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Chemie viertwichtigste Exportbranche

Gute Chancen für Anlagen- und Apparatebauer
Chemie viertwichtigste Exportbranche

Die deutsche Chemieindustrie ist stark exportorientiert. Rund zwei Drittel ihrer Umsätze erwirtschaftet sie im Ausland. Nach einer Untersuchung der Bundesstelle für Außenhandelsinformation bfai sind die Aussichten für das Achema-Jahr äußerst günstig, so dass auch die Anlagen- und Apparatebauer – vor allem im Bereich der Pharmatechnik und Biotechnologie – von diesem Trend profitieren werden.

Die deutsche Chemieindustrie erwirtschaftete 1999 nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) schätzungsweise 125,3 Mrd. DM im Ausland (+2,5% im Vergleich zu 1998). Damit steht die Chemie in der bfai-Hitliste der exportstärksten Branchen an vierter Stelle. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die deutschen Branchengrößen im Rahmen ihrer Globalisierungsstrategien an vielen Stellen der Welt mittlerweile Produktionsstätten vor Ort aufgebaut haben. Als Geschäftsfelder von morgen gelten Biotechnologie – u. a. als Zulieferindustrie der ebenfalls wachsenden Pharmabranche – und chemische Verfahren der Umwelttechnologie.

Rosige Aussichten
Trotz des starken internationalen Preisdrucks, von dem nur wenige Segmente wie Farben, Medikamente oder Körperpflegeprodukte ausgenommen sind, haben die deutschen Anbieter insgesamt allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Nach bfai-Schätzungen werden die Gesamt-Chemieimporte weltweit um 4,9% zulegen, woran auch die deutschen Firmen teilhaben werden. Diese profitieren vor allem von der guten Absatzlage in den USA, dem wichtigsten Abnehmerland für deutsche Chemieexporte (geschätzter Anteil an den gesamten Ausfuhren 1999: rd. 11%) und vom Wiederanziehen der Konjunktur in Westeuropa.
Zwar gehören weder die USA noch die westeuropäischen Staaten zu den Regionen mit der höchsten Einfuhrdynamik (Abb. 1), doch kommt hier die absolute Größe der Märkte zum Tragen. In den USA kommt den deutschen Herstellern, neben einer Belebung der inländischen Nachfrage nach Branchenprodukten, der im Vergleich zum US-Dollar schwache Euro zugute. Als Wachstumsbereiche gelten vor allem die Biotechnologie und Spezialchemikalien. Generell dürfte sich im Land der Wandel von Unternehmen der Grundstoffchemie aufgrund der höheren Gewinnerwartungen in Richtung Biotechnologie fortsetzen. Die lokalen Produzenten von Spezialchemikalien befinden sich weiter auf Expansionskurs.
Pharmaindustrie ist Motorin Frankreich
Etwas über die Hälfte der deutschen Chemieausfuhren geht in die EU. Die bedeutendsten Kunden für Deutschland sind hier Frankreich (10%), Italien (8%) und Großbritannien (7%). In Frankreich befindet sich das Geschäft mit Basischemikalien seit Herbst 1999 im Aufwind. Die eigentlich treibende Kraft der französischen Chemiekonjunktur ist jedoch die Pharmaindustrie.
Wenig erfreulich zeigte sich hingegen die Entwicklung in Italien und Großbritannien. Die deutschen Ausfuhren schrumpften 1999 um 1 bzw. fast 3%. In Italien soll der Umfang der Chemielieferungen, bei unverändertem deutschen Importanteil, im Jahr 2000 um 4 bis 5% steigen. Besonders gefragt sind die Segmente Rohstoffe und Kosmetik. Für Großbritannien dürfte sich der 1999 negative Trend angesichts der Stärke des britischen Pfund umkehren. Besondere Wachstumschancen werden dem Arzneimittelbereich (einschließlich Biotechnologie) und Agrarchemikalien eingeräumt.
Top-Märkte liegen in Asien
Es kommt nicht von ungefähr, dass drei der fünf Top-Exportmärkte für die Chemie in Asien/Pazifik liegen (Exportpotenzial 2000: +5,7%). Mit Ausklingen der Krise sehen Länder wie Korea (Rep.) oder Singapur wieder Importzuwächsen von 4 bzw. bis zu 10%, in Thailand sogar 20% entgegen, an denen auch deutsche Firmen partizipieren. Taiwan (Exportanteil: 1,1%) sollte als wichtigstem Markt der Region nach Japan mit erwarteten Importzuwächsen von 5 bis 10% Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Sehr viel wichtiger wäre für Deutschland aber eine wirtschaftliche Erholung in Japan. Denn das Land nimmt immerhin rd. 3% aller deutschen Chemieausfuhren ab, ist damit wichtigster Kunde der Branche in Asien und steht weltweit an zehnter Stelle. Doch rechnen die bfai-Beobachter für das Jahr 2000 mit stagnierenden japanischen Importen. AlIenfalls mittelfristig versprechen Produkte der Biotechnologie und Pharmazeutika Nachfragesteigerungen.
Eine interessante Dynamik weisen die untersuchten Länder der Region Afrika/Nahost auf, allen voran der Iran mit einem prognostizierten Importzuwachs von 15 bis 20%, ausgelöst durch eine Reihe neuer petrochemischer Projekte. Allerdings entwickelt sich hier der deutsche Lieferanteil im Jahr 2000 rückläufig, was aber angesichts der mangelnden Partizipation deutscher Firmen nicht viel ausmacht. Gute Kooperationsmöglichkeiten und Lieferchancen zeigen sich in Ägypten (Ausfuhranteil: 0,3%), wo die Chemieimporte insgesamt um 17% anziehen.
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