Welchen Einfluss die Wahl des richtigen oder falschen Bodenablaufs mit dem entsprechenden Siphonsystem auf die Hygiene eines Bereichs hat, zeigt eine offizielle Untersuchung des Instituts Prof. Dr. Jäger in Tübingen.
Die Raumausstattung, der Boden oder die Maschinen können noch so sauber sein, die Reinigungszyklen und die Reinigungsvorgänge noch so aufwändig; entscheidet man sich für die Standardausführungen der bekannten Siphonsysteme bei Entwässerungsrinnen und Bodenabläufen, ist alles für die Katz. Sind die Rinnen- und Abläufe offen oder werden zum Reinigen geöffnet, so kommen unwillkürlich Keime und Bakterien aus dem Rohrleitungssystem in den davorliegenden Bereich. 100% verhindern kann man dies nicht, aber man kann zumindest die Anzahl der Keime, die im Sperrwasser des Siphonsystems vorhanden sind, um rund 98% verringern. Dies zeigte ein Hygienevergleich verschiedener Siphonsysteme mit Hilfe eines praktischen Versuchs und einer bakteriologischen Messung.
Drei Siphonsysteme (Glocke ziehbar, Einfach-Labyrinth, Doppel-Labyrinth) wurden mit einer entsprechend hohen Verkeimung (Rücklaufschlamm aus dem biologischen Teil einer Kläranlage) sowie einer Nährlösung aus Mineralsalzen und Nährstoffen (CSB-Gehalt im abgesetzten Zustand: 12 100 mg/l) befüllt. Die so befüllten Siphon-Systeme wurden drei Tage sich selbst überlassen. Danach wurden die Systeme zweimal mit 4,5 Liter Wasser unter definierten Bedingungen gespült, wobei nach jedem Spülgang der Inhalt auf Keimzahl geprüft wurde. Dabei ergab sich eine Gesamtkeimzahl für die Glocke von 3 200 000 Keime/ml (100%). Bei gleichem Vorgehen wurde für den Einfach-Labyrinth-Siphon noch 680 000 Keime/ml (21,3%) und für den Doppel-Labyrinth-Siphon nur 78 000 Keime/ml (2,4%) ermittelt.
Bei dieser offiziellen Untersuchung hat sich eindeutig erwiesen, dass die Siphonausbildung, d. h. das Strömungsverhalten im Doppel-Labyrinth, deutlich besser als bei den bekannten Standardausführungen ist. Somit ist beim Doppel-Labyrinth der Austausch der Wasservorlage bei höchst möglichem Hygieneergebis gewährleistet und sorgt damit für die deutliche Reduzierung einer Keimquelle.
Der Doppel-Labyrinth lässt keine Schmutzablagerungen im Siphonbereich zu und kann somit als selbstreinigend bezeichnet werden.
dei 487
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