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Wenn jede Sekunde zählt

Schnittstelle vernetzt Brandmelde- und Gaswarnanlagen miteinander
Wenn jede Sekunde zählt

Im Unglücksfall können toxische oder explosible Gase schnell erheblichen Schaden verursachen – sei es durch die Vergiftung der Luft oder entstehende Brände. Um Beschäftigte und Anlagen zu schützen, sind eine kontinuierliche Überwachung der Umgebungsluft sowie die Integration von Brandmeldern in die Warnmeldetechnik unerlässlich. Ein Warnsystem muss auf einen Blick erkennbar machen, welche konkrete Gefahr vorliegt: wo also ein Gas entwichen und wo ein Brand entstanden ist.

Sowohl Brand- als auch Gasmesstechnik sind in den letzten Jahren intelligenter geworden. Gasdetektoren erkennen heute schneller und genauer, ob in der Umgebungsluft gefährliche Gaspartikel enthalten sind. Neben der Alarmierung vor Ort oder der Weiterleitung des Warnsignals an eine Leitstelle können die Geräte teilweise einen Eingriff direkt in den Betriebsablauf bewirken, wenn beispielsweise eine Schnellabschaltung der Anlagen ausgelöst wird. In der Brandmeldetechnik wurde das Spektrum an Möglichkeiten zur Feuererkennung erweitert. Beschränkte man sich lange Zeit auf die Detektierung von Rauch, analysieren Mehrkriterienmelder inzwischen gleichzeitig die Entwicklung von Rauch, Wärme oder der CO-Konzentration. So können sie Feuer im Anfangsstadium identifizieren.

