Auch: Elektrolytisches Potenzial, Galvanisches Potenzial.
Siehe auch: Spannungsreihe.
Beschreibt den elektrischen Potenzialverlauf eines Metalls / einer Legierung in einem bestimmten Elektrolyten, z. B. während der Aufnahme einer Stromdichtepotenzialkurve und ist damit ein Maß für die Passivität (Passivzustand) des betreffenden Werkstoffs bezüglich der jeweiligen Umgebungsbedingungen. Insofern beschreibt das elektrochemische Potenzial eines Metalls / einer Legierung die chemische Beständigkeit (Korrosionsverhalten, Korrosion) gegen verschiedene Angriffsmedien bzw. Umgebungsbedingungen. Generell ist davon auszugehen, dass das elektrochemische Potenzial z. B. einer Edelstahllegierung mit zunehmenden Legierungsanteilen an Cr, Ni, Mo (und damit abnehmendem Fe-Gehalt) deutlich zunehmenden Charakter zeigt.
Insbesondere bei der chemischen und elektrochemischen Oberflächenbearbeitung (Chemisches Beizen, Elektrochemisches Polieren) von Bauteilen aus austenitischen Edelstahllegierungen mit teilweise ferritischen (Deltaferrit) bzw. lokalen chromcarbidischen (Chromcarbid, Sensibilisierung) Phaseneinschlüssen (z. B. im Bereich der Schweißnaht) können die unterschiedlichen elektrochemischen Potenziale der verschiedenen Phasen auch (lokal) deutlich unterschiedliche chemische bzw. elektrochemische Abträge verursachen, wodurch z. B. lokale Oberflächenaufrauungen (Rauheit) entstehen können.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie