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Hannover Messe 2023 im Zeichen von KI und Industrie 4.0

Lösungen für eine vernetzte und klimaneutrale Industrie
Hannover Messe 2023 im Zeichen von Energie, KI und Industrie 4.0

Die Liste der Herausforderungen für die Industrie ist lang: Klimawandel, Energieknappheit, unterbrochene Lieferketten, Fachkräftemangel. Die Lösung liegt im konsequenten Einsatz von Technologien. Gleichzeitig müssen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen richtig gesetzt werden. Die Hannover Messe 2023 bietet vom 17. bis 21. April 2023 beides: Technologien für eine vernetzte und klimaneutrale Industrie sowie die Weltbühne für den Diskurs zwischen Industrie, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

„CO2-neutrale Produktion, Künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien, Energiemanagement und Industrie 4.0 – das sind die übergreifenden Themen der Hannover Messe 2023“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG auf der Pressekonferenz im Februar in Hannover. „Nur im Zusammenspiel dieser Technologien wird es gelingen, unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben.“

Auf der Weltleitmesse der Industrie zeigen rund 4000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Lösungen für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft. Von der Digitalisierung und Automatisierung komplexer Produktionsprozesse über den Einsatz von Wasserstoff zur Energieversorgung von Fabriken bis hin zur Anwendung von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bietet die Hannover Messe ein ganzheitliches Bild.

Eröffnet wird die Hannover Messe am 16.04.2023 von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem indonesischen Staatspräsidenten Joko Widodo. Indonesien ist in diesem Jahr Partnerland der Industriemesse. Die Erföffnungsfeier beginnt um 18:00. Weitere prominente Gäste sind der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, der Präsident des ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie Dr. Gunther Kegel und die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger.

Partnerland Indonesien

Mit Indonesien präsentiert sich die größte Wirtschaftsmacht in der ASEAN Region als Partnerland der Hannover Messe 2023. Das Motto lautet: Making Indonesia 4.0. Bis 2030 möchte Indonesien eine der zehn größten Volkswirtschaften der Welt sein. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis dahin 51,6 % am Gesamtzubau ausmachen.

Acht Ausstellungsbereiche in Hannover

Leitthema der Hannover Messe 2023 ist „Industrial Transformation – Making the Difference“. Die Industriemesse verbindet die Ausstellungsbereiche Automation, Motion & Drives, Digital Ecosystems, Energy Solutions, Engineered Parts & Solutions, Future Hub, Compressed Air & Vacuum und Global Business & Markets. Zu den Top-Themen zählen Dekarbonisierung, Industrie 4.0, IT-Sicherheit, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Kreislaufwirtschaft, Logistik 4.0 sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen. Konferenzen und Foren ergänzen das Programm.

Industrie 4.0 & Manufacturing X auf der Hannover Messe 2023

Damit das volle Potenzial von Industrie 4.0 erschlossen werden kann, braucht es Daten. Viele Daten, auf die alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen zugreifen können. Ein neues zusammenhängendes Datenökosystem soll Abhilfe schaffen: Manufacturing X. Vorangetrieben wird diese Vision einer souveränen und sicheren Datenplattform unter anderem von den Wirtschaftsverbänden BDI, VDMA und ZVEI. Im engen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz werden auf der Hannover Messe die ersten Schritte zur Umsetzung von Manufacturing X vorgestellt.

Energieströme und -verbrauch sichtbar machen

Im Zusammenspiel von Software und Maschinen entstehen erhebliche Energieeinsparpotenziale. „Smart Energy Monitoring“-Lösungen der Aussteller helfen dabei, Energieverbräuche auf Maschinenebene zu ermitteln, zu optimieren und damit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. „Viele versteckte Verbräuche sind den meisten Industrieanwendern bis heute kaum bewusst“, so Köckler. Ungeregelte Motoren in Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Maschinen gehören in vielen Fabriken noch zum Alltag. Ohne intelligente Steuerungstechnik und das Zusammenspiel von Elektrotechnik und IT sind Effizienzsteigerungen bei der Energie kaum umsetzbar.

