Startseite » News (Chemie) »

Sick verzeichnet Umsatzrekord

2022 erstmals 2-Milliarden-Marke überschritten
Sick verzeichnet Umsatzrekord

Sick konnte in einem herausfordernden Geschäftsjahr 2022 positive Ergebnisse verzeichnen. Mit einem Auftragseingang von 2.511 Mio. Euro und einem Umsatz von 2.190 Mio. Euro hat der Sensorspezialist neue Rekorde geschrieben. Das EBIT betrug 165 Mio. Euro und die gesamte Finanz- und Ertragslage zeigte sich solide.

Der Umsatz des Sensorherstellers mit Hauptsitz in Waldkirch im Schwarzwald stieg 2022 versus 2021 um 11,5 % auf 2.190 Mio. Euro, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Mats Gökstorp am 27. April 2023 auf der Bilanzpressekonferenz berichtete. Damit überschritt das Unternehmen nicht nur die 2-Milliarden-Grenze, sondern übertraf auch die gesetzte Prognose. Zudem erhöhte sich der Auftragseingang um 8,2 % auf 2.511 Mio. Euro – „eine weitere Rekordzahl“, so Gökstorp. „Unser Auftragsbestand liegt bei der Rekordsumme von 1085 Mio. Euro. Das ist eine sehr gute Basis für weiteres Wachstum in 2023 und 2024“, sagte Gökstorp.

Umsatz in allen Regionen und Geschäftsfeldern gewachsen

Der Umsatz ist in allen Regionen gewachsen, wobei die höchste Wachstumsrate in der Region Asien/Pazifik erzielt wurde, dort kletterte er um knapp 14 % auf 583 Mio. Euro. In Nord-, Mittel- und Südamerika verzeichnete Sick ein Umsatzwachstum von 13 % auf 509 Mio. Euro und in der Region EMEA eine Steigerung um 8 % auf 734 Mio. Euro. In Deutschland legte der Umsatz um 12 % auf 365 Mio. Euro zu. „Wir sind sehr zufrieden und sehr stolz auf die gute Wachstumszahl in unserem Heimatmarkt“, sagte Gökstorp.

Nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden konnte der Umsatz in allen Geschäftsfeldern gesteigert werden. Im Bereich Fabrikautomation kletterte er um 12 % auf über 1,1 Mrd. Euro, in der Sparte Logistik/Automation um 12 % auf 727 Mio. Euro und im Geschäftsfeld Prozessautomation um 10 % auf 354 Mio. Euro.

Fokus auf Forschung und Entwicklung

Das Wachstum resultierte Gökstorp auch aus den „stetigen Investitionen in Innovationen“. So hat Sick im Geschäftsjahr 2022 11 % des Umsatzes (241 Mio. Euro) in Forschung und Entwicklung investiert. Gegenüber dem Vorjahr ist der F&E-Aufwand um 14 % gestiegen. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Möglichkeiten der Sensorintelligenz, mit der es die Basis für die Steuerung digitaler und automatisierter industrieller Prozesse sowie den Schutz von Menschen und Umwelt mit Sensortechnologie legt. Im vergangenen Geschäftsjahr hat Sick 122 Patente angemeldet, 35 % mehr als im Vorjahr, wobei über die Hälfte den Bereichen Software und Künstliche Intelligenz zuzuordnen sind.

Ein Beispiel für eine Produkteinführung im Jahr 2022 ist die Sara-App: Dieser Augmented-Reality-Assistant verbindet Sensordaten und reale Umgebungen und visualisiert dadurch Prozess- und Diagnoseinformationen direkt auf dem Shopfloor. Die AR-App hilft dem Personal vor Ort bei der Parametrierung und der Diagnose von Sensoren. Auch im Bereich der Energiewende hat Sick im letzten Jahr diverse Produkte zur Marktreife geführt, darunter etwa den Flowsic500: Der Ultraschall-Gasdurchflusszähler ist in der Lage, auch Wasserstoffbeimischungen zuverlässig und sicher zu messen. Bestehende Anlagen können somit für den wichtigen Energieträger Wasserstoff aufgerüstet und zukunftssicher gemacht werden.

Gestiegene Materialkosten belasten EBIT

Im Anschluss an die Vorstellung ausgewählter Neuprodukte schilderte Markus Vatter, Vorstand Finance & IT, die Herausforderungen, mit denen Sick im letzten Jahr konfrontiert war. Als Beispiele dafür nannte er den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise in Europa, die gestiegene Inflation, gestörte Lieferketten sowie die Materialengpässe, insbesondere bei Halbleitern, die Sick in großen Mengen verbaut.

