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Weniger Abhängigkeit vom Erdöl

Biokraftstoffe können bis 2020 ein Fünftel des deutschen Kraftstoffbedarfs decken
Weniger Abhängigkeit vom Erdöl

Weniger Abhängigkeit vom Erdöl
Ein Vierteljahr nach dem Untergang der Ölplattform Deepwater Horizon strömen weiter täglich bis zu 60 000 Barrel Rohöl in den Golf von Mexiko. Das Ausmaß der Umweltkatastrophe ist gigantisch, dennoch ist diese Menge im Vergleich zum Erdölverbrauch verschwindend gering: Sie entspricht gerade einmal dem deutschen Bedarf während einer Stunde. Einen substantiellen Beitrag zur Senkung des Erdölkonsums können derzeit nur Biokraftstoffe leisten.

„Wir wissen um die steigenden Risiken, die mit der Erdölförderung verbunden sind. Trotzdem tun wir zu wenig, um uns aus der Abhängigkeit vom Erdöl zu befreien“, stellt Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, fest. „Im Verkehrsbereich müssen die Zeichen endlich auf Einsparung stehen. Aber selbst mit effizienteren Fahrzeugen, einem massiven Ausbau des Schienenverkehrs und der raschen Markteinführung von Elektrofahrzeugen müssen wir Wege finden, Erdöl zu ersetzen“, betont Mayer. „Deshalb sollten wir stärker auf nachhaltige Biokraftstoffe setzen. Sie sind derzeit die einzige ernstzunehmende Alternative zu Benzin und Diesel.“

Im Jahr 2009 lag das Mineralölaufkommen allein in Deutschland bei 100 Millionen Tonnen (ca. 733 Mio. Barrel). Drei Viertel davon wurden im Verkehrssektor verbraucht. Biokraftstoffe haben im vergangenen Jahr 5,5 % des deutschen Kraftstoffbedarfs abgedeckt. In absoluten Zahlen entsprechen die 2,9 Millionen Tonnen Rohöläquivalente lediglich dem 1,5-fachen Fördervolumen von „Mittelplate“, der einzigen deutschen Erdölplattform in der Nordsee. „Bis 2020 können Biodiesel, Pflanzenöl und Bioethanol aus nachhaltigem Anbau knapp ein Fünftel des hiesigen Kraftstoffbedarfs decken, ohne die Versorgung mit Lebensmitteln zu gefährden. Dafür ist aber ein klares politisches Bekenntnis zu Biokraftstoffen nötig“, so Mayer. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts tns-emnid befürworten zwei Drittel der Bevölkerung eine stärkere staatliche Förderung von Alternativen zu fossilen Kraftstoffen.
Klimabilanz von Biokraftstoffen
Die Klimabilanz von Biokraftstoffen im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen ist deutlich positiv. Die heute in Deutschland genutzten Biokraftstoffe verursachen bis zu zwei Drittel weniger Kohlendioxid als fossile Kraftstoffe. Abhängig vom Anbauverfahren der Energiepflanzen und von der Nutzung von Nebenprodukten können die Emissionen variieren, bleiben jedoch in der Gesamtbilanz stets unter denen von Diesel und Benzin. Insgesamt haben Biokraftstoffe im vergangenen Jahr knapp 5 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart. „Ebenso wie Biokraftstoffe müssen sich auch die fossilen Kraftstoffe
an Nachhaltigkeitskriterien hinsichtlich Umweltschutz und sozialen Standards messen lassen“, verlangt Mayer. Das fordern gemäß tnsemnid-Umfrage auch 88 % aller Bundesbürger. Langfristig gebe es jedoch nur eine Richtung, so Mayer: „Wir müssen uns vom Erdöl lösen. Sonst wird das schwarze Gold bald zum sprichwörtlichen Pech, an dem unsere Volkswirtschaft kleben bleibt.“
Ausführliche Hintergrundinformationen und Grafiken finden Sie im Internet unter: www.unendlich-viel-energie.de/de/bioenergie/biokraftstoffe
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