Aufgrund der weiter massiv zurückgegangenen Umsätze mit glyphosatbasierten Produkten in der Division Crop Science im 2- Quartal hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 gesenkt. Bei Pharmaceuticals hingegen entwickelte sich der Umsatz stabil und Consumer Health legte sogar beim Umsatz zu.
Der Konzernumsatz von Bayer sank im 2. Quartal wpb. um 8,2 % auf 11,044 Mrd Euro. Negative Währungseffekte wirkten sich mit 553 Mio. Euro aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 24,5 % auf 2,527 Mrd. Euro zurück. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte von 120 Mio. Euro. Gegenläufig wirkten Erträge in allen Divisionen von insgesamt rund 481 Mio. Euro durch geringere Rückstellungen für das konzernweite Short-Term-Incentive-Programm. Das EBIT betrug minus 956 Mio. Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 2,490 Mrd. Euro. Diese standen vor allem in Verbindung mit einer außerplanmäßigen Werthaltigkeitsprüfung in der Division Crop Science. Daraus resultierte ein Konzernergebnis von -1,887 Mrd. Euro.
Der Rückgang im Agragrgeschäft lag im Wesentlichen an Mengen- und Preisrückgängen bei glyphosathaltigen Produkten. Sie betrafen insbesondere die Regionen Nord- und Lateinamerika sowie Europa/Nahost/Afrika und führten zu Umsatzeinbußen von wpb. 45,6 % bei den Herbiziden. Ohne Berücksichtigung von Glyphosat war das übrige Geschäft der Division wpb. auf Vorjahresniveau, wobei höheren Preisen ein geringerer Absatz gegenüberstand.
Bei Pharmaceuticals legen neue Produkte erheblich zu
Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) lag mit 4,557 Mrd. Euro wpb. auf dem Niveau des Vorjahres. Signifikante Zuwächse erzielte die Division mit den neuen Produkten: Die Umsätze mit dem Krebsmedikament Nubeqa verdoppelten sich fast, während mit Kerendia zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes mehr als eine Verdreifachung gelang. Zudem wuchs das Radiologiegeschäft weiter, vor allem weil die Produktfamilien CT Fluid Delivery und Ultravist zulegten. Ein Umsatzplus war auch mit dem Augenmedikament Eylea zu verzeichnen.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals sank um 6,7 % auf 1,379 Mrd. Euro, insbesondere durch höhere Investitionen in die Forschung und Entwicklung der Zell- und Gentherapie- sowie Chemoproteomik-Technologien und Projekte der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung. Zudem war das Vorjahresquartal deutlich begünstigt durch den Verkauf von Randgeschäften. Die negativen Währungseffekte beliefen sich auf 40 Mio. Euro.
Consumer Health bleibt auf Wachstumskurs
Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem starken Vorjahresquartal wpb. um 5,4 5 auf 1,466 Mrd. Euro mit Beiträgen aus allen Regionen. Deutliche Zuwächse erzielte die Division wpb. im Dermatologie-Geschäft (10,9 %), u. a. aufgrund einer anhaltend hohen Nachfrage nach Bepanthen, sowie in der Kategorie Schmerz und Kardio (10,0 %). Zudem stiegen die Umsätze mit Erkältungsprodukten aufgrund einer anhaltend starken Erkältungssaison erheblich, während das Geschäft mit Allergieprodukten trotz einer wetterbedingt schwächeren Allergiesaison leicht wuchs.
Die Division war auch im 2. Quartal mit Lieferengpässen konfrontiert – insbesondere in der Kategorie Magen-Darm-Gesundheit, deren Umsatz wpb. auf Vorjahresniveau blieb. Es wird erwartet, dass sich die Versorgungslage im 2. Halbjahr verbessert. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health stieg gegenüber einem sehr starken Vorjahresquartal um 1,5 % auf 335 Mio. Euro.
Konzernausblick gesenkt
Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 hat der Bayer-Konzern bereits am 24. Juli gesenkt – vor allem aufgrund weiter massiv zurückgegangener Umsätze mit glyphosatbasierten Produkten. Bereits in der Mitteilung zum 1. Quartal war das Unternehmen von einer Zielerreichung im unteren Bereich der zuvor kommunizierten Bandbreiten ausgegangen. Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022) erwartet Bayer jetzt einen Umsatz von 48,5 bis 49,5 (ursprünglich: 51 bis 52) Mrd. Euro. Dies entspricht nun einem Rückgang von wpb. 2 bis 3 %. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen geht das Unternehmen jetzt von währungsbereinigt 11,3 bis 11,8 (12,5 bis 13,0) Mrd. Euro aus.