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Aus die Maus!

Biozidfreie Schadnagerbekämpfung
Aus die Maus!

Der Gesetzgeber fordert, toxische Köder aus der Schadnagerprophylaxe und -bekämpfung sukzessive zu verbannen. Stattdessen sollen sie in Zukunft durch biozidfreie Alternativen ersetzt werden. Welche Vorteile aktuelle Kunststoffköder bieten, warum sich die Wirkung von Schlagfallen mit modernen Köderboxen steigern lässt und wie Funkmodule tägliche Kontrollwege ersetzen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Die bewährte Schlagfalle kehrt bei der Prophylaxe und Bekämpfung von Mäusen zurück und dies aus gutem Grund. Schließlich verfügt sie über beachtenswerte Vorteile gegenüber ausgelegten Giftködern: Sie wirkt sofort. Antikoagulanzien hingegen wirken erst um Tage zeitversetzt. Die Aufnahme dieses Wirkstoffs führt dazu, dass die Tiere die Fähigkeit zur Blutgerinnung verlieren und dadurch meist innerlich verbluten.

Mäuse sind neugierig und allem Neuen gegenüber aufgeschlossen. Dieses Verhalten lässt sich durch den Einsatz von Schlagfallen sehr gut ausnutzen. Gerade zu Beginn einer Mäusebekämpfung kann die Population mit ihnen erheblich verringert werden. Dazu bedarf es allerdings etwas Know-how und der richtigen Herangehensweise.
Da Schlagfallen selbst auf Mäuse keinerlei Lockwirkung ausüben, haben Anwender bisher oft auf Nutella, Erdnussbutter, Speck oder Käse zurückgegriffen. Diese natürlichen Köder steigern zwar deutlich die Attraktivität der Fallen, stellen jedoch keine hygienische Lösung in der Lebensmittelindustrie dar. Grund dafür ist, dass die natürlichen Köder anfangen können zu schimmeln. Ein weiterer Nachteil dieser Bekämpfungsmethode besteht darin, täglich kontrollieren zu müssen, ob eine Schlagfalle ausgelöst wurde. Denn hat man eine Maus damit erwischt, sollte diese schnellstens entfernt und die Falle neu gespannt werden.
Professionelle Lockstoffköder
Mit dem aktuellen Angebot professioneller Kunststoffköder lassen sich heutzutage natürliche Lockstoffe wirkungsvoll ersetzen. Sie passen exakt in alle gängigen Schlagfallensysteme und sind in sieben unterschiedlichen Aromen erhältlich: Fisch, Fleisch, Vanille, Anis, Schokolade, Curry oder Erdnuss. Damit haben Anwender die Möglichkeit, die Geschmacksrichtung des Köders auf die Bedingungen am Einsatzort abzustimmen.
Durch den ausgeprägten Geruchssinn der Mäuse sind diese Aromen für sie auch aus der Distanz wahrnehmbar und machen die Schlagfallen für die Nagetiere ausgesprochen attraktiv. Die aromatisierten Lockstoffköder verfügen über eine lange Haltbarkeit von mindestens drei Monaten, sind allergenfrei und unbedenklich für alle Lebensmittelbereiche. Zudem sind die Lockstoffköder widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Wasser. So bleiben die Aromen auch nach Kontakt mit Wasser erhalten und der Kunststoff des Kunstköders zersetzt sich nicht. Eine Schimmelpilzbildung wird ebenfalls vermieden.
Mäuseköderbox mit Funkmodul
Zeitgemäße Mäuseköderboxen aus Kunststoff sind so gefertigt, dass sie mit Schlagfallen bestückt werden können. Sie sind in zwei Varianten erhältlich: als Box mit Platz für eine Schlagfalle oder als Tunnel mit Platz für zwei Schlagfallen. Letzterer ermöglicht Mäusen den Zugang sowohl von rechts als auch von links zu je einer Falle.
Während bei einer frei stehenden Schlagfalle Mäuse dem Schlagbügel mitunter seitlich ausweichen können, fehlt den Nagern in der Köderbox oder dem Tunnel der nötige Platz dafür. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass jede Maus, die die Falle auslöst, zielsicher erschlagen wird. Ein weiterer Vorteil dieser Köderstationen besteht darin, dass sie mit einem Funkmodul ausgestattet werden können. Damit werden Anwender umgehend per SMS und/oder E-Mail benachrichtigt, sobald die Falle ausgelöst wird. So erhalten sie genaue Informationen darüber, welche Falle zuschnappte und können schnell und gezielt reagieren. Tägliche Kontrollgänge sind dadurch nicht mehr notwendig.
Neben Schlagfallen ist es darüber hinaus auch möglich, Lebendfallen mit Funkmodulen auszurüsten. Unabhängig davon, für welche der beiden Fallenarten Unternehmen sich entscheiden, haben sie mit ihnen die gesetzlichen Auflagen in vollem Umfang erfüllt. Da sie zu den biozidfreien Schadnagerbekämpfungsarten zählen, kann und darf jeder Mitarbeiter eines Lebensmittelbetriebes sie ohne Sachkunde einsetzen.
Auf die Positionierung kommt es an
Selbst Schlagfallen, die mit dem besten Lockstoff und moderner Hightech ausgestattet sind, nützen nichts, wenn sie sich abseits der Laufwege der Mäusen befinden. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Fallen innerhalb der Reviere positioniert werden. Die Herausforderung dabei besteht darin, die Reviere für eine effektive Bekämpfung zunächst präzise zu lokalisieren. Erschwerend hinzu kommt, dass je nach Befallsintensität gleich zwei, drei oder mehrere unterschiedliche Reviere in einem Objekt existieren können, was auf das Revierverhalten von Mäusen zurückzuführen ist. Da das rudelführende Männchen kein zweites Männchen in seinem Revier duldet, werden die männlichen Nachkommen zum Zeitpunkt ihrer Geschlechtsreife von ihm vertrieben. Dieser Fall tritt in der Regel acht Wochen nach der Geburt ein. Die vertriebenen Männchen gründen daraufhin mit ein paar Weibchen neue Rudel und bilden neue Reviere.
Zum Glück haben Mäuse aber einen sehr regen Stoffwechsel und scheiden pro Tag und Maus etwa 50 Kotkrümel aus, sodass anhand der Kotspuren die Reviere sehr gut erkannt werden können. Ist man sich nicht sicher, ob die Kotspuren alt oder frisch sind, empfiehlt es sich, zunächst die vorhandenen Kotpartikel zu entfernen. Liegt ein aktiver Mäusebefall vor, werden schon am nächsten Tag frische Kotspuren zu sehen sein. In diesem Fall hat man ein Revier entdeckt. Will man absolut sichergehen, kann man immer noch eigens für diese Zwecke entwickelte Nachtsichtkameras mit Bewegungssensoren einsetzen, die alle Bewegungen von Mäusen per Foto oder Video aufzeichnen. Hat man die Reviere der Nager erkannt, kann man seine Fallen positionieren. Wie viele Fallen zum Einsatz kommen müssen, hängt vom Objekt und den jeweiligen Raumgrößen ab. Es reicht nicht aus, nur an einigen wenigen Stellen Fallen zu positionieren, es ist vielmehr unabdingbar erforderlich, an vielen Stellen in Abständen von wenigen Metern Fallen zu positionieren. Mäuse haben unter Umständen kleine Reviere und breiten sich sehr schnell aus, was bei der Positionierung solcher Fallensysteme berücksichtigt werden muss.

Thomas F. Voigt
Sachverständiger für Schädlingsbekämpfung
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