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Wie geht es weiter im Bayer-Konzern?

Geschäftsbericht 3. Quartal 2023
Wie geht es weiter im Bayer-Konzern?

Wie geht es weiter im Bayer-Konzern?
Bayer-Vorstandsvorsitzender Bill Anderson Bild: Bayer

Bayer hat den Konzernausblick für das laufende Geschäftsjahr nach einem rückläufigen dritten Quartal bestätigt. Bayer werde bis Ende kommenden Jahres mehrere Führungsebenen streichen. Darüber hinaus befasst sich Bayer mit verschiedenen Optionen was die Zukunft der Konzernstruktur anbelangt.

Der Bayer-Vorstandsvorsitzende Bill Anderson ist mit den Ergebnissen des dritten Quartals 2023 nicht zufrieden. Auf der Grundlage des aktuellen Stands und der Erwartungen für das vierte Quartal bestätigt er die im Juli 2023 aktualisierte Prognose für 2023. „Wir sind mit unserer Performance in diesem Jahr nicht zufrieden. Fast 50 Mrd. Euro Umsatz, aber null Cashflow – das ist einfach nicht akzeptabel“, stellte Anderson klar, der das Unternehmens seit Juni leitet.

Dabei möchte er alles ausrichten auf die Mission „Health for all, hunger for none“, Innovationen und wirtschaftliche Performance. „Diese Mission stand nicht immer im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Das wird sich ändern. Wir werden Bayer so umgestalten, dass wir uns nur noch auf das konzentrieren, was für unsere Mission wesentlich ist – und von allem anderen befreien wir uns.“ Doch was bedeutet das?

Nach Aussage von Anderson wird Bayer bis Ende 2025 mehrere Führungsebenen streichen und Koordinationsprozesse vereinfachen. Außerdem soll auf der nächsten Hauptversammlung ein neues Vergütungssystem für den Vorstand vorgeschlagen werden, das stärker an die langfristige Entwicklung des Aktienkurses gekoppelt ist.

Trennung von Divisionen Consumer Health oder Crop Science Verkauf steht im Raum

Darüber hinaus befasst sich Bayer mit verschiedenen Optionen was die Zukunft der Konzernstruktur anbelangt. Neben der Beibehaltung von drei Divisionen werde weiterhin eine Trennung von der Division Consumer Health oder der Division Crop Science geprüft. Die Optionen das Unternehmen gleichzeitig in drei Teile aufzuspalten ist vom Tisch. Über weitere Einzelheiten wird Bayer im März 2024 beim Kapitalmarkttag zusammen mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts und dem Ausblick für 2024 informieren. Auf Grundlage der aktuellen Marktdynamik und erster Annahmen erwarte Bayer für kommendes Jahr eher schwache Wachstumsaussichten und weiterhin Herausforderungen für die Profitabilität des Unternehmens.

Konzernumsatz wpb. stabil

Der Konzernumsatz lag im 3. Quartal mit 10,342 Mrd. Euro währungs- und portfoliobereinigt auf dem Niveau des Vorjahres (wpb. minus 0,2 %). Währungseffekte wirkten sich mit -742 (Vorjahr: plus 940) Mio. Euro aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 31,3% auf 1,685 Mrd. Euro, vor allem bedingt durch den Ergebnisrückgang in der Division Crop Science. Hinzu kamen Währungseffekte von-31 Mio. Euro. Das EBIT betrug -3,594 Mrd. Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 4,303 Mrd. Euro. Diese stehen im Wesentlichen in Verbindung mit zinsbedingten, nicht zahlungswirksamen Wertminderungen innerhalb der Division Crop Science. Das Konzernergebnis betrug -4,569 Mrd. Euro. Der Free Cash Flow reduzierte sich um 6,4% auf 1,626 Mrd. Euro. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich zum 30. September gegenüber Ende Juni 2023 um 2,3 Prozent auf 38,721 Milliarden Euro, im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit.

Crop-Science-Umsatz dank Mengensteigerungen wpb. auf Vorjahresniveau

Im Agrargeschäft (Crop Science) lag der Umsatz mit 4,365 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau (wpb. plus 0,6 Prozent). Mengensteigerungen in allen Regionen standen vor allem – nach einem außergewöhnlich starken Vorjahr – Preisrückgänge bei glyphosathaltigen Produkten gegenüber. Im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften stieg der Umsatz wpb. um 21,2% aufgrund von Preissteigerungen in allen Regionen. Das Geschäft mit Fungiziden wuchs wpb. um 16,2%, im Wesentlichen durch Mengensteigerungen in Lateinamerika. Mit wpb. 15,6 % legte der Bereich Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften ebenfalls prozentual zweistellig zu – im Wesentlichen dank höherer Lizenzeinnahmen in Lateinamerika. Bei den Herbiziden hingegen verringerte sich der Umsatz wpb. um 17,3%: Erhebliche Preisrückgänge konnten durch höhere Absatzmengen in allen Regionen nicht kompensiert werden.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank auf -24 Mio. Euro, vor allem aufgrund der Preisrückgänge bei glyphosathaltigen Produkten. Zusätzlich belasteten insbesondere inflationsbedingt gestiegene Herstellungskosten das Ergebnis. Demgegenüber waren Währungseffekte von 121 Mio. Euro zu verzeichnen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank um 13,9% auf -0,5%.

Neue Produkte bei Pharmaceuticals erfolgreich

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) lag mit 4,538 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (wpb. -0,3%). Signifikante Zuwächse erzielte die Division mit ihren neuen Produkten: Die Umsätze mit dem Krebsmedikament Nubeqa verdoppelten sich wpb. fast, Kerendia zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes legte prozentual noch stärker zu. Zudem wuchs das Radiologie-Geschäft weiter deutlich, insbesondere mit den Produktfamilien CT Fluid Delivery und Ultravist.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals sank gegenüber dem starken Vorjahresquartal um 8,6 % auf 1,438 Mrd. Euro. Dies war vor allem bedingt durch einen nachteiligen Produktmix sowie gestiegene Investitionen in Zell- und Gentherapie- sowie Chemoproteomik-Technologien und Projekte der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung. Das Vorjahr war zudem durch höhere Erlöse aus dem Verkauf von Randgeschäften begünstigt.

Consumer Health wächst wpb.

Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) erhöhte sich der Umsatz um wpb. um 1,7% auf 1,410 Mrd. Euro im Vergleich zu einem Vorjahresquartal, in dem die Division sich im Wettbewerb sehr stark geschlagen und wpb. insgesamt um 4,4% zugelegt hatte. In allen Regionen waren charakteristische Marktdynamiken zu beobachten. Dabei war wpb. ein deutliches Plus in den Regionen Europa/Nahost/Afrika sowie Lateinamerika zu verzeichnen und ein schwächerer Umsatz in Nordamerika. Das Dermatologiegeschäft der Division entwickelte sich mit einem wpb. Wachstum von 8,5% sehr positiv.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health sank vor allem aufgrund von Währungseinflüssen um 6,8% auf 313 Mio. Euro. Die Währungseffekte beliefen sich auf -57 Mio. Euro. Durch kontinuierliches Kosten- und Preismanagement konnte die Division die schwächere Mengenentwicklung sowie inflationsbedingt gestiegene Kosten kompensieren. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 0,5% auf 22,2%.

(Daniela Held)

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