Startseite » News (Chemie) »

Tarifrunde #Chemie22 - Einigung erzielt

Zweistufiger Tarifabschluss
Tarifrunde #Chemie22 – Einigung erzielt

Tarifrunde #Chemie22 - Einigung erzielt
Ralf Sikorski, Stellvertretender Vorsitzender der IGBCE (links) und BAVC-Verhandlungsführer Hans Oberschulte, Senior Vice President Human Resources Germany bei BASF und (rechts) Bild: BAVC

BAVC und IGBCE haben sich auf einen zweistufigen Tarifabschluss für die Chemie- und Pharmaindustrie verständigt: Die Beschäftigten erhalten 3,25 Prozent mehr Entgelt ab Januar 2023 sowie weitere 3,25 Prozent ab Januar 2024. Beide Stufen der Entgelterhöhung sind flexibilisiert; sie können aus wirtschaftlichen Gründen jeweils um bis zu drei Monate verschoben werden. Zusätzlich zahlen die Unternehmen 3000 Euro pro Kopf als einmaliges steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld. Die Auszahlung erfolgt in zwei Tranchen von je 1500 Euro spätestens im Januar 2023 sowie im Januar 2024. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 20 Monate, inklusive der Brückenlösung vom April sogar 27 Monate. Die Einigung gilt für 1.900 Betriebe mit 580.000 Beschäftigten.

Signal für Standort und Beschäftigung

„Mit diesem Ergebnis halten wir die Balance zwischen der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Interessen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir senden ein Signal für Standort und Beschäftigung: Arbeitgeber und Gewerkschaft ziehen in der Krise an einem Strang“, kommentiert BAVC-Präsident Kai Beckmann die erzielte Einigung. „Die Folgen des Krieges treffen unsere Branche besonders und haben großen Einfluss auch auf die Tarifpolitik. Selten waren die Sozialpartner so gefordert wie in dieser Tarifrunde. Umso wichtiger ist, dass wir die vorhandenen Gegensätze mit konstruktiver Tarifpolitik überbrücken. Das zeichnet die Sozialpartnerschaft unserer Branche aus.“

Verhandlungsführer Oberschulte: „Krisengerechter Abschluss“

„Wir haben in Summe einen krisengerechten Abschluss ausgehandelt. Zentrale Pluspunkte für die Arbeitgeber sind langfristige Planungssicherheit und eine insgesamt ausgewogene Kostenbelastung“, betont BAVC-Verhandlungsführer Hans Oberschulte. „Über die im Abschluss angelegte Flexibilität können wir Unternehmen helfen, die jetzt oder in Zukunft in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Unter dem Strich ist das Ergebnis ein Spiegelbild der aktuellen Krise – und zugleich der bestmögliche Kompromiss für unsere Mitglieder.“

Die Einigung im Detail 

Die Beschäftigten der Chemie- und Pharmabranche erhalten ab 1.1.2023 in einem ersten Schritt zunächst 3,25 Prozent mehr Entgelt. Ab 1.1.2024 steigen die Entgelte um weitere 3,25 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen steigen entsprechend. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 20 Monate. Die Brückenregelung von April eingerechnet, beträgt die Laufzeit 27 Monate. Die bezirklichen Entgelttarifverträge laufen damit bis Ende Juni 2024.

Beide Stufen der Entgelterhöhung sind flexibilisiert. Sie können aus wirtschaftlichen Gründen jeweils um bis zu drei Monate verschoben werden. Bei roten Zahlen wird die Entgelterhöhung um zwei Monate verschoben, bei einer Nettoumsatzrendite unter 3 % um einen Monat. Auf Basis einer Betriebsvereinbarung sind drei Monate Verschiebung möglich.

Die Chemie-Sozialpartner haben zudem ein einmaliges steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld in Höhe von 3000 Euro pro Tarifbeschäftigten vereinbart, das in zwei Tranchen von je 1500 Euro spätestens zum 31.1.2023 bzw. 31.1.2024 ausgezahlt wird. Teilzeitbeschäftigte erhalten eine anteilige Zahlung, mindestens aber je 500 Euro. Auszubildende erhalten je Tranche 500 Euro Inflationsgeld. Ziel ist, gestiegene Lebenshaltungskosten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Branche teilweise auszugleichen, aber dauerhafte Belastungen der Unternehmen zu begrenzen. IGBCE und BAVC nutzen damit den im Rahmen der konzertierten Aktion entwickelten Spielraum für die Tarifparteien.

Stärkung der Tarifbindung als gemeinsames Ziel

Darüber hinaus wollen IGBCE und BAVC gemeinsam an der Stärkung der Tarifbindung in Deutschland arbeiten. Sozialpartnerschaft, Tarifverträge und Tarifbindung sind Grundpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft, die gerade auch in der Krise ihren Wert für Wirtschaft und Gesellschaft unter Beweis stellen. Die tiefgreifende Transformation unserer Branche erfordert ebenfalls handlungsfähige Sozialpartner mit dem Willen zur Veränderung. In einem strukturierten Prozess werden die Chemie-Sozialpartner im Rahmen der Laufzeit des Tarifvertrages Ideen für tarifliche Regelungen zur Stärkung der Tarifbindung auf beiden Seiten entwickeln.

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de