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Von flüssig zu fest

Einfache und umweltfreundliche Granulierung
Von flüssig zu fest

Von flüssig zu fest
Der Rotoform HS (High Speed) eignet sich für Massenprodukte wie Schwefel oder Düngemittel
Mit der Rotoform-Familie ist es jetzt möglich, fast alle Produkte aus den Bereichen Chemie und Lebensmittel in einem Arbeitsgang direkt aus der Schmelze in rieselfähiges Granulat zu überführen. Durch eine Aufgabeeinrichtung, den Rotoformer, wird flüssiges Produkt in Form gleichmäßiger Tropfen auf ein kontinuierlich laufendes, mit Wasser gekühltes Stahlband aufgegeben. Dadurch werden die Produkttropfen schnell abgekühlt und am Ende des Stahlbandes in Form von Pastillen abgenommen.

Stefan Gehrmann

Mit dem Sandvik-Verfahren werden freifließende, staubfreie Pastillen mit sehr gleichmäßiger Form und Größe direkt aus der Schmelze hergestellt. Ein anschließendes Zerkleinern durch Brechen, Mahlen, Schleifen oder andere Zerkleinerungsmethoden ist nicht notwendig. Die Pastillen sind ideal zum nachfolgenden Lagern, Transportieren, Mischen und Weiterverarbeiten. Kurze Kühlzeiten, begünstigt durch die hervorragende Leitfähigkeit des Stahlbandes und den guten Kontakt zwischen dem Kühlwasser, dem Stahlband und dem Produkt, bedeuten, dass nur sehr wenige Gase oder Dämpfe in die Atmos-phäre übergehen können. Andererseits kann nur wenig Luftsauerstoff vom Produkt aufgenommen werden.
Ein direkter Kontakt zwischen dem Produkt und dem Kühlmedium (Wasser) findet dabei nicht statt, wodurch eine gegenseitige Verschmutzung ausgeschlossen ist. Das Kühlwasser wird dabei im Kreislauf gefahren. Es sind keine oder je nach Produkt sehr geringe Abluftmengen erforderlich. Eine Reinigung der Abluft ist nicht erforderlich.
Das Verfahren eignet sich auch für Produkte, die bis vor kurzem noch als nicht pastillierbar galten, wie z. B. solche mit Schmelzetemperaturen bis 320 °C oder solche mit abrasiven, sedimentierenden oder stark korrosiven Eigenschaften.
Anwendungen
Die Liste der mit dem Rotoformer pastillierten Produkte enthält mehr als 300 verschiedene Chemikalien plus einige Lebensmittel, von Massenprodukten wie Schwefel bis hin zu sehr speziellen Pharmazie-Produkten. Ungefähr die gleiche Anzahl weiterer Produkte ist erfolgreich getestet oder in Pilot-Produktionen hergestellt worden. Typische Anwendungen aus dem großen Spektrum sind Schwefel, Wachs, Heißschmelzkleber, Gummi- und Kunststoff-Additive, pharmazeutische Produkte, Stabilisatoren, Schokolade, Käse, Kaugummigrundmasse oder Suppenkonzentrate.
Bedingt durch die Erschließung von Öl- und Gasquellen mit steigendem Schwefelanteil sowie eine stärkere Entschwefelung von Raffinerie-Produkten, steigt die weltweite Schwefelproduktion ständig. Wegen der größtenteils langen See- und Landwege wird Schwefel, der bei der Produktion zunächst flüssig anfällt, zum großen Teil verfestigt. Dadurch werden auch die Lagerung und die Wiederverwendung erheblich vereinfacht. Der geringe Staubanteil, die geringe Bruchbildung, hohe Reinheit und weitere Vorteile bezüglich Umweltschutz machen die Rotoform-Pastille zur idealen Produktform.
Bis vor kurzem wurden Harze, die im Wesentlichen als Zwischenprodukte für Farben und Lacke sowie in der Elektronik-Industrie verwendet werden, in flüssiger oder Schuppenform verwendet. Nach der Einführung des Rotoform-Verfahrens und der damit verbundenen Lösung einiger harztypischer Probleme wie Schmelzetemperaturen bis 320 °C, hohe Klebrigkeit und Tendenz zur Fadenbildung, Neigung zum Cracken, ist die Pastille mittlerweile die Standardform für die bekanntesten Acryl-, Epoxy-, Phenol-, Kohlenwasserstoff- und Polyester-Harze.
Im Wesentlichen wegen des Klebverhaltens in geschmolzener Form wird Heißschmelzkleber in fester, meistens granulierter Form transportiert und angewandt. Bis vor kurzem war die Herstellung von Streifen oder Platten und die anschließende Zerkleinerung die übliche Methode. Die mit dem Zerkleinern verbundenen Probleme wie Staub- und Geräuschbildung, unregelmäßige Produktform sowie hohe Produktionskosten konnten durch den Einsatz des Rotoform-Verfahrens gelöst werden.
Service
Um für jeden Anwendungsfall eine wirtschaftliche Lösung zu finden, stehen in mehreren Testcentern alle Typen der Rotoform-Familie zur Verfügung, außerdem einige transportable Einheiten für Versuche und Pilotproduktionen vor Ort. Ziel für die nächsten Jahre ist die weitere Vergrößerung des Anwendungsbereiches und die weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit für bekannte Chemikalien. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung des Rotoform HS (High Speed) für hohe Produktionsleistungen von Massenprodukten wie Schwefel oder Düngemittel.
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