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Personalisierte Ernährung in der praktischen Umsetzung

Innovationsgipfel Newtrition X.
Personalisierte Ernährung in der praktischen Umsetzung

Personalisierte Ernährung in der praktischen Umsetzung
Damit die Ernährungsrevolution gelingen kann, brauche es ein offenes Ökosystem der personalisierten Ernährung, so Mariette Abrahams, Gründerin der Plattform Qina Bild: Foodregio e.V.
Personalisierte Ernährung ist das zentrale Werkzeug, um ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen – das wurde beim dritten Innovationsgipfel für personalisierte Ernährung, Newtrition X. auf der Anuga in Köln erneut deutlich. Auf Einladung des Branchennetzwerks Foodregio e.V. gaben am 12. Oktober Referenten aus Medizin, Lebensmittelindustrie, Ernährungsberatung und Technologie Einblicke in den Status Quo der personalisierten Ernährung.

Einhelliger Tenor der Veranstaltung: Die Gesundheit profitiere von personalisierter Ernährung nachweislich, Technologien stünden bereit und Praxisbeispiele belegten, dass die Umsetzung machbar sei. Nun müssten Lebensmittelindustrie, Politik und Verbraucher mitziehen.

Michael Gusko, Vorsitzender der Fokusgruppe Personalisierte Ernährung bei Foodregio e.V. sowie Global Director Innovation bei der Goodmills Group, appellierte an die mehr als 100 Kongressteilnehmer vor Ort und im Live-Stream: „Personalisierte Ernährung ist bereits heute Realität. Sie sollten sich um das Thema kümmern, bevor Ihr Geschäftsmodell von innovativen Technologien auf den Kopf gestellt wird.“ Das Wissen, dass Menschen völlig unterschiedlich auf die gleichen Lebensmittel reagieren, müsse zu einem Umdenken führen. Das sei auch den Global Playern der Branche bekannt: Für viele Unternehmen ist die personalisierte Ernährung der nächste Megatrend nach pflanzlichen Fleischalternativen. Das bestätigte auch Peter Heshof, Gründer der Trend- und Marketingagentur Bloom. Sein Zeitgeistmodell besagt, dass sich Trends zyklisch wiederholen. Wir stünden am Beginn einer Phase, die sich um Kontrolle, Rationalität und Wissenschaftlichkeit sowie individuelle Abgrenzung drehe und damit der personalisierten Ernährung Tür und Tor öffne.

Ernährung als Medizin

Die gesundheitlichen Vorteile der personalisierten Ernährung erläuterte Dr. Torsten Schröder, Medical Director bei Perfood. Das Start-up bietet ein Ernährungsprogramm auf Basis eines zweiwöchigen Blutzuckerscreenings an, das jedoch nicht nur der Gewichtsabnahme dient. Denn, so Schröder, „80 % der Krankheiten stehen in Zusammenhang mit Ernährung“. In umfassenden klinischen Studien zeigten sich durch personalisierte Ernährungsempfehlungen auch weitreichende Besserungen bei Akne, Migräne, Schuppenflechte oder dem Polyzystischen Ovarialsyndrom. Aus medizinischer Sicht sei Präzisionsernährung eine wichtige Stellschraube bei der Behandlung systemischer Erkrankungen, so Prof. Dr. Christian Sina, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin an der Universität Lübeck. Nun müsse zum einen die Lebensmittelindustrie ihre neue Rolle als Teil des Gesundheitssystems akzeptieren, zum anderen brauche es Technologien, damit eine maßgeschneiderte Ernährung für den Verbraucher auch umsetzbar sei. Benedikt Kurz, Business Development Manager bei Garmin Health, beleuchtete diese technologische Seite der personalisierten Ernährung. „Mit Wearables wie Smart Watches können wir die Motivation steigern, den Zugang zu Gesundheitsmarkern erleichtern, die Rehabilitation unterstützen und auf der anderen Seite eine Pflegekraft oder einen Gesundheitscoach 24/7 mit Daten versorgen.“ In Zukunft könnten generische Ernährungskonzepte dank Wearables, die beispielsweise mit intelligenten Pflastern zur Blutzucker- oder Vitaminmessung kommunizieren, durch individuelle Empfehlungen ersetzt werden. Wie dann beispielsweise Mikronährstoffe personalisiert zum Kunden gelangen, stellte Melissa Snover, Gründerin von Nourished vor. Das Unternehmen stellt mittels 3-D-Druck sogenannte Stacks her, Kaubonbons, die sieben auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Nährstoffe enthalten.

Das Ökosystem der personalisierten Ernährung

Damit die Ernährungsrevolution gelingen kann, brauche es ein offenes Ökosystem der personalisierten Ernährung, so Mariette Abrahams, Gründerin der Plattform Qina. Nicht einzelne Unternehmen könnten von Wissenschaft bis Technologie alle Bereiche abdecken, sondern verschiedene Partner müssten ihre Expertise verknüpfen, um „Kundenerlebnis, Kundennutzen und gesundheitliche Wirkung zu optimieren“. Ein wichtiges Glied in dieser Kette seien Ernährungsberater, so Rachel Clarkson, Gründerin von The DNA Dietitian und selbst Ernährungsberaterin. Nur so könne sichergestellt werden, dass die medizinischen und wissenschaftlichen Daten für den Laien interpretiert werden und zu einer wirklich dauerhaften Verhaltensänderung führen können. Ein anderes Modell fährt das Start-up My Healthy Food, das vom Business Developer Sergej Vdovitchenko vorgestellt wurde: Die Plattform, deren Softlaunch in den nächsten Wochen geplant ist, vereint einen Test auf den sogenannten Nutri-Typ – über einen Selbsttest oder idealerweise über eine Blutzuckeranalyse – mit typgerechten sowie Lifestyle-relevanten Ernährungsempfehlungen, Rezeptvorschlägen und einem Webshop, der beispielsweise hochfunktionale Pasta, Flakes, Reisersatz oder Mehle führt, die auf Rohstoffen aus der Biodiversität der Natur basieren.

Im kommenden Jahr wird Newtrition X. voraussichtlich in Lübeck stattfinden und mit internationalen Experten einen ganzen Tag lang die Fortschritte in der personalisierten Ernährung beleuchten. Termine und Referenten werden rechtzeitig über www.newtritionx.com bekannt gegeben.

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