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Freie Fahrt am Feierabend

Tipps für den Abend in Nürnberg
Freie Fahrt am Feierabend

Was tun nach Messeschluss? Wir empfehlen: Genießen. Entweder kulinarisch mit fränkischem Essen und Bier. Oder kulturell mit einem Stadtrundgang, Theater- oder Kunstausstellungs-Besuch. Oder aber Sie relaxen in der Sauna.

Taucht die Frage nach Nürnberger Spezialitäten auf, sind in Befragungen natürlich die Bratwürste und der Lebkuchen absolute Spitzenreiter. Zu Recht, denn die auf Buchenholz geräucherten Leckerbissen blicken auf mehr als 700 Jahre Geschichte zurück, und die süßen „Rundstücke“ wurden schon im 11. Jahrhundert von Mönchen gebacken. Beide Delikatessen genießen übrigens den Herkunftsschutz nach europäischem Recht.

Aber natürlich hat Nürnberg auch ein unverwechselbares Angebot an traditioneller fränkischer Küche, an Feinschmecker-Gastronomie und ganz junger Szenegastro. Der Gault & Millau ernannte Bayern 2015 zum „kulinarischsten Bundesland“, und mit dem Essigbrätlein (18 Punkte; 2 Michelin-Sterne) und dem Aumers La Vie (17 Punkte, 1 Michelin-Stern) gehören zwei Nürnberger Restaurants zur Elite der Sterneküche. Die gehobene Küche ist über die ganze Stadt verteilt, egal ob St. Johannis (Würzhaus), Worzeldorf (Zirbelstube), Wöhrd (Entenstuben), Großreuth b. Schweinau (Rottner), Gostenhof (Koch & Kellner) oder in der Altstadt (Sebald, Fischer).
Die fränkische Traditionsküche lockt mit regionalen Produkten frisch aus dem Knoblauchsland, der grünen Lunge Nürnbergs. Das Gemüse und die Salate sind ideale Beilagen zu Schäufele, Karpfen oder Sauerbraten, und den fränkischen Spargel kann man ebenfalls zur Powtech genießen.
Die Szene pendelt durch die trendigen Burgerläden und Kaffee-Röstereien, genießt Multi-Kulti in Gostenhof und bildet Schlangen bei den regelmäßig stattfindenden Roundups der Food Trucks und den Street Food Märkten, die ihren Siegeszug in Deutschland in Nürnberg begannen. Seit 2015 gibt es im Portfolio der Nürnbergmesse auch eine Street Food Convention. Und ein Brezen Drive-In gibt es definitiv nur hier: Kolb bietet dort seine Laugenbrezen in der Ostendstraße wochentags bereits ab 2.15 Uhr an, was Schichtarbeiter wie Nachtschwärmer gleichermaßen schätzen.
Wo das Rotbier zu Hause ist
Vor genau 500 Jahren, im April 1516, wurde in Ingolstadt für das Herzogtum Bayern eine neue Landesordnung erlassen, die in einer Textpassage die Grundlage für das Reinheitsgebot enthält. Demnach dürfen Brauer nur Malz, Hopfen und Wasser verwenden – die Hefe war damals noch nicht bekannt. In Nürnberg findet sich im Satzungsbuch des Rates (1302 – 1310), ausgehend von einer Hungersnot, der Erlass, dass zum Bierbrauen nur Gerste und kein anderes Getreide verwendet werden darf. So heißt es in dem Dokument: „Man schol auch kein ander chorn preuwen denn gersten allein, weder haber noch chorn noch dinkel noch waitze“.
Bereits seit dem Mittelalter wurde in Nürnberg Rotbier gebraut: untergärig und ausschließlich mit Gerstenmalz produziert. Neben dem städtischen Weizenbrauhaus existierten 1597 in der Stadt 35 Rot- und elf Weißbierbrauereien. Heute zeichnet sich Nürnberg nicht durch Masse, sondern durch die Klasse der noch bestehenden Betriebe aus.
Seit fast 350 Jahren lebt die Tucher Traditionsbrauerei Nürnberger Brauhandwerk und fränkische Braukunst mit dem einzigen Zwei-Städte-Sudhaus der Welt. Als erste Biobrauerei Deutschlands wird im Altstadthof nach altem Braurecht in Kupferkesseln und hölzernen Gärbottichen an historischem Standort am Fuße der Nürnberger Kaiserburg gebraut. Der großen Nachfrage wegen wird das Bier der Schanzenbräu nach Hinterhof-Experimenten seit 2007 professionell hergestellt, und in der eigenen Gastwirtschaft ausgeschenkt. Spezialisten in Sachen Qualität sind auch die Landbierparadiese: ein Getränkefachhandel mit ausschließlich fränkischen Bieren und mehreren angeschlossenen Wirtshäusern.
