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Aus Blechen werden Fässchen

Weißblechgebinde schützen Bier und andere Produkte perfekt
Aus Blechen werden Fässchen

Das Familienunternehmen Julius Kleemann produziert Partyfässer für Bier, Wein oder Rum mit einem Fassungsvermögen von 5 l. Welche Vorteile bieten diese Gebinde? Wie werden sie hergestellt? Und welche Biersorten können in diese Fässchen abgefüllt werden? Antworten auf diese Fragen erhalten Sie hier.

Seit 1977 produziert Julius Kleemann Partyfässer für Bier und andere Produkte. Der jährliche Ausstoß an diesen Gebinden ist seitdem kontinuierlich gestiegen. Heute verlassen pro Jahr über 4 Mio. Partyfässer (mit CO2-Patrone und dem Ausschank oben auf dem Fass oder ohne) das Werk. Hauptabnehmer der Fässchen in Deutschland sind Warsteiner und Kulmbacher, hinzu kommen zahlreiche Brauereien in Europa und Südamerika.

Die großen Bierdosen mit 5 l Inhalt sind nicht vom Dosenpfand betroffen. Deshalb gab es für diese Gebinde auch keinen so drastischen Einbruch, sondern sie entwickelten sich kontinuierlich mengenmäßig nach oben. „Allerdings sind Partydosen in Deutschland ein Saisongeschäft zwischen April und September“, erläutert Thomas Schaub, Vertriebsleiter der Julius Kleemann GmbH & Co. KG. „Ist das Frühjahr oder der Frühsommer kühl oder verregnet, gibt es weniger Bestellungen. Ist hingegen der Mai sehr warm, bekommen wir schlagartig sehr viele Anfragen. Daher produzieren wir jedes Jahr eine gewisse Anzahl an neutralen Dosen vor, die dann jede Brauerei ganz schnell einsetzen kann, ansonsten dauert es von der Freigabe des Drucks bis zur Auslieferung nur vier Wochen. Wobei wir auch Kleinserien ab 3600 Stück für Events oder kleinere Kunden machen.“
In Anbetracht des wetterabhängigen Saisongeschäfts freut sich Kleemann über einen seit einigen Jahren anhaltenden Nachfrageschub, der seinen Ursprung in Asien hat. Dort wächst die Nachfrage nach deutschem Bier in Partyfässern stetig.
Profis in Metallverarbeitung
Das mittelständische Familienunternehmen wurde vor 140 Jahren in Frankfurt/M. gegründet. Heute ist es im nordbayerischen Karlstein bei Aschaffenburg beheimatet und produziert mit 120 Mitarbeitern aus jährlich 10 000 t Weißblechstahl auf sieben Produktionslinien Metallbehälter aller Art. Pro Jahr sind das über 9 Mio. Konservendosen, rund 4 Mio. chemisch-technische Eimer und Dosen sowie über 4 Mio. 5-l-Partyfässchen sowie 3-l- und 5-l-Kegs für das Bag-in-Box-System.
„Wir bekommen den Stahl angeliefert, lassen diesen für uns in Tafeln zuschneiden – und danach machen wir sämtliche folgenden Schritte komplett bei uns im Haus. Das bedeutet: Wenn ein Kunde für eine kurzfristige Aktion ganz schnell mal 5-l-Verpackungen für Bier, Wein oder auch Rum benötigt, dann kann er sie bei uns mit einer perfekten Qualität innerhalb von vier Wochen bekommen. Auch eine Lieferung innerhalb von fünf Arbeitstagen ist möglich und wenn es noch schneller gehen soll, bekommt er unsere neutralen Partyfässchen, die wir auf Lager haben“, erläutert Werner Kleemann, Geschäftsführer des Unternehmens.
Viel Platz für Werbung
Speziell für Getränkeproduzenten gibt es aus Sicht von Kleemann keine bessere Verpackung als eine Partydose: perfekter Schutz des Produkts, einfaches Zapfen, lange Haltbarkeit auch geöffnet beim Top-Keg Plus (mit CO2-Patrone, die aber nicht im Bier liegt, sondern im Aufsatz sitzt) und eine große Fläche für Werbung. Letztere kann durch eine hochwertige Bedruckung für jeden einzelnen Kunden ganz gezielt gestaltet werden.