Unternehmen der Antriebs- und Fluidtechnik treiben die digitale Transformation voran

Die digitale Transformation der Antriebstechnik und Fluidtechnik läuft auf Hochtouren. Trotz vieler globaler Herausforderungen können die beiden Branchen eine hervorragende wirtschaftliche Entwicklung aufweisen. Die Innovationsfähigkeit und Lösungskompetenz rücken die Antriebs- und Fluidtechnik dabei ins Zentrum von Industrie 4.0. Hinzu kommen die Themenfelder Klimaschutz und Ressourceneffizienz, welche Spitzentechnologien als Lösungswege benötigen. Gerade hier bieten sich durch die Digitalisierung neue effiziente und nachhaltige Lösungsansätze für die Kunden der beiden Branchen.

„Antriebs- und Fluidtechnik-Komponenten sind die zentralen Bausteine der Maschinen für Kraft und Bewegung, aber auch als Datenquelle für digitale Mehrwertdienste und entscheidend für die Performance der Kundenprodukte – das zeigen wir auf der Hannover Messe“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für die Antriebstechnik und Fluidtechnik im VDMA. Zahlreiche VDMA-Mitgliedsunternehmen präsentieren Praxisbeispiele im Kontext von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Bei der Digitalisierung ist der Fachverband Fluidtechnik mit dem in der Verwaltungsschale erzeugten digitalen Zwilling ein Vorreiter. Daten und Informationen über den gesamten Lebenszyklus liegen herstellerübergreifend standardisiert, strukturiert und kompatibel mit anderen Formaten vor. Teilmodelle, die Daten für bestimmte Use Cases beinhalten, ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Die Ergebnisse, die unter fluidtechnik40.de veröffentlicht wurden, sind das Resultat jahrelanger Standardisierungsaktivitäten, die unter großem Einsatz der Mitarbeitenden von Fluidtechnik-Mitgliedsfirmen vorangetrieben wurden und immer noch werden.

Der Fachverband Antriebstechnik erarbeitet mit Beteiligung führender Antriebstechnikhersteller in einer internationalen Joint Working Group OPC UA Companion Specifications für die Branche. Die erste OPC UA Spezifikation 40400–1 beschreibt ein einheitliches Informationsmodell für die vertikale Integration von Antriebssystemen mit dem Anwendungsbereich Asset-Management. Darüber hinaus werden die Inhalte des zweiten Teils der OPC UA Companion Specification Powertrain (40400–2) bereits definiert.

Hannover Messe 2023 bietet weltweit größte Plattform zum Thema Wasserstoff

Grüner Wasserstoff ist in aller Munde. Die Industrie will sich damit aus der Abhängigkeit von fossiler Energie lösen und CO2-Emissionen reduzieren. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bezeichnet Wasserstoff derweil als einen Schlüsselenergieträger, der für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den Klimaschutz essenziell ist.

Dennoch gibt es Herausforderungen. Das Herstellen von Wasserstoff ist aufwendig und teuer. Fragen der Verfügbarkeit, des Transports und der Speicherung im großen Maßstab müssen noch geklärt werden. Köckler: „Mehr als 500 Unternehmen auf der Hannover Messe zeigen Lösungen für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie. Damit ist Hannover die weltweit wichtigste und größte Plattform zum Thema Wasserstoff.“

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Plattform für Künstliche Intelligenz

Nur im Zusammenspiel von KI und der Automation von Prozessen werden Unternehmen in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig bleiben. Prof. Dr. Sepp Hochreiter von der JKU Linz mahnt in Richtung Industrie: „Vermasselt es nicht.“ KI in der Industrie oder in der Fertigung unterscheidet sich in vielen Aspekten von anderen Branchen. Und damit ist nicht nur das Datenthema gemeint.

Ein Prototyp ist heute oft schnell entwickelt, die Herausforderung in industriellen KI-Projekten liegt neben der Datengewinnung und deren Verarbeitung meist in der Integration der Anwendung in einer Anlage, Zelle, Fördertechnik, Produktionsstraße – KI Plug and Play ist selten. Die Messe bietet deshalb spezielle Guided Tours, ein eigenes Diskussionsformat und viele Aussteller, die KI-Tools und Use Cases zeigen – von der Robotik bis zur Produktionszelle.

