Ein Blick zurück: 1980 im Herzen von Meran, einer Stadt im Burggrafenamt in Südtirol, gründet Gottfried Pfitscher einen Einmannbetrieb. In diesem stellt er den berühmten Südtiroler Speck nach überlieferter Familienrezeptur her – mit Erfolg. Im Laufe der Jahre vergrößert sich der Betrieb stetig. Heute, 43 Jahre später, erwirtschaftet die G. Pfitscher GmbH mit Firmensitz in Burgstall bei Meran mit 60 Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Mio. Euro pro Jahr. Und exportiert Produkte in alle Welt. So ist der Südtiroler Speck mittlerweile auch auf Kuba, in Japan und Neuseeland zu finden.
Chance zur Neuausrichtung
Doch keine Erfolgsgeschichte kommt an Tälern vorbei. Eines der tiefsten: ein Großbrand, der im März 2020 das Produktionswerk verwüstete. Eine Tragödie, aus der Pfitscher allerdings das Beste zu machen versuchte. Kurzerhand entschloss sich der Familienbetrieb, sich im Chaos neu aufzustellen, ein modernes Produktionswerk aufzubauen, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Automation. „Damit wir tagtäglich die gleiche hohe Qualität unserer Speck-, Fleisch- und Wurstspezialitäten liefern können, ist Liebe zur handwerklichen Tradition ebenso notwendig wie modernste Technologie“, unterstreicht Michael Pfitscher, Sohn des Firmengründers Gottfried Pfitscher. So übernehmen heute Roboter den Transport des Specks in die Lagerhalle und später die Weiterleitung in die Versandabteilung. Und auch die Verpackungsmaschinen wurden auf den neuesten Stand gebracht. Hier vertraut Pfitscher im neuen Produktionswerk auf Verpackungsmaschinen von Multivac.
Traysealer verpackt Aufschnitt
Verpackungsmaschinen von Multivac finden sich heute an mehreren Stellen in der Produktion. Etwa bei der Verpackung von Aufschnitt. Hier kommt ein Traysealer der Baureihe TX 710 zum Einsatz. Die Traysealer zeichnen sich durch hohe Leistung bei geringem Ressourcenverbrauch und optimierter Stellfläche aus.
Die spezielle Anforderung bei Pfitscher: Die Verpackungen sollen nicht zu perfekt und industriell aussehen, sondern ein Stück Handarbeit repräsentieren. Daher hat der Fleischwarenproduzent bei der Beladung der Trays bewusst auf Automation verzichtet. Sie erfolgt hier noch per Hand. Nach diesem Arbeitsschritt übernimmt dann die Verpackungsmaschine. Moderne Servotechnologie ermöglicht dabei schnelle, präzise, energiesparende und produktschonende Bewegungen. Die Werkzeuge der X-Tools-Generation stellen zudem dank gleichmäßiger und hoher Siegelkraft eine hohe Packungsqualität sicher.
Zwei Tiefziehverpackungsmaschinen
Neben dem Traysealer TX 710 befinden sich im Werk von Pfitscher zudem zwei Tiefziehverpackungsmaschinen der Baureihe R 225. Die Maschinen, ebenfalls von Multivac, verpacken Speckstücke und Wurstwaren. Hinzu kommt eine Multivac-Kammerbandmaschine B 210. Hierbei handelt es sich um eine kompakte Lösung für die automatisierte Verpackung von gekochtem Schinken in Beutel.
„Neben der Zuverlässigkeit der Maschinen hat uns besonders ihre Benutzerfreundlichkeit überzeugt“, sagt Pfitscher. „Sie erhöht die Produktivität und reduziert gleichzeitig die Ausschussquote.“ So lassen sich Tiefziehverpackungsmaschine und Traysealer über Touchscreens steuern. Eine intuitive Bedienoberfläche mit Grafiken, Voreinstellungen sowie Schnellzugriffs- und Übersichtsseiten unterstützt Bediener bei ihrer Tätigkeit. „Da die Anlagen zudem sehr wartungsarm und schnell zu reinigen sind, ist der Return-on-Invest schnell erreicht“, freut sich Pfitscher.
Bereit für Industrie 4.0
Mit der Modernisierung der Verpackungsmaschinen hat sich das Familienunternehmen für das Industrie-4.0-Zeitalter gewappnet. Denn Verpackungsmaschinen von Multivac sind mit Sensoren ausgestattet und können nach dem Plug-and-Play-Prinzip und ohne großen Aufwand in die Cloud des Unternehmens integriert werden. Die vernetzten Sensoren liefern permanent Prozesswerte an die Steuerung der Verpackungsmaschinen. Diese Daten können dann über die Multivac Smart Services analysiert werden. Abrufbar sind die Smart Services über das Kundenportal Mymultivac – zu jeder Zeit, an jedem Ort, mit einem PC oder mobilen Device via Webpage.
Die Applikationen analysieren die Gesamtanlageneffektivität, erkennen, ob sich die Produktion wie geplant verhält oder Optimierungsmaßnahmen notwendig sind. Immer mit dem Ziel vor Augen, die Performance der Verpackungsmaschinen zu erhöhen und ihre Verfügbarkeit zu verbessern.
Intelligente Maschinensteuerung
Zudem ist der Traysealer TX 710 mit einem sogenannten Flow-Manager ausgestattet. Das ist eine intelligente Maschinensteuerung, die Prozesse der Packungszuführung, Verpackung und Packungsabführung automatisch aufeinander abstimmt, um einen gleichmäßigen und maximalen Produktfluss zu erreichen. Außerdem verfügt der Traysealer über ein modulares Design. Somit ist es möglich, Komponenten im Laufe der Jahre schnell und unkompliziert durch State-of-the-Art-Technologie zu ersetzen, was eine hohe Investitionssicherheit garantiert.
Alles aus einer Hand
Nach dem Großbrand wollte Pfitscher die Produktion möglichst schnell wieder aufnehmen. Daher kam es dem Unternehmen gelegen, alle Verpackungsmaschinen aus einer Hand zu erhalten. Im Alltag profitiert der Familienbetrieb zudem von der Tatsache, dass sich Multivac vom reinen Maschinenlieferanten zum Systemlöser entwickelt hat. Experten des Unternehmens stehen beispielsweise bei allen Fragen rund um das Thema nachhaltige Verpackung mit Rat und Tat zur Seite. Ein Aspekt, auf den Pfitscher einen Fokus legt. Die Mission des Unternehmens: Verpackungen zu reduzieren, um die Umwelt zu schonen. So benötigen die neuen Verpackungen heute im Vergleich zu früher rund 35 % weniger Plastik. Unter anderem durch den Einsatz besonders dünner und trotzdem stabiler Folien, die sich von den Multivac-Verpackungsmaschinen dank technischer Anpassungen zuverlässig verarbeiten lassen. „Von der Maschine bis hin zum Verpackungsmaterial: Die Zusammenarbeit mit Multivac ist produktiv und angenehm“, so Pfitscher abschließend.
Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG, Wolfertschwenden
Halle 8.1, Stand C10
Autorin: Franziska Schreiber
Product Manager Traysealer,
Multivac