Gefahren richtig einordnen
Kommt es in einer industriellen Anlage zum Alarm, ist häufig nicht auf einen Blick erkennbar, ob lediglich ein Feuer ausgebrochen ist oder außerdem Gas ausgetreten ist. Der Grund dafür liegt darin, dass die Messgeräte zur Erkennung von Feuer sowie die zur Detektierung toxischer oder explosibler Gase in vielen Anlagen nicht miteinander vernetzt sind. Die Alarmsignale werden nicht zusammengeführt, sondern erscheinen in unabhängigen Systemen.
In der Praxis bedeutet das, dass Feuerwehren bei ihrem Eintreffen am Unglücksort häufig nur unvollständige Informationen über die Situation vor Ort empfangen. Auf ihrem Feuerwehranzeigetableau (FAT) sehen die Rettungskräfte, dass und welche Brandsensoren Alarm ausgelöst haben. Ob es darüber hinaus eine Gasleckage gab, müssen sie über die Auswerteeinheit in der Leitstelle in Erfahrung bringen. Dort wiederum liegen häufig zwei separate Übersichten vor: eine von der Gasmesstechnik und eine von den Brandmeldeanlagen. Bis die Leitstelle einen Lageüberblick gewonnen hat und die Rettungskräfte wissen, welcher Gefahr sie gegenüberstehen, kann im Ernstfall wertvolle Zeit verloren gehen. Um die Verantwortlichen hier zu unterstützen und die Einsatzplanung effizienter zu gestalten, ist eine übersichtliche und verständliche Zusammenführung und Aufbereitung der relevanten Daten notwendig.
Dräger hat eine Vernetzung der Gewerke Brandmeldetechnik und Gasdetektierung entwickelt. Die Schnittstellenkomponente Dräger RFG 3000 erlaubt es, Informationen von Brandmelde- und Gaswarnanlagen gemeinsam darzustellen. Einsatzkräfte sehen damit auf ihrem FAT auf einen Blick, wo neben Brandherden auch Gasaustritte aufgetreten sind. Mithilfe ihrer Feuerwehrlaufkarten, die die Positionen der Brandmelder und Gasdetektoren zeigen, können sie alle Gefahrenherde exakt lokalisieren. Gleichzeitig zeigt ein Bildschirm in der Leitstelle Brandmeldedaten und Gaswarnmeldungen zusammen an und bietet der Einsatzleitung so einen schnellen Überblick. Alle Alarmdaten können außerdem einem mobilen Pager-System bereitgestellt werden. Das ermöglicht es den Sicherheitskräften, die Anlage rund um die Uhr und ortsunabhängig zu überwachen.
Datenintegration spart Zeit
Mit der neuen Schnittstelle führt Dräger seine Kompetenzen aus den Bereichen Gaswarnanlagen und Brandmeldeanlagen zusammen. Das Unternehmen erstellt ganzheitliche Konzepte für Warnanlagen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. Dies beinhaltet auch die Verbindung von mehreren Brandmeldeanlagen verschiedener Hersteller, sodass sie ebenfalls auf dem Bildschirm der Leitstelle angezeigt werden können. Derzeit lassen sich in der beschriebenen Form Atex-konforme Gaswarnanlagen mit solchen Brandmeldeanlagen verknüpfen, die nach den Anforderungen des Verbandes der Sachversicherer (VdS) ausgelegt sind.
Flammenerkennung per Video
Nicht immer lässt sich die Brandentwicklung durch die Beobachtung von Rauch, Wärme oder der CO-Konzentration verfolgen. In einigen Fällen liegt die einzige Chance zur Branderkennung in der Flammendetektierung. Beispiele dafür sind Feuer in Tanklagern oder in Motorenprüfständen. Hier ist der Einsatz von Flammenmeldern geboten, die auf der optischen Analyse gründen und sich abzeichnende Flammen verlässlich detektieren.
Der Dräger Flame 5000 arbeitet auf Grundlage der Videotechnologie. Er analysiert sein eigenes Videosignal mittels eines Signalalgorithmus. Dieser beurteilt – ähnlich dem menschlichen Auge – die Bewegungen und Umrisse der Flammen und erkennt so die typischen Merkmale eines Feuers. Durch diese Technologie gelingt es, eine Reihe herkömmlicher Störgrößen auszuschalten, die bei Nutzung anderer Sensoren einen Fehlalarm auslösen könnten, wie beispielsweise Blitze, Lichtreflexionen oder Wärmestrahlungen.Der Flame 5000 überträgt sein Alarmsignal nicht nur an die Brandmeldeanlage. Er sendet darüber hinaus das Bild der Unglücksstelle auf den Leitstellenmonitor. So gewinnt der Anwender auch außerhalb des Gefahrenbereiches einen genauen Eindruck vom Ausmaß des Feuers.
Durch die Videotechnik ist es zudem möglich, das Gerät selbst vor Gefahrenherden zu schützen: Der Detektor kann von außerhalb durch eine Plexiglasscheibe den kritischen Bereich einsehen, ohne selbst den extremen Bedingungen ausgesetzt zu sein. Wegen seiner robusten Bauweise ist er zudem auch für explosible Umgebungen zugelassen.
Der Detektor zeichnet alle Algorithmussequenzen vor und nach jedem Alarm auf. So lassen sich die Videoaufzeichnungen nach einem Brand auswerten, um die Unglücksursache nachzuvollziehen.
Normkonforme Lösung
Der Dräger Flame 5000 erfüllt die Bedingungen der Norm EN 61508, dem international gültigen Standard für die funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elektronischer bzw. programmierbarer elektronischer Systeme.
Weiter fordert die DIN EN 60204, die Vorgaben für die Sicherheit von Maschinen und die elektrische Ausrüstung von Maschinen macht, die Benennung der Ausfallwahrscheinlichkeit einer Sicherungsfunktion nach dem sogenannten Safety Integrity Level (SIL) oder nach dem Performance Level (PL). Der Dräger Flame 5000 ist gemäß der Anforderungen von SIL2 zertifiziert. Darüber hinaus erfüllt der Detektor die Anforderungen von Atex, IECEx, FM und CFM.
Online-Info www.cav.de/0410479
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