Verleihung des Hermes Award

Der Hermes Award wird am 16. April 2023 im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Hannover Messe von der Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger übergeben. Unternehmen und Institutionen konnten sich bis zum 15. Februar um diesen renommierten Preis bewerben. Eine unabhängige Jury, besetzt mit hochkarätigen Experten aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft, unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, wird unter den Einreichungen je drei Produkte für den Hermes Award sowie für den Hermes Startup Award nominieren und aus diesem Kreis den jeweiligen Sieger ermitteln. Bei der Beurteilung der Preiswürdigkeit spielen die Kriterien Technologischer Innovationsgrad, Nutzen für Industrie, Umwelt und Gesellschaft, Wirtschaftlichkeit und Umsetzungsreife eine herausragende Rolle.

Die Hermes-Award-Nominierten für 2023 sind:

  • ACS Climatics, Groningen, Niederlande: Bei dem nominierten Projekt Climatics handelt es sich um eine Multi-User Plattform für das Gebäudemanagement. Genutzt werden Digital-Twin-Technologien mit Machine Learning Algorithmen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern. Dazu werden die Messdaten von Heizung, Lüftung und Klimaanlage in einem Gerät mit hoher zeitlicher Auflösung erfasst. Da es sich um ein lernendes System handelt, werden die Sensordaten einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Mit diesem System sind Energieeinsparungen von durchschnittlich 25 Prozent durch das optimierte Zusammenspiel der klimabestimmenden Größen möglich.
  • Beckhoff, Verl: Nominiert wurde das Projekt ATRO: Automation Technology for Robotics. Dabei handelt es sich um einen modularen Industrieroboter-Baukasten, mit dem individuell und flexibel optimale Roboterstrukturen für unterschiedliche Applikationen zusammengestellt werden können. Standardisierte Motormodule mit integrierter Antriebsfunktionalität, zusammen mit Linkmodulen in unterschiedlichen Ausführungen und Längen, ermöglichen vielfältige Kombinationen der Mechanik. Durch die vollständige Integration der Steuerung in die ganzheitliche Steuerungsplattform TwinCAT steht direkt ein breites Spektrum bewährter Automatisierungsfunktionen zur Verfügung.
  • Bosch Rexroth, Lohr am Main: Bei dem nominierten Projekt Smart Flex Effector handelt es sich um ein sensorgestütztes Ausgleichsmodul (Endeffektor) für Roboter mit unabhängiger, präziser Kinematik in sechs Freiheitsgraden. Es kann bei Handlings- oder Fügeprozessen mit engen Toleranzen in der Automatisierungstechnik oder Robotik mit Lasten bis 6 kg eingesetzt werden. Die Position von Werkstücken oder Handling-Objekten kann von Robotern mit Smart Flex Effector ertastet werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, da es als Zusatzgerät für unterschiedliche Roboter auch für die Mensch-Roboter-Kollaboration geeignet ist.

Mit dem Hermes Award zeichnet die Deutsche Messe AG alljährlich ein Unternehmen aus, dessen Produkt beziehungsweise Lösung einen besonders hohen technologischen Innovationsgrad aufweist. Dabei werden ausschließlich bereits industriell erprobte Technologielösungen berücksichtigt. Der Hermes Award 2022 ging an Sumitomo Cyclo Drive Germany. Das Unternehmen wurde für einen komplett integrierten Antrieb für Roboteranwendungen und Automatisierungstechnik ausgezeichnet.

Karrierekongress WomenPower

Der Karrierekongress WomenPower ist eine der erfolgreichsten Netzwerk- und Diskussionsveranstaltungen für Frauen, wenn es um Diversität, Karriereförderung, Nachhaltigkeit und neue Arbeitswelten geht. Der Kongress wird alljährlich im Rahmen der Hannover Messe ausgerichtet und richtet sich in erster Linie an Teilnehmerinnen aus dem MINT-Bereich. In diesem Jahr lautet das Motto „Celebrate Diversity“. Das Vollständige Programm finden Sie unter: www.womenpower-kongress.de.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kommt nach Hannover

Der Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck wird am zweiten Messetag nach Hannover kommen, um mit der Industrie den Weg zur klimafreundlichen Produktion zu diskutieren. Das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) will Großbetriebe mit milliardenschweren Klimaschutzverträgen bei der Umstellung auf eine klimafreundliche Produktion unterstützen. Darüber hinaus wird das Energiesystem umgebaut: Erneuerbare Energien werden ausgebaut, Kraftwerksparks modernisiert. Dabei müssen neue Kraftwerke Wasserstoff-ready sein und so von Anfang an geplant werden.

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