Werkstoff zur Abdichtung lösbarer Verbindungen, wie z. B. Schraubverbindungen.
Im pharmazeutischen Apparatebereich werden für Dichtfunktionen v. a. Bauteile aus Kunststoff verwendet. Dabei kommen i. Allg. Thermoplaste, wie z. B. Polytetrafluorethylen und dessen Derivate, wie z. B. Viton als Fluorpolymer, Copolymere, wie z. B. EPDM, Elastomere (Spezialgummi) etc., zum Einsatz.
Die Kriterien für Dichtungswerkstoffe sind:
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chemische Beständigkeit (Quellung, Löslichkeit) in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Medium,
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Sorptionsverhalten (Sorption) / Penetrationsverhalten,
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Sterilverhalten (Sterilität),
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thermisches Verhalten (Zersetzung),
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Alterungsverhalten (Alterung),
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Kriech- bzw. Kaltfließverhalten (Kaltfließen),
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Elastizitätsverhalten (Elastizität).
Dichtwerkstoffe müssen unter diesen Aspekten geprüft und für den jeweiligen Zweck / Einsatz entsprechend freigegeben werden.
Stoff | Temperaturbeständig bis | Anwendung |
NBR (Nitrilelastomer) | 120 °C | Wasser, Glykol, Mineral- und Speiseöl, Milch, Bier, Fruchtsäfte, verdünnte Säuren |
H-NBR (hydrogeniertes Nitrilelastomer) |
150 °C | Milch, Mineral- und Speiseöle, verdünnte Säuren, Wasserdampf |
Hochtemperatur-EPDM | 160 °C | Heißwasser, Wasserdampf, Glykol, schwache Säuren und Laugen, Bier, Milch, Fruchtsäfte, (keine Öle) |
Hochtemperatur- Polybutylen | 175 °C | Wasserdampf, verdünnte Säuren, Laugen |
Fluorpolymer FPM A/B (Fluorpolymere bzw. Viton A und Viton B) | 170-180 °C | Säuren, Laugen, Öle |
Fluorpolymer FPM G (Fluorpolymer bzw. Viton G) | 210 °C | Konzentrierte Säuren und Laugen, Wasserdampf, Öle |
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie