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Wägen und kontrollieren

Mehrkopfwaage und Röntgenprüfgerät für die Verpackung von Fleischprodukten
Wägen und kontrollieren

Jeden Tag konsumieren weit über 2 Mio. Verbraucher die Fleischprodukte der Schweizer Micarna SA. Das zur Migros-Gruppe gehörende Unternehmen hat rund 4500 Artikel im Programm, die an die Supermärkte der Migros sowie an die Gastronomie und verschiedene Großabnehmer ausgeliefert werden. Es versteht sich als Schrittmacher der Branche und investiert stetig in moderne Produktionsanlagen. Jetzt wurden eine TK- und Frischproduktwaage der Baureihe CCW-NZ-112 mit vollautomatischer Zuführung sowie ein Röntgenprüfgerät IX-GA-4075 zur Verbesserung der Produktsicherheit angeschafft.

Micarna produziert am Hauptsitz in Courtepin diverse Geflügelspezialitäten. Zu den wichtigsten Produkten zählt Geschnetzeltes, das in Tiefziehschalen mit einem Füllgewicht von 300 bis 750 g abgepackt wird. Allerdings haben diese Frischprodukte Eigenschaften, die eine Automatisierung der Verpackungsprozesse schwierig machen. Das feuchte Fleisch haftet stark und hat ein schlechtes Fließverhalten. Spezialitäten wie Geschnetzeltes, Herz und Leber mussten daher manuell gewogen werden. Micarna wollte eine automatisierte Verpackungslösung, die den Wägeprozess und gleichzeitig den durch Überfüllung verursachten Produktverlust senkt.

