In der Industrie arbeiten Tausende von Prozessgasanalysatoren, die auf spektroskopischen, paramagnetischen oder wärmeleitenden Messverfahren beruhen. Alle diese Gasanalysatoren haben eine Gemeinsamkeit: Niemand weiß, ob die ausgegebenen Messwerte der tatsächlichen Zusammensetzung der Prüfmedien entspricht, denn bislang gab es weder in Deutschland noch weltweit eine Institution, die die Einhaltung der zugesagten Messbereiche und Messgenauigkeiten überprüfen und kalibrieren konnte. Seit wenigen Monaten ist ABB nun in der Lage, diese Dienstleistung anzubieten.
Als erste Institution in Deutschland (und weltweit) erhielt ABB im vergangenen Sommer von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) in Berlin/Braunschweig die Akkreditierung als unabhängiges Prüf- und Kalibrierlabor für Gasanalysengeräte. Damit ist das Unternehmen am Standort in Frankfurt-Praunheim in der Lage, Gasanalysatoren aller Hersteller nach DIN EN ISO/IEC 17025 auf die Einhaltung der angegebenen Spezifikationen zu prüfen und/oder zu kalibrieren. Mit der Akkreditierung bescheinigt die DAkkS ABB die Kompetenz als Anbieter dieser Dienstleistung – im Behördendeutsch „als Konformitätsbewertungsstelle“ – nach den internationalen Standards. Die Norm ISO/IEC 17025 stellt eine internationale Standardisierung der Messwerte eines Analysatorsystems sicher und damit die Vergleichbarkeit der Geräte sämtlicher Hersteller im In- und Ausland. Die Messwerte werden auf die gültigen SI-Werte rückgeführt, und die Prüfberichte sowie die Kalibrierscheine sind international anerkannt. Nach der Akkreditierung wird das ABB-Labor auch durch die ILAC (International Laboratory Accreditation Cooperation) gelistet. Damit ist das Labor in Frankfurt in der Lage, sämtliche auf dem Markt verfügbaren Gasanalysatoren der genannten Messverfahren auf ihre Messgenauigkeit hin zu überprüfen und – wenn gewünscht/erforderlich – zu kalibrieren und mit einem Kalibrierschein zu versehen. Beides wird mit einem Zertifikat bestätigt. Analysenmodule oder Geräte, die eine Eignungsprüfung besitzen, sollten beziehungsweise müssen nach der Reparatur oder nach längerer Betriebsdauer die Eignung erneut nachweisen. Genau diesen Nachweis stellen die Zertifikate des ABB-Prüf- und Kalibrierlabors dar. Dadurch werden die ursprünglichen Spezifikationen mit den entsprechenden Messunsicherheiten bestätigt. Durch eine wiederholte Zertifizierung können die von Betreiber festgelegten Prüf- und Kalibrierzyklen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. In Deutschland können mithilfe der ABB-Dienstleistung die behördlichen Auflagen der 13. und 17. BImschV und auch der seit Mai 2013 gültigen 41. BImschV erfüllt werden.
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