Am Freitag stellten Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH, und Christian Dummler, Geschäftsführer und CFO der Zeppelin GmbH, die ausgezeichneten Geschäftszahlen des Zeppelin-Konzerns für 2021 vor. Sorgen bereitet hingegen der Krieg in der Ukraine.
Der Zeppelin-Konzern hat das Geschäftsjahr 2021 sehr erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz stieg von 3,3 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf 3,7 Mrd. Euro. Das EBITDA erreichte 444 Mio. Euro. Im Vorjahr lag es bei 394 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von 125 Mio. Euro auf nun 160 Mio. Euro.
Riesenplus im Anlagenbau
Die Zeppelin-Geschäftseinheit Anlagenbau ist auf die Entwicklung und Fertigung von Komponenten und Anlagen für das Handling hochwertiger Schüttgüter spezialisiert. Einsatz finden sie weltweit in den Industriezweigen Chemie, Kunststoff, Gummi und Reifen sowie Nahrungsmittel.
Auch die Geschäftseinheit Anlagenbau befindet sich auf Erfolgskurs. Der Auftragseingang erreichte 2021 einen Wert von 658 Mio. Euro und damit ein Riesenplus von 191 %. Die Geschäftseinheit erwirtschaftete einen Umsatz von 340 Mio. Euro, was einem Plus von 11 % entspricht. Das EBT verbesserte sich leicht auf 5,9 Mio. Euro.
Batterien für die E-Mobilität
Die Zahlen belegen, dass der Zeppelin-Anlagenbau 2021 den pandemiebedingten, niedrigen Auftragseingang des Vorjahrs deutlich überkompensieren konnte. Erfolgsfaktoren waren nachgeholte Auftragsvergaben in China und den USA in allen Geschäftsfeldern, aber auch die Erschließung neuer Märkte, wie die Aufbereitung von Batteriemassen für die E-Mobilität und der Bau von Mälzereien in Brasilien.
Mit einer Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen Magdalena Kitzmann GmbH (mit Wirkung zum 1. Januar 2022) sicherte sich Zeppelin darüber hinaus weitere Marktanteile im Bereich PVC-Anlagen und Chemie.
Krieg in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen der USA und EU gegen Russland sowie die Reaktionen von Russland hierauf werden das Geschäft des Zeppelin-Konzerns in diesen Ländern erheblich beeinträchtigen. Neben dem Vertrieb und Service von Bau-, Bergbau- und Landwirtschaftsmaschinen sind auch laufende Aufträge des Anlagenbaus betroffen. Im Auftragsbestand 2021 befanden sich nicht unerhebliche Aufträge für Russland (170 Mio. Euro) und der Ukraine (60 Mio. Euro). Sollte deren Abwicklung nicht gewährleistet werden können, was heute bereits für Teile absehbar ist, so wird dies erheblichen Einfluss auf den zu erwartenden Umsatz und das Ergebnis für 2022 haben.
Generell werden ca. 20 % des Zeppelin-Geschäftsvolumens in den vom Krieg betroffenen Regionen erwirtschaftet. Dieser Teil des Umsatzes steht neben dem potenziellen Verlust von Vermögenswerten mit entsprechendem Einfluss auf die Ertragslage im Risiko.
Ausblick 2022
Im Anlagenbau investiert der Konzern gezielt in Recycling-Lösungen für Kunststoffe und Autoreifen und entwickelt den Bereich zur Aufbereitung der Materialien für die Batterieherstellung weiter.
Mit Blick auf alle Geschäftseinheiten ist der Konzern mit seinen Produkten und Dienstleistungen gut für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet, auch wenn er für 2022 aufgrund des Ukraine-Kriegs mit einem starken Rückgang des Umsatzes und des Ergebnisses vor Steuern rechnet.
Autor:
Lukas Lehmann
Redakteur V.i.S.d.P.