Advanced Process Control (APC)-Technologien versetzen den Anwender in die Lage, ihre Produktqualität zu verbessern, den Einsatz von Energie und Rohstoffen zu senken, die Effizienz zu steigern und den Durchsatz zu erhöhen. Gleichzeitig bleiben die Sicherheit und die Zuverlässigkeit des Betriebs gewährleistet. Neben diesen Vorteilen schätzen Unternehmen aber auch die erhöhte Agilität, um sich an unsichere Wirtschaftslagen und eine schwankende Nachfrage anzupassen.
Der Autor: Norbert Meierhöfer Director Business Consulting, AspenTech
Die tschechische Unipetrol-Gruppe verknüpft darüber hinaus Performance Management mit ihren APC-Lösungen. Performance Management kann auf der einen Seite bei der Identifikation eines Wartungsbedarfs der APC-Lösung helfen, auf der anderen Seite aber auch Echtzeitwerte liefern, um die Produktions-Performance gegenüber dem Plan zu vergleichen. Für die Unipetrol-Gruppe, die sich auf die Herstellung petrochemischer Produkte spezialisiert hat, war speziell die Kombination mit dem Performance Management ausschlaggebend für die Implementierung einer APC-Lösung von AspenTech, Unipetrol setzt die Lösung mittlerweile für ihrem Steamcracker in der Ethylenanlage Litvinov im Nordwesten der Tschechischen Republik ein. Seitdem hat das Unternehmen einen ROI innerhalb von sechs Monaten erzielt und aufgrund der APC-Lösung Energiekosten in einer geschätzten Höhe von etwa zwei Millionen Euro pro Jahr gespart.
Implementierung und Leistungsumfang
Die von Unipetrol ausgewählte Lösung basiert auf DMCplus, einer linearen Regelungssoftware, die die Prozesskette stets auf dem optimalen Sollwert hält. DCMplus wurde erfolgreich bei nahezu jedem Advanced-Control-Problem in der Großchemie angewendet. Die breitgefächerte Basis der Anwendungen führt zu zahlreichen Verbesserungen, die einfach zu erlernen und zu benutzen sind. Diese Benutzerfreundlichkeit, kombiniert mit Flexibilität, war ausschlaggebend für die Investition von Unipetrol. „Nach einem einwöchigen Training waren unsere Ingenieure sehr schnell in der Lage, mit dem neuen System umzugehen und es in Gang zu setzen. Nicht nur die Grafik der Anwenderoberfläche ist besser als bei unserem alten System, es ist auch viel einfacher zu bedienen,“ führte Miroslav Malecky, Senior Process Engineer und verantwortlich für APC und Prozessmodelling bei Unipetrol, aus.
Unipetrol setzt insgesamt 18 DMCplus-Controller ein, die mehr als 95 % der Zeit online sind. Neben der verbesserten Regelung der Anlage nutzt man APC täglich, um aktuelle Prozesswerte mit simulierten Sollwerten zu vergleichen. So lässt sich die Performance der Anlage mit Hilfe einer theoretischen Performance beurteilen. Gleichzeitig ermöglicht es dieses Konzept, Sollwerte für den Regler zu definieren, um die Anlage näher am finanziellen Optimum zu betreiben.
Die wichtigsten Vorteile von AspenTechs APC-Lösungen liegen darin, sich schnell auf Änderungen in der Geschäftsstrategie oder auf andere Geschäftsschwerpunkte einstellen zu können. Der anfängliche Grund für Unipetrol lag hingegen in der Maximierung des Durchsatzes. Nun, da die Anlage bei wirtschaftlichen 70 bis 80 % fährt, geht es dem Unternehmen allerdings mehr um Energiemanagement und -einsparungen.
„Die implementierten Lösungen ermöglichen es, die gesamte Anlage energieeffizienter zu betreiben. Dies wird auch dadurch erreicht, dass die Bediener die Öfen der Anlage besser beherrschen und mehr Zeit haben, um sich auf strategische Aufgaben innerhalb der Anlage zu konzentrieren und um den Brennstoffverbrauch insgesamt zu verringern“, sagt Malecky. „Wir schätzen, dass uns der verbesserte Energieverbrauch Einsparungen von etwa zwei Mio. Euro im Jahr ermöglicht.“
Online-Info: www.cav.de/0211404
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