Inspektionstechnik ist für die Getränkeindustrie ein entscheidender Baustein, um eine gleichbleibend hohe Produktqualität und -sicherheit zu gewährleisten. Das Qualitätsbewusstsein in der Branche nimmt weiter zu, weshalb die Inspektionstechnik für Krones zu einem immer wichtigeren Geschäftsbereich wird. Mit ihr wird geprüft, ob Mehrwegflaschen sauber sind, sich Fremdkörper darin befinden, Etiketten richtig auf den Behältern sitzen und die Füllhöhe stimmt. In den verschiedenen Inspektionstechnikanlagen setzt das Unternehmen aus Neutraubling auf Komponenten von Igus.
Inspektion leerer Mehrwegflaschen
Der erste Schritt, der im Rahmen der Kontrolltechnik von leeren Mehrwegflaschen stattfindet, ist die Sortierung. Nur die gewünschten Produktionsflaschen werden zur Flaschenreinigungsmaschine transportiert und Fremdflaschen aussortiert.
Nach dem Reinigungsprozess werden die Flaschen überprüft: Befinden sich Gegenstände, kleinste Fremdkörper oder Laugenreste in den Flaschen? Gibt es Brüche im Glas oder ist etwas abgesplittert? Sind Schmutzreste an der Seitenwand? Genau diese Kontrollen sind die Aufgabe der Linatronic 735. „Die Fehlausstoßquote konnten wir durch den Einsatz von KI halbieren“, berichtet Stephan Zierer, Head of Monitoring Order Processing, Engineering Inspection Technology bei Krones. Für den Einsatz von KI bzw. Deep Learning wurden zunächst tausende Bilder von Mehrwegflaschen von Mitarbeitern ausgewertet. Mit diesen kategorisierten Bildern als Grundlage für KI ließ sich eine Verbesserung der Inspektionsgüte bei gleichzeitiger Verringerung der Fehlausstoßquote erreichen.
Drehkranzlager als Problemlöser
Um die Linatronic zu öffnen, wurden früher zwei Scharniere eingesetzt. Heute kommt ein Iglidur-PRT-01-50-Drehkranzlager zum Einsatz, das gleich mehrere Probleme löst: Es macht die Lagerstelle wartungs- und schmierfrei und liefert einen wesentlichen Beitrag zum Hygienic Design. Durch das Drehkranzlager gibt es weniger offene Flächen und der Reinigungsaufwand ist somit geringer. Auch die Länge der Kabel, die in die Linatronic führen, konnte verringert werden. Die Kabel sind jetzt einfach in der Mitte durch das PRT hindurch in die Seitenwandinspektion verlegt und so zudem vor Schäden geschützt.
Um eine Formatverstellung zur Inspektion einer anderen Flaschengröße zu ermöglichen, kommen Dryspin-TR16x2-Muttern zum Einsatz. Beim Umstellen auf andere Flaschen sind somit keine Wechselteile notwendig. Flaschen, die nicht mehr nutzbar sind, werden hier direkt aussortiert. Sortierkriterien können aber zum Beispiel auch die Flaschenkontur, Durchmesser, Höhe, Farbe oder ein Verschluss sein. Im dafür zuständigen Ausleitsystem sind sowohl Iglidur-Gleitlager als auch ein Drylin-SLW-1660-Lineartisch zur Formatverstellung im Einsatz.
Kontrolle gefüllter Getränkebehälter
Auch zur Kontrolle gefüllter Getränkebehälter bietet Krones eine ganze Reihe an Lösungen an, etwa Füllhöhen- und Verschlusskontrollen nach dem Flaschenfüller. Ziel der Anlagen ist stets, eine 100-prozentige Kontrolle der abgefüllten Gebinde und damit eine hohe Qualität sicherzustellen.
Dieser Qualitätsgedanke war auch ausschlaggebend bei der Entwicklung einer Einrichtung zur Pressnahtausrichtung, die von einem Getränkeabfüller angeregt wurde. Er wollte seine Etiketten nicht über die Pressnaht der Flasche kleben, da hier unschöne Blasen entstehen können. In der Einrichtung zur Pressnahtausrichtung prüfen mehrere Kameras, wie die Flaschen stehen, um das Etikett an der richtigen Stelle aufzubringen. Bei Bedarf werden sie gedreht. In der Verstellantriebseinheit zur Ausrichtung der Flaschen werden ein Robolink-Apiro-Gelenk RL-A9.0108 sowie eine Dryspin-Trapezgewindemutter von Igus eingesetzt.
Schmierfreie Spindel-Linearmodule
Der Checkmat 731 Compact von Krones wird nach dem Füller zur Vollgutkontrolle eingesetzt. Hier werden bis auf einen Millimeter genau die Füllhöhe und die Etikettierung geprüft. „Abfüller müssen sicherstellen, dass die Getränkebehälter die vorgeschriebene Menge an Produkt enthalten, da sie an gesetzliche Vorgaben gebunden sind“, erklärt Stefan Richter, Head of Inspection and Labelling Technology bei Krones. Je nach Flasche müssen die Kameras zur Prüfung unterschiedlich ausgerichtet werden. Zierer erklärt, wie die Höhenverstellung realisiert wurde: „Zur Verstellung der Kameras setzen wir Spindel-Linearmodule Drylin SLW-1660 sowie Drylin-SLW-25120 ein. Für eine sichere Führung der Kameraleitungen sorgen E-Ketten, ebenfalls von Igus.“
„Die Spindel-Linearmodule der SLW-Serie zeichnen sich durch sehr verwindungssteife Aluminium-Doppelwellenprofile und viele Schlittenvarianten aus“, ergänzt Lars Braun, Leiter Branchenmanagement für die Verpackungsindustrie bei Igus. „Die biegefesten Linearmodule eignen sich sehr gut für manuelle Formatjustierungen, sind aber auch mit Motor für elektrische Verstellungen nutzbar.“
Im Checkmat ist zudem eine Laserdatierung der Flaschen möglich. Damit sich der Laser an die jeweilige Flaschengröße anpassen lässt, wird dieser mit einem Drylin-Kreuztisch verstellt. Im Einsatz ist hier der SLW-2080. Ähnlich wie im Checkmat kommt auch beim sogenannten Neckcheck ein Spindellinearmodul der SLW-Serie zum Einsatz. Das SLW-25120 dient auch hier der Verstellung der Kameras. Mittels der Schattenrissmethode wird im Neckcheck geprüft, ob die Verschlüsse richtig auf den Flaschen sitzen.
Fertig montierte Baugruppen
In den letzten Jahren hat sich vieles geändert und die Anforderungen der Krones-Kunden steigen. Der Wartungsaufwand soll weiter sinken, Stillstandszeiten müssen reduziert werden, Anlagen müssen steril und keimfrei sein. Krones konzentriert sich deshalb zunehmend auf seine Kernkompetenzen und setzt auf fertig montierte Baugruppen. Früher wurden unter anderem Spindellineartische bei Krones selbst gebaut. Heute bezieht das Unternehmen diese fertig montiert von Igus. Die damit eingesparten Kapazitäten werden für die Weiterentwicklung der Kernkompetenzen genutzt.
Igus GmbH, Köln
Halle 8.1, Stand D80
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