Ausgangsmaterial für alle Kleemann-Behälter ist Weißblech mit einer Stärke von 0,19 bis 0,49 mm sowie teilweise auch 0,5 mm dickes Schwarzblech, das in großen Tafeln angeliefert wird. Diese werden zunächst auf der einen Seite lackiert. Der Lack schützt gleichermaßen das Füllgut wie auch das Metall, das ansonsten von den Getränken innerhalb kürzester Zeit angegriffen würde. Anschließend erfolgt das Bedrucken der Außenseite der Dose auf einer Mehrfarbendruckmaschine im Offsetverfahren mit bis zu sechs unterschiedlichen Farben. Um den Druck vor Kratzern zu schützen, wird abschließend noch ein Schutzlack aufgetragen, der eingebrannt wird. Zum Trocknen der Farben und des Schutzlacks setzt man eine thermische Nachverbrennung sowie Umluft- und Wärmetauscher ein. Die Abwärme dient im Winter zum Beheizen von Lager- und Produktionsbereichen.
Geprüfte Qualität für die Kunden
Aus den auf beiden Seiten „geschützten“ Weißblechplatten werden die Zuschnitte für die Dosen mithilfe von Rollenscheren ausgeschnitten. Bei den 5-l-Partydosen ergibt das je Tafel genau sechs Dosen. Die Zuschnitte werden in speziellen Leisten zum Zylinder geformt und dieser dann verschweißt. „Eine sehr hohe Präzision des Schneidens und Bedruckens ist zuvor erforderlich, denn die beiden Enden sollen sich ja nur ganz leicht überlappen. An den Stellen, an denen die Dosen verschweißt werden, darf kein Lack sein. Bei den Schweißnähten garantieren wir zu 100 % höchste Qualität“, betont Kleemann.
Zum Schluss wird der separat ausgestanzte Boden an den Zylinder angefalzt. Der so entstandene Rumpf wird anschließend innen komplett lackiert. Nach dem Anfalzen des Oberbodens (ebenfalls separat ausgestanzt) ist die 5-l-Partydose fertig. Nach einer Qualitätskontrolle werden die Dosen palettiert zwischengelagert oder zum Kunden geliefert.
Für alle Biere geeignet
Die Befüllung der Dosen erfolgt beim Kunden. Die Dosen haben je nach Ausführung eine Innendruck-Festigkeit von bis zu 5 bar. Deshalb können auch Pils oder Weizenbier problemlos in die Dosen abgefüllt werden. Auf Kundenwunsch stattet Kleemann die Partyfässer auch mit einem CO2-System aus. „Unser Standardzapfhahn entleert das Fass bis auf ganz wenige Tropfen“, unterstreicht Kleemann. Für kleine Kunden oder Brauereien, die die Partyfässer testen wollen, liefert Kleemann auch eine Leihabfüllanlage.
Im Gegensatz zum nicht immer spritzfreien Zapfen aus dem Bierfass mit bayerischem Anstich (Hahn wird in das Fass hineingedrückt oder geschlagen), kann das Bierzapfen aus dem Partyfass jeder: Einfach die rote Lasche des Kombistopfens auf der Dose anheben und den Ventileinsatz in Pfeilrichtung drehen. So wird der Innendruck langsam abgebaut und man kann am Hahn, der nun aus der Dose herausgezogen wird, durch Drücken des roten Knopfes zapfen. Wird das Partyfass nicht leer getrunken, kann es luftdicht verschlossen, horizontal oder vertikal stehend im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Mit dem vor allem bei ausländischen Biertrinkern beliebten Top-Keg Plus kann der Verbraucher zapfen wie ein Profi. Zapftechnik und CO2-Patrone sind in den Deckel des Gebindes integriert, der Ausschank befindet sich oben.
prozesstechnik-online.de/dei0215438
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