Startseite » Powtech »

Lebensmittelecht, ableitfähig und sicher

Schlauchsystem spart Instandhaltungskosten in der Milchpulverproduktion
Lebensmittelecht, ableitfähig und sicher

Das österreichische Unternehmen Alpi aus Ried im Innkreis verarbeitet jährlich 200 Mio. kg Magermilch und Molke zu Milch- und Molkenpulver. Etwa 50 % des produzierten Milchpulvers werden pneumatisch in Silowagen gefördert. Hierfür nutzt das Unternehmen den lebensmittelechten und ableitfähigen Schlauch Airduc Pur 356 MHF-AS verstärkt ohne migrierende Antistatika. Eingebunden ist der Schlauch mit dem Connect-Schaleneinbandsystem 230, das speziell zum Be- und Entladen von Silofahrzeugen entwickelt wurde.

Milchpulver ist essenzieller Bestandteil von Schokolade, Fertig- und Convenience-Produkten sowie Babynahrung. Außerdem kommt es in der Tablettenproduktion zum Einsatz. Alpi, ein Tochterunternehmen von Österreichs größtem Molkereiunternehmen Berglandmilch, erzeugt Milchpulver, Milchpulvermischungen, Molkenpulver, Lactose u. v. m. Wöchentlich werden hier ca. 250 t Milchpulver produziert.

