Seit kurzem setzt die Metzgerei Moser aus dem bayerischen Landsberg am Lech auf die Software Foodsprint für Fleischereien. Die SAP-basierende Branchenlösung automatisiert und optimiert nicht nur zahlreiche Abläufe – Inhaber Michael Moser weiß heute auch ganz genau, was ihn die Herstellung jedes seiner Produkte kostet und wie viel er damit verdient.
In ihrem Hauptgeschäft und einer Filiale in der Fußgängerzone versorgt die Metzgerei Moser die Landsberger mit Fleisch- und Wurstwaren. Mehr als 90 % der Waren, die dabei über die Ladentheken gehen, produzieren Inhaber Michael Moser und seine 40 Mitarbeiter selbst, geschlachtet wird im eigenen Schlachthof. Zu den Geschäftszweigen des Familienunternehmens gehören neben Imbiss auch Partyservice und Liefergeschäft. Den Löwenanteil des Umsatzes erzielt das Unternehmen aber durch den Verkauf im Laden.
Mit dem Generationswechsel auf dem Inhaberstuhl – Michael Moser hatte den Familienbetrieb von seinen Eltern übernommen – ging ein Wechsel in der Unternehmenssoftware einher. Das bis dato eingesetzte reine Warenwirtschaftssystem deckte die Anforderungen einer modernen Fleischerei schlichtweg nicht mehr ab. So flossen etwa die Kassendaten nicht automatisch in die Buchhaltung ein. Viele Arbeiten waren manuell auszuführen. Gab es beispielsweise eine Anlieferung, mussten Bestelllisten, Lieferscheine und Rechnungen mühsam abgeglichen werden. Außerdem war mit der Software keine mengen- und wertmäßige Bestandsführung möglich. Hauptmanko war aber die fehlende betriebswirtschaftliche Kontrolle. Es ließ sich nicht genau ermitteln, ob die Filiale kostendeckend arbeitet und welche Margen auf die einzelnen Produkte entfielen.
Gemeinsames Pilotprojekt
Aus diesem Grund schaute sich der junge Metzgermeister nach einer neuen Software um und entschied sich schließlich für Foodsprint. Diese Software ist eine von cormeta entwickelte All-In-One-Lösung für die Nahrungsmittelindustrie und basiert auf dem marktgängigen Standard SAP. „Mit Foodsprint profitieren wir von einer zukunfts- und leistungsfähigen Software, die bislang nur den industriellen Anbietern der Branche vorbehalten blieb“, begründet der junge Metzgermeister die Entscheidung. In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der Metzgerei Moser entwickelten sie Foodsprint weiter – speziell für Fleischereien. In der Software ist die integrierte Chargenrückverfolgung ebenso realisiert wie das Qualitätsmanagement. Alle gängigen Wiege- und Kassensysteme können angebunden werden. Weitere Funktionen sind unter anderem die Produktionssteuerung und -kontrolle, die Rezepturverwaltung, die Preis- und Konditionsfindung sowie die Abbildung von Verkaufsaktionen.
Die Vorzüge des neuen Systems machen sich in der Metzgerei an allen Ecken und Enden bemerkbar. Zahlreiche Arbeitsschritte sind heute automatisiert. So erzeugt die Software beispielsweise anhand vorab definierter Mindestbestände im Lager von selbst Bestellvorschläge. Dabei generiert sie auch Sammellisten und berücksichtigt Mindestmengen, mit denen sich Versandkosten einsparen lassen. Die Aufträge lassen sich direkt vom PC-Arbeitsplatz aus per E-Mail verschicken. Angelieferte Waren wie etwa Gewürze vergleicht Foodsprint automatisch mit den bestellten Mengen. Eventuelle Abweichungen registriert die Software über die angebundenen Waagen.
Das System steuert und optimiert auch die Produktion der Metzgerei Moser. Beispielsweise indem sie dafür sorgt, dass immer optimale Chargengrößen gekuttert werden – unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Frische. Kritische Kontrollpunkte in der Produktion lassen sich vermerken und an das System zurückmelden. Indem Foodsprint eine Vorratshaltung nach dem Just-in-time-Prinzip ermöglicht, kann die Metzgerei die Lagerzeiten minimieren und so Kosten sparen. Für eine vorausschauende Planung merkt sich die Software die Abverkäufe einzelner Zeiträume – beispielsweise der letzten Vorweihnachtswoche oder der Freitage.
Gewinn- und Erlössituation
Im Gegensatz zu früher weiß Moser junior heute en détail, welche Kosten und Umsätze wo anfallen. In Foodsprint stehen alle relevanten Informationen integriert zur Verfügung, quasi auf Knopfdruck kann er sie auswerten. Einmal im Monat überprüft der Metzgermeister so die aktuelle Gewinn- und Erlössituation. Die Zeiten der Pi-mal-Daumen-Analysen sind damit passé. Für jedes einzelne selbst hergestellte Produkt lässt sich ablesen, was es ihn kostet und wie viel er daran verdient.
Die betriebswirtschaftliche Kontrolle zahlt sich für den jungen Metzgermeister auch gegenüber seiner Hausbank aus. Indem er ihr die Unternehmensdaten transparent und aussagekräftig zur Verfügung stellt, verbessert er seine Position in Sachen Rating erheblich. Schließlich hat man in Landsberg große Pläne: Moser liebäugelt mit der Eröffnung weiterer Filialen. Schnellschüsse liegen ihm dabei aber fern. Solide durchgerechnete Zahlen sind für ihn die Voraussetzung für eine Expansion.
Halle 6.0, Stand 56
dei 425
Weitere Informationen zu Foodsprint
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