GEA hat am 12. Juni 2023 in Hildesheim das New Food Application and Technology Center of Excellence (ATC) eingeweiht. Im neuen Technologiezentrum werden die New-Food-Experten des Technologiekonzerns eine Pilotlinie zur Zellzüchtung und Fermentation nutzen, um Innovationen auf dem Weg vom Labor zur kommerziellen Herstellung voranzutreiben.
Die neue Testplattform im ATC schließt die Lücke zwischen Testlandschaft und Industrie, ohne dass Kunden sofort in Großanlagen investieren müssen. „Aufbau und Skalierung einer New-Food-Produktion sind eine große Aufgabe“, erklärt Heinz Jürgen Kroner, Senior Vice President New Food bei GEA. „Häufig stecken New-Food-Anbieter noch im Labormaßstab fest – mit eigenen Anforderungen an Hygiene, Aseptik und Prozesse. Die Fertigung auf industriellem Niveau bringt jedoch weit größere technische und finanzielle Herausforderungen mit sich. Um diesen Schritt für Nahrungsmittelhersteller beherrschbar zu machen, loten unsere Prozessexperten im ATC das Potenzial für eine Massenproduktion aus. Letztendlich wollen wir gemeinsam für Konsumenten sichere und bezahlbare New-Food-Produkte entwickeln.“
Fleisch- und Milchprodukte neu denken
Während sich der Weg in Restaurants für zellbasierte Fleischalternativen ebnet, rückt nun die Präzisionsfermentation für Milchproteine in das Forschungsinteresse. Einer der ersten GEA-Kunden in diesem Feld ist das Scale-up Imagindairy aus Israel. CEO Eyal Afergan sagte bei der Eröffnungsveranstaltung: „Wir wollen Milchprodukte ohne die Nachteile für unseren Planeten herstellen. Dafür nutzen wir die uralte Kunst der Fermentation und verbinden sie mit Wissenschaft. So schaffen wir Milchproteine, die den Geschmack, die Funktionalität, das Mundgefühl und die Nährwerte aufweisen, die wir an der Milch so schätzen. Gemeinsam mit GEA können wir den Weg ebnen, um diese Innovation schneller auf den Markt zu bringen, und zwar mit den höchstmöglichen Qualitätsstandards.“
Mit alternativ gewonnenen Proteinen können die Umweltauswirkungen des Lebensmittelsystems verringert werden. Zudem können alternative Proteine dabei helfen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Für GEA geht die New-Food-Wende daher Hand in Hand mit der Entwicklung einer regenerativen Landwirtschaft.
New Food als Wachstumshebel
Das Technologieunternehmen GEA hat das Thema New Food als einen der Wachstumshebel in seiner Strategie Mission 26 identifiziert. Eine eigenständige Business Unit „New Food“ kümmert sich seit 2022 um die Weiterentwicklung der zellbasierten Proteingewinnung.