„Auch künftig wird die Chemie Innovationen anstoßen“, erklärte Prof. Dr. Utz-Helmut Felcht, Vorsitzender der Dechema und Vorstandsvorsitzender der Degussa AG auf dem 3. Europäischen Chemieingenieurkongress, der vom 26. bis 28. Juni im Congress Center der Messe Nürnberg abgehalten wurde. „Durch die Aufklärung von Wirkmechanismen auf molekularer Grundlage und Bereitstellung von optimierten Materialien öffnet die Chemie das Tor für neue Technologien.“ Die Innovationsfelder der Zukunft lassen sich laut Felcht in vier große Bereiche einteilen. Das ist zum einen die persönliche Medizin. Durch die Fortschritte der Biowissenschaften und die Aufklärung des Genoms werden Pharmaka künftig nicht mehr für alle Menschen mit durchschnittlicher Wirksamkeit entwickelt, sondern auf den Einzelnen abgestimmt. Der zweite Trendbereich ist die Nanotechnologie. Nanomaterialien und hauchdünne Funktionsschichten aus Nanopartikeln werden in den nächsten Jahren den Gebrauchswert vieler Produkte bestimmen. „Der Markt für nanotechnologisch hergestellte Produkte verzeichnet bereits heute zweistellige Wachstumsraten und soll noch 2001 eine dreistellige Milliardenhöhe erreichen“, erklärt Felcht. Auf dem Kongress in Nürnberg wurde deshalb dem Thema Nanotechnologie eine spezielle Vortragsreihe gewidmet. Die weiteren Innovationsbereiche sind die Energieerzeugung mit der Forschung and der Brennstoffzelle sowie Nutzung von Sonnen- und Windenergie und die Elektronik. Abgesehen von diesen Trendbereichen wird auch weiterhin an der Verbesserung bestehender Verfahren hinsichtlich Selektivität und Ausbeute gearbeitet, um den Energie- und Rohstoffverbrauch zu senken.
Im Congress Center der Messe Nürnberg diskutierten mehr als 1600 Ingenieure und Chemiker aus 38 Ländern die neuesten Entwicklungen aus allen Bereichen des Chemieingenieurwesens. Organisiert wurde der Kongress von der Dechema Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie gemeinsam mit der GVC-VDI Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen. Die Bedeutung des Kongresses und die Resonanz, die er bereits 1997 in Florenz und 1999 in Montpellier erfahren hat, führte zum Beschluss, in diesem Jahr die traditionellen Jahrestagungen der Dechema und der GVC in den Kongress zu integrieren.
Das wissenschaftliche Programm des Kongresses mit über 700 Beiträgen zeichnete sich durch eine große Bandbreite aus. Neben den klassischen Gebieten Umwelttechnik und Risikomanagement, neue Trenntechniken sowie Prozessintegration und -verbesserung wurden auch neueste Entwicklungen auf dem Gebiet des rechnergestützten Ingenieurwesens beleuchtet. Besondere Schwerpunkte bildeten dabei die numerische Strömungssimulation, die Berechnung von Stoffdaten und die rechnerische Auslegung von Apparaten und Prozessen.
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