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Bayer will bis 2026 Performance steigern

Bayer will bis 2026 Performance steigern
Bayer erreicht Ziele 2023: Anderson sieht Handlungsbedarf

Bayer erreicht Ziele 2023: Anderson sieht Handlungsbedarf
Auf der Bilanzpressekonferenz wurde klar: Unterm Bayerkreuz muss viel getan werden Bild: Bayer

Der Bayer-Konzern hat seine angepassten Ziele für das Geschäftsjahr 2023 erreicht. Auf der Bilanz-Pressekonferenz in London nahm der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson am Dienstag eine Bestandsaufnahme vor und richtete den Blick in seiner Rede nach vorne. „Wir sind ein Life-Science-Unternehmen mit hoher Schlagkraft, das von einer großartigen Mission getragen wird, und wir haben drei starke Divisionen. Aber an vier Stellen gibt es dringenden Handlungsbedarf“, sagte Anderson mit Blick auf Patentabläufe und die Pipeline der Division Pharmaceuticals, die US-Rechtsstreitigkeiten, den hohen Schuldenstand sowie auf die hierarchische Bürokratie, die den Fortschritt blockiere.

Bayer richtet Fokus neu aus

Das Unternehmen werde in den kommenden 24 bis 36 Monaten seine Energie und seinen Fokus darauf richten, eine starke Pharma-Pipeline aufzubauen, die rechtlichen Risiken zu reduzieren, die Verschuldung zu senken und das radikal neue Organisationsmodell Dynamic Shared Ownership (DSO) weiter einzuführen, um die Performance zu steigern. DSO soll Hierarchien abbauen, Bürokratie beseitigen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse deutlich beschleunigen. Es gelte, sich voll und ganz auf Kunden und Produkte zu konzentrieren sowie in jedem Geschäft des Unternehmens schlanker und effektiver zu sein als die Wettbewerber. Dadurch würden ab 2026 jährlich zwei Milliarden Euro bei Bayer an Organisationskosten eingespart, wobei Kostensenkungen nur einer der positiven Effekte seien. Letztlich soll DSO das Wachstum durch bessere Kundenorientierung sowie höhere Innovationsgeschwindigkeit ankurbeln und so beispielsweise die Pharma-Pipeline stärken. Die Division Crop Science soll ihre führende Position in der Landwirtschaft durch bahnbrechende Innovationen ausbauen und in den kommenden zehn Jahren zehn Blockbuster auf den Markt bringen. Zudem soll Consumer Health mit führenden Marken besser abschneiden als der Wettbewerb.

Neue Strategie in und außerhalb der Gerichtssäle

Um die rechtlichen Risiken und die damit verbundenen Unsicherheiten zu reduzieren, passt das Unternehmen seine Strategie an und wird neue Ansätze inner- und außerhalb der Gerichtssäle verfolgen. Den Verschuldungsgrad will Bayer in Richtung eines A-Ratings senken. Dafür plant das Unternehmen neben profitablerem Wachstum unter anderem – wie bereits kommuniziert –, bei der Dividende für drei Jahre das gesetzlich geforderte Minimum auszuschütten.

Die Antwort auf die Frage nach der künftigen Struktur und einer möglichen Aufspaltung des Konzerns laute „nicht jetzt“ – und damit sei nicht „niemals“ gemeint. „Natürlich werden wir für alles offenbleiben“, so Anderson. Angesichts des stark begrenzten Handlungsspielraums „liegt unser Hauptaugenmerk jetzt jedoch auf der Bewältigung unserer Herausforderungen, der Steigerung unserer Performance und der Schaffung strategischer Flexibilität. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Ansatz das Beste für Bayer ist.“

Bayer erreicht 2023 korrigierte Jahresziele

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2023 sagte Finanzvorstand Wolfgang Nickl: „Wir haben den angepassten Ausblick bei allen wichtigen Geschäftszahlen erreicht.“ Der Konzernumsatz verringerte sich währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 1,2 % auf 47,637 Mrd. Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 13,4 % auf 11,706 Mrd. Euro. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte in Höhe von 375 (Vorjahr: plus 429) Mio. Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug 24,6 % und lag damit um 2,0 % unter dem Vorjahr. Das EBIT belief sich auf 612 Mio. (Vorjahr: 7,012 Mrd.) Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 6,977 (Vorjahr: 2,245) Mrd. Euro. Diese resultierten hauptsächlich aus Wertminderungen im Wesentlichen innerhalb der Division Crop Science. Das Konzernergebnis belief sich auf -2,941 (Vorjahr: plus 4,150) Mrd. Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie verringerte sich um 19,5 % auf 6,39 Euro.

Der Free Cash Flow reduzierte sich um 57,9 % auf 1,311 Mrd. Euro. Die Nettofinanzverschuldung zum 31. Dezember stieg gegenüber Ende 2022 um 8,5 % auf 34,498 Mrd. Euro.

Crop Science leidet, Consumer Health positiv

Crop Science verzeichnete einen Umsatzrückgang von 3,7% auf 23,3 Mrd. Euro, hauptsächlich wegen niedrigerer Glyphosatpreise und einem EBITDA-Rückgang von 26,6 % auf 5,04 Mrd. Euro. Trotzdem gab es Umsatzplus bei Maissaatgut (13,8 %) und Fungiziden (8,8 %).

Bayer Pharmaceuticals blieben beim Umsatz stabil bei 18,08 Mrd. Euro, wobei neue Produkte wie Nubeqa und Kerendia stark wuchsen. EBITDA fiel um 11,6 % auf 5,19 Mrd. Euro , beeinträchtigt durch höhere Kosten und Investitionen.

Consumer Health stieg um 6,3 % auf 6,03 Mrd. Euro, mit Zuwächsen in Dermatologie (12,1 %) und Schmerz/Kardio (11,5 %). EBITDA erhöhte sich um 3,2 % auf 1,41 Mrd. Euro.

Aussicht auf 2024

Für 2024 erwartet Bayer 47 bis 49 Mrd. Euro Umsatz und ein EBITDA von 10,7–11,3 Mrd. Euro. Free Cash Flow soll 2–3 Mrd. € erreichen, mit einer Prognose von –1 bis +3 % Wachstum bei Crop Science, –4 bis 0 % bei Pharmaceuticals und +3 bis +6 % bei Consumer Health.

Gute Fortschritte bei Erreichung der Nachhaltigkeitsziele

Bayer hat im vergangenen Jahr weiter an der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet und wieder gute Fortschritte auf dem Weg zur Erreichung seiner Ziele bis 2030 gemacht. Die gilt sowohl für die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks wie auch für die Zusagen auf den Gebieten der Gesundheitsversorgung, Empfängnisverhütung und der Unterstützung von Kleinbauern in Ländern mit geringem bis mittlerem Einkommensniveau. Auf der UN Water Conference in New York hat Bayer im März eine neue Wasserstrategie vorgestellt und wird damit zur Bewältigung der globalen Wasserkrise beitragen.

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