Die Mitgliedsfirmen der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau im Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (AGAB) erzielten im Zeitraum Juli 2008 bis Juni 2009 Bestellungen in Höhe von 26,3 Mrd. Euro. Das sind 19 % weniger als imRekordjahr 2008. Vor allem grundstoffnahe Branchen leiden unter der momentanen Nachfrageschwäche. „Die Auswirkungen der Finanzkrise haben den Großanlagenbau damit endgültig erreicht“, kommentierte der Sprecher der AGAB, Dieter Rosenthal, SMS Siemag Aktiengesellschaft die aktuellen Zahlen. „Allein im zweiten Quartal mussten unsere Mitglieder einen Bestellrückgang um 54 % hinnehmen. Das ist der stärkste Einbruch seit Jahrzehnten.“
Beängstigend ist für Rosenthal nicht allein dieser Rückgang, sondern vor allem eine durch falsche Eingriffe in die Finanzmärkte drohende Austrocknung der industriellen Investitionen in die Zukunft. „Großanlagen mit Investitionsvolumina von mehreren 100 Millionen Euro zur Gewinnung und Aufbereitung von Bodenschätzen, zur Energieerzeugung oder Güterproduktion haben volkswirtschaftliche Relevanz. Sie sind fundamentale Voraussetzungen für die tragfähige Entwicklung der Weltwirtschaft und schaffen Voraussetzungen für Fortschritt und Wohlstand. Mega-Projekte, die aufgrund mangelnder Finanzierungsvoraussetzungen heute nicht getätigt werden, lassen sich angesichts mehrjähriger Projektlaufzeiten nicht kurzfristig nachholen“, betonte Rosenthal. Viel hängt daher vom Erfolg des Treffens der G-20-Gruppe vom 24. bis 25. September in Pittsburgh ab. Rosenthal: „Der Großanlagenbau begrüßt den Willen der Politik, das Weltfinanzsystem krisenfester zu machen. Gleichzeitig muss jedoch eindringlich davor gewarnt werden, die Regulierungsagenda einseitig zu überfrachten. In der aktuellen Situation ist es entscheidend, Vertrauen an den Kapitalmärkten und Refinanzierbarkeit zu stärken und damit die langfristige Finanzierungsfähigkeit von Großprojekten zu sichern.“
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