Ein in diesem Unternehmen eingesetztes Förderschlauchsystem muss nicht nur beträchtlichen Fördermengen standhalten, sondern auch vielfältige Anforderungen erfüllen: Da sind einerseits die hohen hygienischen Ansprüche und lebensmittelrechtlichen Regularien. Auf der anderen Seite stehen sicherheitstechnischen Aspekte und die Prozesskostenoptimierung. Leopold Lobmaier, Produktionsleiter bei Alpi, ist sich der Anforderungen an den Förderschlauch durchaus bewusst: „Das Thema Verunreinigung ist für uns enorm wichtig. Wir sind uns der lebensmittelhygienischen Verantwortung für die Milchpulverproduktion absolut bewusst. In der Produktion werden alle zwei Stunden Proben gezogen und im hauseigenen Labor untersucht.“
Der bislang eingesetzte Lebensmittelschlauch entsprach den lebensmittelrechtlichen Vorgaben. Gleichzeitig hatte er jedoch einen großen Nachteil: Bei dem pneumatischen Transport von Milchpulver ist es wichtig, Schläuche mit leitfähigen oder ableitfähigen Wandungsmaterialien einzusetzen, da es sich bei dem Milchpulver (Partikelgröße zwischen 148 bis 2830 µm) um ein brennbares Schüttgut handelt. Genauer gesagt, das Milchpulver reibt in sich ebenso wie an der Schlauchwand, sodass elektrostatische Ladung entsteht, die aufgrund des isolierenden Schlauchwandungsmaterials nicht sicher abgeführt werden konnte. Eine Erdung der Spirale reichte nicht, da dies keinen Einfluss auf die elektrostatische Ladung im Schlauch hatte.
Brandlöcher im Schlauch
Die durch die Reibung des Milchpulvers aufgestaute Ladung entlud sich über Gleitstielbüschelentladungen innerhalb des Schlauches und durchschlug die Schlauchwandung mit Brandlöchern von der Innenwand bis zum Draht. Selbstverständlich belasteten diese Brandlöcher die Standzeit des Schlauches ebenso wie die hygienischen Ansprüche. Darüber hinaus kann unter ungünstigen Bedingungen das Fördergut im Schlauchinneren entzündet werden.
Die Abfüllung in die Silofahrzeuge bei Alpi erfolgt außerhalb am Werk und somit auch außerhalb des Ex-Bereichs. Allerdings war der Einsatz von leitfähigen bzw. ableitfähigen Materialien, um die elektrostatische Ladung sicher abzuleiten, bisher kaum möglich. Den für die Leitfähigkeit eingesetzten Rußen fehlen in der Regel die lebensmittelrechtlichen Zulassungen und Konformitäten. Ein weiteres Problem ist die konstitutionsbedingt schwarze Farbe der durch Ruß leitfähig eingestellten Schläuche. Diese verhindert die Sicht auf das zu fördernde Produkt und kann durch Abrieb Verunreinigungen im Fördergut hervorrufen.
Auch die bislang erhältlichen ableitfähigen Schläuche boten keine Lösung. Sie wurden in der Regel durch Antistatika „antistatisch“ eingestellt. Das große Problem bei diesen Schläuchen: Die Wirksamkeit der Antistatika ist nur durch Migration auf die Schlauchoberfläche, mit nachfolgender Ansammlung von Feuchtigkeit aus der umgebenden Luft, gegeben. Bei der Förderung von Feststoffen wird hier jedoch das auf die innere Oberfläche migrierte Antistatikum immer wieder abgetragen, was ein „Auswaschen“ des Antistatikums mit dem Verlust der Ableitfähigkeit der Schlauchwandung zur Folge hat. Darüber hinaus kann das Antistatikum von dem geförderten Produkt – in diesem Fall vom Milchpulver – aufgenommen werden.
Keine Ausschlusskriterien
Die Begriffe lebensmittelecht und antistatisch schienen sich bislang auszuschließen, doch Lobmaier war mit dieser Situation nicht zufrieden und begab sich auf die Suche nach einer Lösung, die beiden Anforderungen gerecht wurde. Fündig wurde er bei Norres Schlauchtechnik und ihrem abriebfesten Saug- und Förderschlauch Airduc Pur 356 MHF-AS verstärkt.
Der Schlauch ist lebensmittelecht und ableitfähig ohne migrierende Antistatika. Bei den Schläuchen aus der Pur-AS-Serie kommt ein spezielles Wandungsmaterial zum Einsatz. Der mit diesem Material hergestellte Schlauch hebt sich durch seine permanent wirksame Ableitfähigkeit von <109 Ω sowie durch seine milchig-transparente Oberfläche, durch die das Fördergut sichtbar bleibt, von den bisher am Markt verfügbaren Schläuchen ab. Da es sich hier um ein nicht migrierendes Material handelt, bleibt sowohl eine Verunreinigung des Fördergutes als auch ein Nachlassen der ableitfähigen Wirkung aus.
Die Schläuche aus der Pur-MHF-AS-Serie, also auch der Airduc Pur 356 MHF-AS, verfügen über eine lebensmittelrechtliche Zulassung für den gesamten Schlauch gemäß Richtlinie 2002/72/EG einschließlich der Änderungsrichtlinie 2007/19/EG, erstellt durch ein unabhängiges Prüfinstitut und tragen das Glas-Gabel-Zeichen – das Lebensmittellogo der EU.
Für Alpi bedeutet der Einsatz des antistatischen Lebensmittelschlauches eine ca. dreifach längere Standzeit und geringere Instandhaltungskosten.
Kompatibel eingebunden ist der Airduc Pur 356 MHF-AS in das Connect-Schaleneinbandsystem 230. Bereits Anfang 2008 hat Norres dieses Schaleneinbandsystem für dickwandige Polyurethan-Spiralschläuche zum Be- und Entladen von Silofahrzeugen entwickelt und erfolgreich eingeführt. Das Connect-Schaleneinbandsystem 230 – geeignet für Tankwagen-, Kamlok- und Storzkupplungen – zeichnet sich durch seine wiederverwendbare Einbindung sowie durch seine schnelle und einfache Montage aus.
Dicht und hygienisch
Der Schlauchstutzen mit Außengewinde ist in Leichtmetall, Stahl und Edelstahl erhältlich. Die vorher genutzte Lösung, den Lebensmittelschlauch durch eine Schlauchschelle mit dem Schlauchstutzen zu verbinden, hatte mehrere Nachteile: Bei hohem Druck bestand die Gefahr des Herausrutschens der Stutzen oder einer Undichtigkeit des Systems. Das passiert nun nicht mehr, der Schlauch ist fest mit dem Metallstutzen verbunden. Gleichzeitig ist die Hygiene mit dem System höher als früher bei der Verbindung mit der Schelle. „Neben der deutlich längeren Standzeit des Schlauches ist ein weiterer positiver Effekt der hohe hygienische Standard des Systems“, resümiert Lobmaier. „Vorher blieben immer Milchpulverreste im Schellenband hängen, das gibt es heute nicht mehr.“
Halle 6, Stand 468
Online-Info www.dei.de/0410425

In Deutschland werden Explosionsschutzmaßnahmen seit Mai 2009 durch die TRBS 2153 geregelt – auch ein Fall ähnlich dem beschriebenen Beispiel Alpi (pneumatischer Transport brennbarer Schüttgüter) fällt unter diese Regel.
Generelle Aussagen der TRBS 2153 (ehem. BGR 132): Der pneumatische Transport brennbarer Schüttgüter wurde neu aufgenommen. Er beschreibt den Zustand, dass im Schlauchinneren eine explosionsfähige Atmosphäre vorliegt. Die Schlauchwandung soll in diesem Fall aus leitfähigem oder ableitfähigem Material bestehen. Die TRBS 2153 ist keine Richtlinie, sondern eine technische Regel (Gesetzestext), für deren Einhaltung primär der Betreiber verantwortlich ist.
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de