Seit März 2010 ist bei Micarna eine Mehrkopfwaage Ishida CCW-NZ-112 im Einsatz. Der Clou: Die 12-köpfige Frischproduktwaage verfügt über ein automatisches Zuführ- und Verteilsystem. Das heißt: Die bei linearen Frischproduktwaagen übliche manuelle Produktverteilung auf die Zuführbänder ist nicht mehr erforderlich. Das Produkt gelangt über einen Steigförderer zu der auf einem Podest installierten linearen Mehrkopfwaage. Laufbänder transportieren die Fleischstücke zu zwei ebenfalls mit Förderbändern versehenen schwenkbaren Armen. Die beiden Schwenkarme mit Servoantrieb beschicken jeweils die Zuführbänder zu sechs Wägeschalen.
Für eine präzise Steuerung sorgen optische Sensoren, die erkennen, welchen Schalen Produkt zugeleitet werden soll. Die Schalen der Waage sind aus Kunststoff gefertigt und verfügen über Antihaftabstreiferklappen. So ist ein gleichmäßiger Produktfluss ohne Verstopfungen und Rückstände gewährleistet. Das genau gewogene Produkt wird auf Förderbänder abgeworfen und gelangt durch Trichter über ein Verteilsystem in die Schalenverpackungen.
Weniger Produktverlust
Micarna setzt die CCW-NZ-112-Mehrkopfwaage im Ein- und Zweischichtbetrieb ein. Pro Minute meistert sie 48 Wägungen. Das enorme Leistungspotenzial veranlasste Micarna, mit der Waage auch noch Produktionschargen anderer Abteilungen zu übernehmen. Der Produktverlust konnte deutlich um durchschnittlich fünf bis sieben Prozentpunkte reduziert werden. Außerdem bedeutet die Anschaffung der neuen Waage eine große Entlastung für die Mitarbeiter von Micarna, die nun weniger körperlich beansprucht werden.
Die Bedienung der Mehrkopfwaage ist sehr einfach. Über den Abruf programmierter Voreinstellungen können geschulte Mitarbeiter einen Produktwechsel innerhalb von nur zehn Minuten durchführen. Durch die Automatisierung konnte zudem das an der Linie eingesetzte Personal reduziert und für andere Aufgaben eingesetzt werden. Antonio Varela, bei Micarna als Prozessleiter TK-Bereich Geflügel tätig, zieht zufrieden Bilanz: „Die neuen Maschinen erfüllen komplett unsere Erwartungen. Wir gehen davon aus, dass sich diese Investition bereits in eineinhalb Jahren amortisiert haben wird.“
Auch unter Hygieneaspekten überzeugt die Frischproduktwaage von Ishida. Die täglich durchgeführte Komplettreinigung wird erleichtert durch die wasserdichte Bauweise und den Umstand, dass sich alle Kontaktteile schnell und ohne Werkzeug demontieren lassen. Vorteilhaft ist auch, dass das Fleisch bei der Verarbeitung im Vergleich zu vorher deutlich weniger mit der Hand angefasst wird.
Auch in die Produktsicherheit investierte Micarna. Mit dem System IX-GA-4075 von Ishida wurde im Dezember 2009 erstmals ein modernes Röntgenprüfgerät in Dienst genommen. Die Fremdkörperkontrolle war bis dahin visuell durch die Mitarbeiter durchgeführt worden, die die Produkte per Hand in die Verpackungen einlegen.
Die Anschaffung des Röntgenprüfgeräts resultierte aus einer risikobasierten Analyse der Fremdkörperproblematik bei Micarna. Dabei wurden die Reklamationen und das Risiko im Herstellungsfluss untersucht und Produktkategorien mit Risiko identifiziert. Im Ergebnis zeigte sich, dass nicht nur Metall, sondern auch Plastik ein Gefahrenpotenzial darstellte. Micarna entschied sich vor diesem Hintergrund bewusst für Röntgenprüftechnik. Dazu die für Qualitätssicherung verantwortliche Christine Genolet-Leubin: „Wir wollten eine risikobasierte Anschaffung tätigen, die den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht.“
Micarna hatte zuvor Geräte verschiedener Anbieter getestet, neben dem Ishida-System noch ein weiteres niedrigauflösendes und ein hochauflösendes Röntgenprüfgerät. „Die Ishida-Maschine entsprach am besten unseren Bedürfnissen“, so Genolet-Leubin. Auch im Vergleichstest mit einem Metalldetektor konnte das Ishida Röntgenprüfsystem punkten. Dazu waren Fleischprodukte gezielt mit Eisenschrauben und Bohrspänen präpariert worden. Das IX-GA-4075 fand alle Fremdkörper, der kleinste nur 2 mm lang und 0,2 mm dick. Nach den Worten von Genolet-Leubin stößt bei Fleischprodukten die Metalldetektion wegen der elektrischen Leitfähigkeit an ihre Grenzen. „Insbesondere Verunreinigungen durch dünne, spitze Metallteile wie Späne können nicht entdeckt werden, diese treten aber häufiger auf als runde Fremdkörper. Ein weiterer, für uns wichtiger Punkt ist, dass das Ishida-System die Fremdkörper durch eine genaue Anzeige auf dem Bildschirm lokalisiert.“
Produktionsabläufe angepasst
Heute ist das Röntgenprüfgerät am Ende einer Verpackungslinie installiert. Micarna hat die Produktionsabläufe so umstrukturiert, dass alle Produkte mit Fremdkörperrisiko auf dieser Linie verpackt werden. Dazu zählen sämtliche gehackten Geflügelprodukte wie zum Beispiel Hackfleisch und Hackbraten. All diese Produkte werden mit variablen oder fixen Gewichten in Tiefziehschalen abgepackt, die in den folgenden drei Formaten zur Verfügunge stehen: Mini (240 x 105 x 50 mm), Midi (240 x 140 x 60 mm) und Maxi (260 x 180 x 120 mm). In Zukunft sollen außerdem Rohwürste geprüft werden, deren mit Clips verschlossene Verpackungen als problematisch für die Kontrolle mit Metalldetektor gelten.
Micarna betreibt das Röntgenprüfgerät in der Regel im Dreischichtbetrieb. Das Ishida-System ist in der Lage, Fremdkörper aus Metall, Kunststoff, Glas, Stein, Hartgummi oder Knochen zu identifizieren und meldet außerdem unvollständige Packungen oder solche mit beschädigtem Inhalt. Eine Datenprotokollierung hilft wiederholt auftretende Fehlerquellen zu beseitigen und erlaubt den Nachweis über ordnungsgemäße Produktionsvorgänge.
Bei Micarna entdeckt das Röntgenprüfsystem hauptsächlich sehr kleine Metallstücke, aber auch Hartplastik und dichte Knochen.
Produktwechsel gibt es häufig, denn pro Tag werden auf der Verpackungslinie 15 bis 20 verschiedene Artikel verarbeitet. Die Umstellungen dauern aber jeweils nur ungefähr eine Minute, weil per Knopfdruck Voreinstellungen abgerufen werden. Durch die neue Fremdkörperkontrolle ist Micarna kein zusätzlicher Personalaufwand entstanden, das wartungsfreie IX-GA-4075-System überzeugt durch einfache Anwendung und Programmierung. Reinigungsmaßnahmen sind nur selten erforderlich, weil ausschließlich verpackte Produkte geprüft werden. Für die Reinigung lässt sich das Gerät problemlos auseinander nehmen.
Online-Info www.dei.de/1-2401
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