Synthetische chemische, in seltenen Fällen auch natürliche Substanz, die über einen begrenzten Zeitraum eine fortschreitende mikrobielle Kontamination oder ein Keimwachstum verhindern kann. Die meisten Konservierungsmittel haben eine mikrobizide Wirkung durch Diffusion in den Mikroorganismus und dortige Wirkung beispielsweise durch Denaturierung von Proteinen. Andere Konservierungsmittel wirken durch Lyse (also Auflösung) der Zellmembran oder anderer Oberflächenstrukturen der jeweiligen Mikroorganismen.
Die meisten Konservierungsmittel wirken nur im undissozierten Zustand, was zur Folge hat, dass der Einsatz des jeweiligen Konservierungsmittels vom pH-Wert der Zubereitung abhängig gemacht werden muss. Der lipophile Charakter der meisten Konservierungsmittel kann zu deren Diffusion in das Verpackungsmaterial (besonders Kunststoffe) oder in die lipophile Phase disperser Systeme führen – mit der Folge, dass in der wässrigen Zubereitung kein Konservierungsmittel zur Verfügung steht.
Konservierungsmittel haben eine individuelle minimale Hemmkonzentration; wird diese unterschritten, kann Keimwachstum einsetzen. Da sich das Konservierungsmittel bei jeder Kontamination verbraucht und seine Konzentration dadurch unter die minimale Hemmkonzentration absinken kann, dürfen konservierte Darreichungsformen nur über einen begrenzten Zeitraum verwendet werden.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie