Verschlüsse, beispielsweise Top-Cap-, Twist-off- oder Anrollverschlüsse, problemlos auf den verschiedensten Behältersorten, von Glas über Kunststoff bis Leichtmetall, verarbeiten – sprich abschrauben oder verschließen. Da 90 % der Maschinenteile aus Edelstahl und somit sehr stabil gefertigt sind, zeichnen sich die Maschinen durch eine große Langlebigkeit und hohe Präzision aus.
Die Verschließmaschinen bei der Kellerei Drathen sind speziell für Aluminiumanrollverschlüsse konstruiert, sie bewähren sich seit Jahrzehnten in der jeweils aktuellen Technologie. Die Maschinen sind robust aufgebaut und komplett mit Edelstahlblechen verkleidet, alle Antriebselemente sind einfach zu reinigen und leicht zugänglich. Mit dem frequenzgeregelten Antrieb lässt sich der Leistungsbereich stufenlos verändern, die elektrische Höhenverstellung ist rasch auf verschiedene Flaschentypen von 120 bis 350 mm Höhe einzustellen.
Bewährter Verschließkopf
Die Verschlussübergabe auf die Flaschen erfolgt durch Abschleppen, eine mechanische Zentrier- und Verdrehsicherung sorgt dafür, dass die Flaschen optimal zum Verschließkopf ausgerichtet und verdrehgesichert sind. Der VD-4-Verschließkopf hat sich für alle gängigen Aluminiumanrollverschlüsse bewährt. Jeder Verschließkopf weist zwei Gewinde- und zwei Bördelrollen auf, sie sind aus hochverschleißfesten Werkstoffen hergestellt, alle wesentlichen Teile aus Edelstahl. Dies und die robuste Konstruktion sichern einen geringen Verschleiß und einen sehr guten Verschlussvorgang. Alle Bewegungen werden mechanisch synchron angetrieben, der Hauptantrieb ist frequenzgeregelt.
Damit die Verschließmaschinen auch immer mit Verschlüssen versorgt sind, hat das Unternehmen Dr. Datz auch eine Kappenbeschickungsvorrichtung mit Sortierwerk installiert. Darin werden die Verschlüsse richtig orientiert an die Kapselführung übergeben.
„Wir arbeiten schon viele Jahre mit den Verschließmaschinen von Dr. Datz. Sie sind robust und zuverlässig, wir sind damit sehr zufrieden“, sagt der Drathen Technik-Leiter Peter Dietzler.
Dr. Datz Maschinenbau GmbH, Andernach
Autor Bert Brosch
Freier Journalist
Verschließen und Entschrauben: Maschinen für die Getränkeindustrie aus Andernach
Seit über 70 Jahren konstruiert und baut die Dr. Datz Getränke- und Sondermaschinenbau GmbH im rheinland-pfälzischen Andernach hauptsächlich Verschließ- und Abschraubmaschinen für die Nahrungs-, pharmazeutische -, Kosmetik- und vor allem für die Getränkeindustrie. Den Grundstein legte Dr. Hermann Datz mit einer Bügelverschlussmaschine für Bierflaschen Anfang der 1950er-Jahre. Die Maschine fand auf Grund ihrer hohen Fertigungsqualität und den deutlichen Rationalisierungseffekten bei den Brauereien schnell viele Abnehmer. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte man sich konsequent technisch weiter, die Maschinen wurden moderner und im Bereich der Steuerungstechnik wurden zunehmend elektronische Steuerungen eingesetzt. Nach und nach konstruierte das Unternehmen elektronisch gesteuerte Spezialmaschinen. Die klare strategische Ausrichtung des Unternehmens war dabei das Verschließen und Entschrauben von Flaschen und sonstigen Behältern aller Art. Heute ist die Position des Unternehmens mit seinen 20 Mitarbeitern am Markt gefestigt.