Deutschlands Whisky-Hauptstadt
Ganz heimlich hat sich Nürnberg zur Whiskyhauptstadt Deutschlands gemausert: Mit dem „Most Venerable Order of the Highland Circle“ ist Deutschlands ältester Whisky-Club hier daheim. Drei große Whiskyhandlungen existieren in friedlicher Koexistenz im Großraum. Das Manager Magazin attestierte dem Gostenhofer Lokal „Gelbes Haus“ einen „Top Platz im Reigen der deutschen Bar-Landschaft“. Das jüngste Highlight der Szene stellt die Whisk(e)y-Messe Nürnberg „The Village“ dar. Außerdem kommt Deutschlands bester Whisky aus Nürnberg, genauer gesagt aus der Brauerei Altstadthof.
Museen am Mittwoch länger geöffnet
Auch kulturell ist Nürnberg sehr gut aufgestellt. So bietet sich nach Messeschluss ein Besuch einer Kunstausstellung an – insbesondere am Messe-Mittwoch, denn dann sind das Germanische Nationalmuseum und die Kunsthalle Nürnberg bis 21 beziehungsweise 20 Uhr geöffnet. Im Germanischen Nationalmuseum, immerhin das größte kulturhistorische Museum des deutschen Sprachraums, sei die Sonderausstellung „Zwischen Venus und Luther. Cranachs Medien der Verführung“ empfohlen. Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg besitzt mehrere herausragende Werke von Lucas Cranach d.Ä. und seiner Werkstatt. Sie sind dauerhaft in der ständigen Ausstellung in ihrem kulturhistorischen Kontext zu sehen. Die rund 20 dauerhaft gezeigten Cranach-Gemälde des Museums werden in ihrem kulturhistorischen Kontext umfassend erläutert. Neue Fragen erschließen für den Betrachter des 21. Jahrhunderts einen Zugang und schlagen einen Bogen in die Gegenwart. Viele bekannte Werke erscheinen in neuem Licht. Ergänzt wird diese Präsentation durch rund 40 selten gezeigte Druckgrafiken und Zeichnungen, die Cranachs Kunstfertigkeit auf höchstem Niveau verdeutlichen.
Eine weitere Sonderausstellung im Germanischen Nationalmuseum zeigt niederländische Zeichnungen des 15. bis 18. Jahrhunderts, die ebenfalls alle aus der Graphischen Sammlung des Museums stammen. Rund 80 Blätter sind zu sehen. Sie spannen den Bogen von Arbeiten eines Jan-van-Eyck-Nachfolgers bis zu den Dekorationsentwürfen des Jacob de Wit. Die Ausstellung gliedert sich in sieben Bereiche, einer davon zeigt den Einfluss Pieter Bruegels d.Ä. etwa auf Darstellungen von Bauernhochzeiten, wovon in der Ausstellung das Blatt „Hochzeitszug zur Kirche“ zeugt. Mit einer Länge von rund 80 cm ist die aus zwei Blättern bestehende Arbeit ungewöhnlich groß. War sie eventuell als preiswerte Alternative für ein Gemälde gedacht?
Moderne Kunst präsentiert die Kunsthalle Nürnberg, die am Messe-Mittwoch bis 20 Uhr ihre Tore geöffnet hat, in der Ausstellung „Fiona Banner. Scroll Down And Keep Scrolling“. Die in Großbritannien gefeierte Künstlerin Fiona Banner hat im Sommer 2010 mit der Installation von zwei ausgemusterten Jagdbombern der Royal Airforce in der Tate Britain in London für Aufsehen gesorgt. Die Ausstellung in Nürnberg bietet einen Überblick über ihr Werk. Neben aktuellen Arbeiten der Künstlerin werden auch frühe Schlüsselwerke wie etwa das 1000-seitige Buch „The Nam“ in verschiedenen Variationen vorgestellt, in dem Banner sechs berühmte Vietnam-Kriegsfilme beschreibt. Mit der Übertragung von einem Medium in ein anderes, also von Film in Sprache – eine von Banner häufig genutzte Strategie – wirft die Künstlerin in ihren Werken immer wieder Fragen nach Macht und Gewalt auf und stellt Brutalität und Sensibilität, Intimität und Entfremdung einander gegenüber.
