Was passiert mit verpackten überlagerten oder verdorbenen Lebensmitteln, die in einer Biogasanlage einer energetischen Verwertung zugeführt werden sollen? Bei Danpower in Bad Köstritz durchlaufen sie eine Fluidex 600, eine Maschine zum Entleeren von Pet-Flaschen und Getränkekartons.
Der Kipper des Containerfahrzeugs fährt hoch. In Minutenschnelle entleert sich die Ladung von Lebensmittelreststoffen und startet ihren Gang zur Verwertung. „Energie für Morgen“ lautet nicht umsonst der Slogan der Danpower-Gruppe, die im Bereich Biogas einen entscheidenden Wachstumsfaktor für die Zukunft sieht. Derzeit sind 25 Biogasanlagen in Betrieb, eine davon steht im Thüringer Bad Köstritz. Hier werden überschüssige, verpackte und unverpackte Lebensmittel oder die, deren Verfallsdatum erreicht ist, in Energie umgewandelt. Fahrzeuge bringen die zu einem wertvollen Energieträger gewordenen Lebensmittel zur Biogasanlage – palettenweise PET-Flaschen und Getränkekartons mit Saft, Milch oder ähnlichen Produkten.
Das Entleeren und Verdichten der Verpackungen ist eine notwendige Maßnahme zur Aufbereitung. In der Entpackungshalle befindet sich eine große Anlage, die dank Förderbänder von Station zu Station die Lebensmittelreststoffe zerkleinert, sortiert und reinigt. Dicht an der Anlage im linken Flügel der Halle steht eine Fluidex 600 von HSM – eine kompakt gebaute Maschine zum Entleeren und Entwerten von vollen PET-Flaschen und Kartonverpackungen. Gleich neben ihr warten sauber aufgereiht Paletten mit vollen PET-Flaschen und Getränkekartons, die über einen großen Einfülltrichter in die Maschine gelangen.
Nun kann der effektive Entleerungs- und Verdichtungsprozess beginnen. Die Flaschen und Getränkekartons werden von zwei Wellen eingezogen. Zwei weitere Wellen aus spezialgehärtetem Stahl perforieren die Verpackungen in Sekundenschnelle, sodass die Flüssigkeit austreten kann. Hier trennen sich dann die Recyclingwege: Das perforierte Verpackungsmaterial wird durch eine Schnecke abgeführt und weiter ausgepresst. Die Gebinde werden auf diese Weise bis zu 98 % entleert. Die ausgepressten Verpackungen werden der Wiederverwertung zugeführt.
Die flüssigen Lebensmittelabfälle passieren ein integriertes Filtersystem, das Plastikteilchen und Etiketten abtrennt, und fließen anschließend in ein Auffangbecken im äußeren Bereich der Maschine. Das metallene Becken ist durch Wände unterteilt, wodurch unerwünschte Partikel herausgefiltert werden und nur partikelfreie Flüssigabfälle zur nächsten Station gelangen, um später in Biogas umgewandelt zu werden. Aus den gefilterten Reststoffen entsteht später Kunstdünger.
Aus Abfall wird Biogas
In einem Spiralwärmetauscher wird die separierte Biomasse auf 70 °C erhitzt, um von potentiellen Krankheitserregern befreit zu werden. Anschließend wird das organische Material im Hauptfermenter bei einer Temperatur von 42 °C abgebaut. In Folge dessen gärt das produzierte Biogas im Gasspeicher nach. Ein weiterer wichtiger Schritt ist nun die Entschwefelung und Entfeuchtung. Abschließend durchläuft das Biogas zur weiteren Reinigung einen Aktivkohlefilter. Nun ist die erzeugte Energie und Wärme einsetzbar. Die gewonnene elektrische Energie wird komplett ins öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist, die thermische Energie an das Chemiewerk in Bad Köstritz abgegeben.
Pro Jahr werden bis zu 30 000 t verpackte und unverpackte Lebensmittelreste in der Biogasanlage in Bad Köstritz verarbeitet. Etwa 5000 t davon entleert der Fluidex 600 von HSM. An fünf Arbeitstagen pro Woche ist die Maschine jeweils acht Stunden im Einsatz.
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: dei0616hsm
Tino Seling
Gebietsverkaufsleiter,HSM
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