Das langfristige Umsatzwachstum der Jahre 2002 bis 2022 liegt bei durchschnittlich 10 % pro Jahr. Dies bestätige die Strategie für nachhaltiges Wachstum, so Vatter.

Die starke Erhöhung der Materialkosten (+17 %) und sonstigen betrieblichen Aufwände (+32 %), etwa durch Spotmarkteinkäufe, gestiegene Transportkosten sowie zusätzliche Entwicklungsaufwände, belasteten das EBIT, das um 18,6 % auf 165 Euro gesunken ist. Das Konzernergebnis ist um 19 % auf 120 Mio. Euro gefallen. Die EBIT-Marge regulierte sich nach einem starken Geschäftsjahr 2021, das maßgeblich von Nachholeffekten nach der Corona-Pandemie bestimmt war, auf einen soliden Wert von 7,5 % vom Umsatz (2021: 10,3 %).

Eine große Investition tätigte Sick im letzten Jahr in den USA: Am Standort Bloomington/Minnesota wurde ein Neubau eröffnet. Aber auch am Hauptsitz in Waldkirch gibt es Veränderungen: Nachdem dort das alte Gebäude abgerissen wurde, fand im März der Spatenstich für einen Neubau statt. Dessen Fertigstellung ist für 2025 geplant.

Auszeichnung als „Great place to Work“

Die Zahl der Mitarbeiter ist weltweit um 8 % auf 11.909 gestiegen. An den deutschen Standorten wuchs die Zahl der Beschäftigten um 7 % auf insgesamt 6.750 und an den ausländischen Standorten um 9 % auf 5.159.

Zum 20. Mal in Folge wurde Sick bei einer anonymen Befragung als „Great Place to Work“ Deutschland ausgezeichnet. Auch die Sick-Gesellschaften in den USA, Schweden und Indien erhielten für ihre Arbeitsplatzkultur das Prädikat „Great Place to Work“.

Nachhaltigkeit umfassend gedacht

Ein wichtiges Thema ist bei Sick „Environmental, Social & Governance“, kurz ESG. Im Geschäftsjahr 2022 das das Unternehmen seine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie in diesen Handlungsfeldern weiterverfolgt und gesetzte Ziele erreicht. Das Nachhaltigkeitsverständnis von Sick umfasst die unternehmerische Verantwortung für Mitarbeitende, die Umwelt, den wirtschaftlichen Erfolg und die Gesellschaft. Im Bereich Klima und Umwelt möchte der Sensorhersteller u. a. jährlich 0,5 % des Vorjahresenergieverbrauchs reduzieren, was durch diverse Effizienzmaßnahmen 2022 gelungen ist. An seinen deutschen Standorten bezieht er bereits seit zehn Jahren ausschließlich Ökostrom und wird dies bis 2025 auch auf seine globalen Standorte ausweiten.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023

Zum Ende des Jahres 2023 wird Markus Vatter nach 17 Jahren aus dem Vorstand von Sick ausscheiden, um sich auf seine Aufgaben in verschiedenen Aufsichtsratsgremien zu konzentrieren. Neues Vorstandsmitglied für Finanzen und IT wird Jan-Helmut Eberhard. Der studierte Ökonom war seit 2007 in verschiedenen Führungspositionen beim Medizintechnikunternehmen B. Braun tätig, seit 2017 als Group Vice President Corporate Accouting & Controlling. Mit dieser personellen Veränderung wird sich der Vorstand der Sick AG wie folgt zusammensetzen: Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender und verantwortlich für die Ressorts Products & Marketing sowie Legal, Governance & Compliance, Jan-H. Eberhardt, Vorstand Finance & IT, Feng Jiao, Vorstand Sales & Service, Ulrike Kahle-Roth, Vorständin Supply Chain & Fulfillment, Nicole Kurek, Vorständin People & Culture, sowie Dr. Niels Syassen, Vorstand Technology & Digitalization.

Auf das aktuelle Geschäftsjahr blickt Sick optimistisch. Das Unternehmen erwartet ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und eine EBIT-Marge im oberen ein- bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Außerdem erwartet der Sensorspezialist eine weitere Steigerung der Mitarbeiterzahl und der Investitionen in Forschung & Entwicklung.


Autorin: Claudia Bär

Redakteurin

Unsere Webinar-Empfehlung


Hier finden Sie mehr über:
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de