Gesellschaftskritisches Schauspiel
Wie wäre es mit einem Theaterbesuch nach Messeschluss? Das Staatstheater Nürnberg zeigt im Schauspielhaus am 19. April „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen. In dem gesellschaftskritischen Drama des norwegischen Schriftstellers geht es um einen Konflikt zwischen einem Badearzt und den Honoratioren eines Kurorts. Der Badearzt wird als Volksfeind diffamiert, da er ein wissenschaftliches Gutachten veröffentlichen will, wonach das Wasser des Kurbads verseucht ist. Einen Tag später, am Messe-Mittwoch, läuft in den Kammerspielen „Wintersonnenwende“ von Roland Schimmelpfennig. Was zunächst nach einer Ehekrise an Weihnachten aussieht, erweist sich als Kritik daran, wie wohl es sich die Mitte der Gesellschaft eingerichtet hat und Fragen nach verantwortlichem Handeln lediglich theoretisch beantwortet. Und dies in einer Zeit, in der rechtes Gedankengut wieder salonfähig wird und oftmals der Mitte der Gesellschaft entspringt.
Stadtrundgang zu Fuß
Wer nach Messeschluss ein wenig frische Luft braucht, der sollte sich zumindest ein paar Sehenswürdigkeiten in der Altstadt anschauen. An erster Stelle steht dabei die Kaiserburg. In der Gunst der internationalen Gäste, welche die Deutsche Zentrale für Tourismus im vergangenen Jahr online zu den persönlichen Highlights im Land befragt hat, rangiert sie immerhin auf Rang 13. Die Kaiserburg ist in der Altstadt nicht zu verfehlen, denn sie thront über der Stadt. Hier residierten zeitweise alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, sie gehörte zu den bedeutendsten Kaiserpfalzen des Mittelalters.
Fußläufig entfernt von der Kaiserburg liegen weitere Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche, der Handwerkerhof, der Hauptmarkt mit dem „Schönen Brunnen“ und die Lorenzkirche. Die Frauenkirche wurde um 1355 von Kaiser Karl IV. als kaiserliche Hofkapelle errichtet, sie ist vor allem für das „Männleinlaufen“ bekannt. Jeden Mittag pünktlich um 12 Uhr öffnet sich ein kleines Tor an der Uhr und nach und nach verneigen sich die sieben Kurfürsten vor seiner Hoheit Kaiser Karl IV. Beim Handwerkerhof handelt es sich um eine Nürnberger Sehenswürdigkeit mit besonderem Flair: Mitten in der Nürnberger City, umrahmt von Türmen und Mauern der mittelalterlichen Stadtbefestigung, lädt er zum Bummeln durch Geschäfte mit traditioneller Handwerkskunst und zur Einkehr in fränkische Restaurants und Kneipen mit deftigen Spezialitäten ein.
Der Hauptmarkt ist der große Marktplatz mitten in der Innenstadt. Tagsüber findet hier täglich der Wochenmarkt statt. Am Abend fällt der Blick auf den „Schönen Brunnen“, der mit 40 Steinfiguren und einem vergoldeten Gitter das Motiv vieler Hobbyfotografen ist. Achten Sie auf die beiden Ringe innerhalb des Gitters: Dreht man den goldenen Ring, so geht ein Wunsch in Erfüllung, sagt man. Der schwarze Ring hingegen soll Frauen Kindersegen bringen. Geprägt wird der Hauptmarkt aber vor allem durch die Fassade der Frauenkirche. Hier eröffnet das Nürnberger Christkind jedes Jahr den berühmten Christkindlesmarkt. Die 1250 erbaute Lorenzkirche liegt mitten in der Fußgängerzone. Sie zählt zu den Meisterwerken der Gotik und besitzt zum Beispiel sehr sehenswerte Orgeln, zehn Altäre – der Älteste stammt aus dem Jahre 1436 – sowie sieben fantastisch gearbeitete Fenster, die meist aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Der Weg zum Bier-Paradies

