Bayer will seine Kapazitäten zur Produktion hochwertiger Materialien in China bis zum Jahr 2016 erheblich ausbauen. Dazu sind am Standort Shanghai Investitionen von rund 1 Mrd. Euro geplant. Der Konzern richtet seinen Fokus damit noch stärker auf den asiatisch-pazifischen Raum, in dem das Unternehmen ein anhaltendes Wachstum seiner Abnehmerbranchen erwartet. So sollen die Kapazitäten für den Polyurethan-Rohstoff MDI auf 1 Mio. t/a und für den Hochleistungskunststoff Polycarbonat auf 500 000 t/a Jahrestonnen mehr als verdoppelt werden. Außerdem ist vorgesehen, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten dort deutlich zu stärken. Zudem wird die Hauptverwaltung des Geschäftsbereichs Polycarbonates vom Stammsitz in Leverkusen nach Shanghai umziehen.
„Die Erweiterung unserer Kapazitäten in China ist ein wichtiger Schritt, um unsere Präsenz in den Schwellenländern deutlich auszubauen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG, Dr. Marijn Dekkers. „Bis zum Jahr 2015 wollen wir den Konzernumsatz in Greater China auf etwa 5 Mrd. Euro steigern. Hierzu soll MaterialScience gut die Hälfte beitragen.“ Im Geschäftsjahr 2009 erzielte der Bayer-Konzern in Greater China einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro.
China ist vom Umsatz her der zweitwichtigste Markt der Welt für den Bayer-Teilkonzern MaterialScience. Bisher investiert das Unternehmen im Rahmen eines mehrjährigen Programms bis 2012 bereits 2,1 Mrd. Euro in Shanghai. Zusammen mit den jetzt beschlossenen Erweiterungen ergibt sich damit ein Gesamtvolumen von mehr als 3 Mrd. Euro.
Im Einzelnen sind im Shanghai Chemical Industry Park in Zusammenarbeit mit Bayer Technology Services fünf Projekte zum Ausbau der Produktion geplant: Im Bereich Polycarbonat soll zum einen eine neue Anlage mit einer Kapazität von 200 000 t/a entstehen. Zum anderen soll die bestehende Anlage um 100 000 auf 300 000 t/a erweitert werden. Auf die Region Asien/Pazifik entfallen zurzeit rund 60 % der gesamten Polycarbonat-Produktion weltweit, wobei die größte Nachfrage aus China kommt.
Ferner will Bayer in Shanghai die Kapazitäten für Rohstoffe zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoff (MDI) erhöhen, der als Dämmstoff beispielsweise entlang der gesamten Kühlkette genutzt wird. So soll eine neue MDI-Anlage mit einem jährlichen Produktionsvermögen von 500 000 t/a errichtet werden. Gleichzeitig hat das Unternehmen vor, seine existierende MDI-Anlage von 350 000 auf ebenfalls 500 000 t/a auszubauen.
Als weiterer Teil des Investitionspakets ist eine Produktionserweiterung bei HDI geplant, einem wichtigen Ausgangsmaterial für hochwertige Lackrohstoffe. Die bestehende HDI-Produktion soll ausgebaut werden, um kurzfristig Marktbedürfnissen zu entsprechen. Zusätzlich ist der Bau einer weiteren 50 000-Tonnen-Anlage zur HDI-Produktion vorgesehen.
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