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Metallblank

Lexikon Pharmatechnologie
Metallblank

Irreführender Begriff für einen Oberflächenzustand eines Bauteils aus einer austenitischen Edelstahllegierung, der aus einer unglücklichen Übersetzung aus dem englischen „metal bright finished” entstanden ist. Der englische Begriff beschreibt eine durch reduzierende Lösungsglühbehandlung bei 1.050–1.100 °C über 5–15 min in H2-Atmosphäre behandelte Oberfläche, wobei alle metalloxidischen Verunreinigungen der Oberfläche (zumindest temporär) zu metallischen Verunreinigungen reduziert wurden.

Die Annahme, dass „metallblank” einen legierungstypisch (Legierungstyp) reinen morphologischen (Morphologie) Oberflächenzustand beschreibt, ist ein fundamentaler Irrtum und häufig Ausgangspunkt für Verfahrens- bzw. Produktionsprobleme respektive Unstimmigkeiten zwischen Lieferant und Abnehmer in der Praxis.

Der Begriff „metallblank” beschreibt eine visuell nur vordergründig saubere Edelstahloberfläche ohne jeden Anspruch auf ein Reinheitskriterium betreffend

  • Fremdkontaminationen, wie

    • C-Reste von organischen Stoffen bzw. Bindemittelresten,

    • Werkzeugabriebe (Fe, Al aus Al2O3, SiC etc.),

    • Schleifstaubkontaminationen;

  • morphologische Eigenstörungen der Oberfläche, wie ferritische (Ferrit) bzw. martensitische (Martensit) Strukturdeformationen, Austenitdeformationen (Austenit) etc. aus mechanischen Oberflächenbearbeitungen (Beilby-Schicht).

Metallblanke Oberflächen sind insofern nicht ausreichend bzw. technisch nicht eindeutig spezifizierte Edelstahloberflächenzustände, die aus einer Reihe von verschiedenen Arbeitsprozessen entstanden sein können: reduzierende Lösungsglühbehandlung, Kaltwalzen, Kaltziehen, mechanisches Schleifen / Honen etc.

In der Praxis sind sie allenfalls durch einen Ra- / Rz-Wert (Rauheit) definiert und erlauben kaum verlässliche Vorhersagen zu Topographie, Morphologie und Energieniveau der betreffenden Oberfläche.

Diese Sachverhalte sind bei der Definition „metallblank” v. a. vom Verarbeiter / Installateur sowie auch vom Nutzer der Anlage entsprechend dem Anforderungsprofil der Anlage / des Apparates gebührend zu berücksichtigen.

© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie

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