Kurz und Bündig

  • Hausbrauerei Altstadthof, Bergstraße 19. Brauerei sowie Whisky- und Bier-Brand-Brennerei. Erhielt 2015 den Titel für den besten Deutschen Whisky. Gastronomie: Garten, Braustüberl, Restaurant Bühne, Schmelztiegel: Von Mittwochs bis Sonntags jeden Abend ab 19 Uhr Bier-Musik-Party mit einem Sortiment ausgewählter Craftbiere.
  • Schanzenbräu, Adam-Klein-Straße 27, Nürnberg-Gostenhof. Schankwirtschaft und Biergarten. Vom Hinterhof zu Nürnbergs größter Privatbrauerei in zehn Jahren. Kaum eine Szenekneipe im Großraum Nürnberg, in der es kein Schanzenbräu gibt. Standards sind Rotbier und Helles. Daneben gibt es immer wieder spezielle Biere in Kleinauflagen wie einen Rum-Bock aus einem alten, original kubanischen Rumfass.
  • Landbierparadies Nürnberg. Wodanstraße 15, Sterzinger Straße 4–6 und Leipziger Straße 32. Keine Brauerei, sondern startete einst als Getränkehandel. Bezieht das Bier ausschließlich von fränkischen Kleinbrauereien.

  • Schwitzen und Schwimmen nach Messeschluss

    Relaxen am Abend

    Wer nach dem Messestress einfach nur relaxen will, dem seien drei Bäder mit Saunen empfohlen:
    • Südstadtbad. Bietet auf 1000 m2 eine große Saunalandschaft einschließlich türkischem Hamam und Massagen. Hier kann man auch sportlich seine Bahnen ziehen oder vom 7,50 m hohen Turm springen. Geöffnet bis 23 Uhr.
    • Kristall Palm Beach. Am südwestlichen Stadtrand von Nürnberg, in Stein, befindet sich die riesige Kristalltherme mit Marmor und Edelsteinen: Hier gibt es 18 Themensaunen, einen abgeschlossenen Damensaunabereich mit eigenem Saunagarten, einen osmanischen Hamam mit Kosmetik- und Massageabteilung, die Sole-Therme, das Bayerische Saunadorf mit Biergarten und die weltgrößte Sauna für bis zu 500 Saunafreunde, Parkanlagen, Saunasee, Dampfbäder und und und… Geöffnet bis 22 Uhr.
    • Fürthermare. Die Saunalandschaft in der Nachbarstadt Fürth bietet auf 1600 m2 eine mallorquinische Saunalandschaft mit 12 Erlebnissaunen und Dampfbädern, davon drei Sauna- und Dampfbadangebote im separaten Damen- beziehungsweise Gruppensaunabereich und zwei Außensaunen im großen Saunagarten mit Abkühlbecken, Sommerbar und Grillplatz. Geöffnet bis 23 Uhr.

    • Die Nürnberger City via App erkunden

      Für Unternehmungslustige

      • Tomis Audioguide Nürnberg: Informiert über die 20 wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt – einfach und bequem via Handy. Zwei bis drei Minuten dauern die Audiobeiträge und informieren kurz, knapp und unterhaltsam über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Für die einzelnen Stationen gibt es Festnetznummern, die man einfach anwählen kann. Alternativ kann man auch mobil surfen: Als Smartphone-Nutzer kann man seine aktuelle Position über GPS orten und sich zum nächsten Point of Interest navigieren lassen. Wer einen MP3-Player besitzt, kann sich die Audiobeiträge auch vor der Reise im Internet kostenlos herunterladen oder in einer der Nürnberger Tourist-Infos aufspielen lassen.
      • Der Nürnberg Touristenführer von Benjamin Lochmann funktioniert ähnlich: Die App erkennt den Standpunkt und listet die Sehenswürdigkeiten der Entfernung nach auf. Auswahl auch über eine Karte möglich. Klickt man ein Bauwerk an, erzählt eine freundliche Stimme dessen Geschichte und Bedeutung. Der Clou: Bewegt man sich auf eine der Sehenswürdigkeiten zu, erkennt das die App und man bekommt sofort alles Wissenswerte automatisch. Funktioniert auch offline. Kostet 1,99 Euro

      • Sabine Koll
        Fachjournalistin
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