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Verpackungsmaschinenbau in guter Verfassung

Vor der Interpack 2023
Verpackungsmaschinenbau in guter Verfassung

Der deutsche Verpackungsmaschinenbau befindet sich im Vorfeld der Interpack in guter Verfassung: Der Produktionswert stieg 2022 trotz anhaltender Lieferengpässe und Verunsicherungen durch den Ukrainekrieges um etwa 3 %.

Im Jahr 2022 stieg die Produktion im Fachzweig Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes auf rund 15,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 4 % im Vorjahresvergleich. Damit übersteigt der viertgrößte Fachzweig des Maschinenbaus das Vor-Corona-Niveau 2019 in Höhe von 15,3 Milliarden Euro.

Größte Ausstellergruppe auf der Interpack

Auf den Verpackungsmaschinenbau – größte Ausstellergruppe der Interpack – entfällt fast die Hälfte des Branchenumsatzes. 2022 wird die Produktion am Standort Deutschland nach den bisher vorliegenden Daten um etwa 3 % auf 7,3 Mrd. Euro zulegen. Das Wachstum der Produktion hätte bei Verpackungsmaschinen wie auch im gesamten Maschinenbau größer ausfallen können. Gravierende Konjunkturbremse waren jedoch auch im Jahr 2022 die anhaltenden Störungen der Lieferketten, sodass ein erheblicher Teil der Aufträge aus dem Jahr 2022 erst im Jahr 2023 in Umsatz umgewandelt wird. Die Exporte sanken 2022 vor diesem Hintergrund sowie in Folge des Krieges in der Ukraine um 4 % unter das Vorjahresniveau.

Investitionszurückhaltung in Europa

Vor allem das Europageschäft war von Unsicherheiten in Folge des Krieges, über die Entwicklung der Energieversorgung und Energiepreise geprägt. Die Lieferungen in die Region EU-27 sanken 2022 um 5 %. Deutliche Nachfragezuwächse aus einzelnen bedeutenden Märkten wie beispielsweise Frankreich, Spanien, Österreich konnten die Rückgänge in anderen wichtigen Märkten wie Polen, Italien oder Niederlande nicht ausgleichen.

Die Lieferungen in die Region Sonstiges Europa fielen um 13 %.

Einbruch im Russlandgeschäft

Die Lieferungen nach Russland brachen um 45 % ein, die in die Ukraine um 68 %. Diese deutlichen Einbußen konnten zum Teil durch eine deutlich steigende Nachfrage aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich kompensiert werden.

Insgesamt entfielen auf die europäischen Länder 48 % der deutschen Verpackungsmaschinenexporte, davon gingen 34 % in die EU-Länder.

Chinageschäft mit deutlichem Zuwachs

Zweitwichtigste Absatzregion der deutschen Hersteller von Verpackungsmaschinen ist Asien mit einem Anteil von 19 %. China ist mit Abstand der wichtigste Markt in der Region. 2022 erreichten die Lieferungen in das Reich der Mitte einen Wert von 495 Mio. Euro – dies entspricht einem Zuwachs von 16 % im Vergleich zum Vorjahr.

Vor dem Hintergrund der Null-Covid-Politik und damit einhergehenden erschwerten Einreisebedingungen und langen Quarantänezeiten für ausländisches Montage- und Servicepersonal war dies eine beachtliche Entwicklung und zeigt deutlich, dass Verpackungstechnik aus Deutschland in China nach wie vor sehr gefragt ist. Die größten Treiber für Investitionen sind die Erhöhung der Produktsicherheit und die Automatisierung der Produktionsprozesse besonders in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

USA bleiben wichtigster Markt

16 % der deutschen Ausfuhren wurden 2022 nach Nordamerika geliefert. Die USA, seit vielen Jahren wichtigster Exportmarkt für die Verpackungsmaschinenhersteller, zeigte sich 2020 und auch 2021 anhaltend investitionsfreudig. Die deutschen Lieferungen in die Vereinigten Staaten stiegen in den ersten beiden Corona-Jahren um 17 respektive 15 % auf ein Allzeithoch im Jahr 2021 von über 1 Mrd. Euro. Dieses sehr hohe Niveau wurde 2022 verfehlt; die Exporte sanken um 12 % auf 927 Mio. Euro.

Auf die Regionen Lateinamerika sowie Afrika entfielen je 6 % des deutschen Außenhandels, auf die Region Naher Mittlerer Osten 3 % und Australien-Ozeanien 2 %.

Erfreuliche globale Perspektiven

Global wächst die Nachfrage nach verpackten Nahrungsmitteln kontinuierlich. Steigende Bevölkerungszahlen, Urbanisierung, zunehmender Wohlstand in vielen aufstrebenden Ländern sind Einflussfaktoren für eine steigende Nachfrage nach sicheren, haltbaren verpackten Lebensmitteln und Getränken. Nach Daten des britischen Marktforschungsinstituts Euromonitor International steigt der Absatz zwischen 2021 und 2026 um 14 % auf dann rund 5,3 Mrd. Tonnen.

Auch der wachsende Markt für pharmazeutische und kosmetische Produkte bietet Verpackungsmaschinenherstellern erhebliches Potenzial.

Internationale Handel wächst stetig

Davon profitieren nicht nur die deutschen Unternehmen. Der internationale Handel mit Verpackungsmaschinen – berücksichtigt werden die Exportdaten von 52 Industrieländern – steigt seit Jahren kontinuierlich und erreichte 2021 einen Rekordwert von 23 Mrd. Euro. Deutschland ist mit einem Anteil von 26 % stärkstes Lieferland gefolgt von Italien mit 23 %. Weitere Lieferländer sind China mit 9 %, Niederlande, USA, Schweiz, Spanien, Japan, Frankreich mit Anteilen zwischen 2 und 4 %.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Trotz der anhaltenden schwierigen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 sind die deutschen Unternehmen des Verpackungsmaschinenbaus bezogen auf die zukünftige Nachfrage optimistisch. Gemäß einer Konjunkturumfrage des VDMA erwartet die Branche im Jahr der interpack, die vom 4. bis zum 10. Mai 2023 in Düsseldorf stattfinden wird, ein wieder deutlich stärkeres Wachstum.

VDMA e. V., Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, Frankfurt/M.

 



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