Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums zündete Trumpf in Ditzingen einen zum Showlaser umgerüsteten Industrielaser. Der Lichtstrahl ist bei gutem Wetter im Umkreis von rund 80 Kilometern zu sehen.
Ein grüner Laser leuchtet anlässlich des 100. Firmenjubiläums des Unternehmens Trumpf am 6. August 2023 für rund 5800 Mitarbeiter und ihre Familien aus der Region, sowie Partner, Kunden und die Öffentlichkeit. Bei guten Wetterbedingungen erreicht der Strahl eine Höhe von 10 km und ist im Umkreis von 80 km zu sehen. Die aktion startete bereits am 3. August und wird bis zum Jubiläumsdatum jeden Abend zu sehen sein. Für die Aktion haben die Trumpf-Ingenieure zusammen mit dem Showlaserhersteller Lightline einen Industrielaser zum Showlaser umgebaut. Er leuchtet auch deshalb grün, weil Trumpf als Hersteller auf Industrielaser mit grüner Wellenlänge spezialisiert ist.
In 100 Jahren mit Innovationen an die Weltspitze
Von einer mechanischen Werkstätte in Stuttgart West entwickelte sich Trumpf in den letzten Jahrzehnten zu einem führenden Hersteller von Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Heute steht der Name des Unternehmens etwa für die EUV-Lithographie zur Herstellung der leistungsstärksten Mikrochips, Laseranwendungen für die Elektromobilität oder 3D-gedruckte Bauteile für die Raumfahrttechnik. Daneben Fertigt der Technologieführer auch Laserschneidmaschinen, Stanz- und Biegemaschinen und Elektrowerkzeuge. Trumpf beschäftigt rund 17 000 Mitarbeitern – knapp 6 000 davon am Stammsitz in Ditzingen und Gerlingen. Mit mehr als 70 Tochtergesellschaften ist das Unternehmen heute auf allen wichtigen Märkten weltweit vertreten.
Energiesparende Lasershow
Showlaser zählen nicht zum Kerngeschäft von Trump. Das Unternehmen liefert seine Laser an Industrieunternehmen aus der ganzen Welt aus. Diese fertigen damit beispielsweise Hochleistungschips für die Halbleiterbranche. Das grüne Laserlicht für den Showlaser entsteht durch einen Laser mit 3 kW Leistung. Umgerechnet verbraucht er damit genauso viel Strom wie sechs bis acht Personen, die gleichzeitig einen Haarföhn benutzen. Auf die Stunde umgerechnet entspricht sein Verbrauch dem eines Elektroautos auf der Fahrt von Stuttgart nach Karlsruhe und zurück. Im Gegensatz zu anderen Lichtquellen wie Flutlichtanlagen oder Straßenlaternen streut der Laser das Licht nicht, und er erfüllt alle Umweltauflagen.
Trumpf ist Vorreiter bei Grünlicht-Lasern. Auch in der Industrie gibt es keinen stärkeren Laser mit grüner Wellenlänge, also sichtbaren grünem Licht. Das Unternehmen fertigt aber noch viel stärkere Laser, allerdings ohne grüne Wellenlänge. Der stärkste Laser des Hochtechnologieunternehmens für den Einsatz in der Industrie hat eine Leistung von 24 kW. Für die Bundesanstalt für Materialforschung wurde sogar ein 60 kW starker Laborlaser gebaut.
Laser mit grüner Wellenlänge v sind in der Industrie vor allem gefragt, wenn es darum geht, Kupfer zu schweißen. Mit grüner Laserstrahlung lassen sich Kupferschweißnähte stets mit gleichbleibend guter Qualität erzeugen. Der Laser mit grüner Wellenlänge basiert auf der Scheibenlasertechnologie und gehört deshalb zur Gruppe der sogenannten Festkörperlaser. Um die grüne Wellenlänge zu erzeugen, befindet sich im Laserresonator ein spezieller Kristall. Dieser wandelt die Infrarot-Laserstrahlung in die grüne Wellenlänge um.
Trumpf im Jubiläumsjahr mit Höchstwert beim Umsatz
Die Trumpf Gruppe erzielte im Jahr des 100. Firmenjubiläums ein deutliches Umsatzwachstum. Nach vorläufigen Berechnungen beläuft sich der Wert im Geschäftsjahr 2022/23 (Stichtag 30. Juni 2023) auf 5,4 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2021/22: 4,2 Mrd. Euro). Besonders erfreulich: Im Heimatmarkt Deutschland stieg der Umsatz deutlich um mehr als 30 % auf rund 770 Mio. Euro. In den USA konnte Trumpf das starke Wachstum des Vorjahrs fortsetzen und erzielte einen Umsatz von rund 900 Mio. Euro. Stärkster asiatischer Markt war China mit rund 600 Mio. Euro Umsatz. Das Hochtechnologieunternehmen beginnt das neue Geschäftsjahr zudem mit noch gut gefüllten Auftragsbüchern: Der Auftragseingang übersprang erneut die 5-Milliarden-Euro-Marke, blieb mit insgesamt 5,1 Mrd. Euro jedoch rund 9 % Prozent unter dem Höchstwert des Vorjahrs. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorstandsvorsitzende von Trumpf: „Trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen haben wir im Jahr unseres 100. Firmenjubiläums ein hervorragendes Geschäftsjahr abgeschlossen. Gleichwohl sehen wir seit einigen Monaten wegen der nachlassenden Weltkonjunktur einen Rückgang bei den Bestellungen. In das neue Geschäftsjahr starten wir deshalb trotz noch solider Auftragslage mit der gebotenen Vorsicht.“