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Gesetzliche Vorgaben als Chancen begreifen

Mobile Computer unterstützen Anlagenüberwachung im Ex-Bereich
Gesetzliche Vorgaben als Chancen begreifen

Ordentlich geplante, durchgeführte und dokumentierte Inspektionen mithilfe von computergestützen Betriebsdatenerfassungssystemen tragen nicht nur zur schnellen Erfassung und Verarbeitung von Anlageninformationen bei, sondern leisten einen erheblichen Beitrag zum Werterhalt der Anlage. Die Wertschöpfung fußt hier auf der ständigen Beobachtung und Anpassung. Die fehler- und widerspruchsfreie Dokumentation einer regelmäßig durchgeführten Inspektion erweisen sich als wichtiges Standbein der Qualitätssicherung.

Jörg Werner, Jörg Kolodziejczyk

Jedem Unternehmer sind neue, per Gesetz auferlegte Pflichten ein Dorn im Auge. Schließlich bedeuten sie nicht nur einen Eingriff in betriebliche Vorgänge und damit in die unternehmerische Selbstbestimmung, sondern auch finanzielle Aufwendungen, die zu tätigen sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. Sofern es sich um Gegenstände, Anlagentechnik und Spezialausrüstungen, die es anzuschaffen gilt, handelt, sind entstehende Kosten überschaubar und oftmals gering. Sobald aber Zeit- und Arbeitsleistung aufgebracht werden müssen, steht mancher Unternehmer vor nur grob oder gar nicht abschätzbaren Kosten.
Nicht anders verhält es sich bei der Betriebsdatenerfassung wie sie auf Gesetzesgrundlage von ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz), BetrSichV (Betriebssicherheitsverordnung), ExVO (Explosionsschutzverordnung) oder GPSG (Geräte- und Produktsicherheitsgesetz) gefordert wird. Unumstritten ist der Zweck und Nutzen dieser Gesetze. Nichtsdestotrotz stellt dies den Betreiber komplexer Industrieanlagen vor neue Herausforderungen und Aufgaben bei der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben. So müssen technische Prüfungen (unterteilt nach Art und Weise in beispielsweise Sicht-, Nah- und Detailprüfung) und Ordnungsprüfungen durchgeführt und dokumentiert werden.
Oftmals reicht es, Zettel und Stift zum Einsatz kommen zu lassen. Weiter verbreitet ist, handschriftlich angefertigte Notizen in ein gängiges Office-Format zu übertragen, z. B. Tabellenkalkulationssoftware. Die so gewonnenen Informationen nehmen ihren Weg über Mail-Server und Freigaben zu den entsprechenden Adressaten und werden weiterverarbeitet, gespeichert, gesendet etc. Die eben eruierte Informationsvielfalt ist somit leicht am Computer bearbeitet und verteilt. Wo aber ist die aktuelle Kopie? Wie finde ich genau die Information, die ich brauche? Und kann man die Daten nicht noch weiter auswerten, als sie nur zu Dokumentationszwecken aufzubewahren? Spätestens an dieser Stelle wird die entstandene Datenflut und ihre Unhandlichkeit sichtbar.
Mobile Datenerfassung
Werden die Daten von Anfang an per mobilem Computer (Pocket PC) erfasst, stehen diese dem Nutzer in digitaler Form zur Verfügung und ermöglichen weitreichende Verwendungsmöglichkeiten. Nicht nur, dass Medienbrüche, gemeint ist die Übertragung von Papier zu Excel oder E-Mail, vermieden werden, auch unklare Formulierungen und unleserliche Handschriften gehören der Vergangenheit an und werden durch vorgegebene Antwortlisten, Kommentarfelder und das Anhängen zusätzlicher Medien, z. B. Fotos, präzisiert.
Der ordnungsgemäße Ablauf wird durch vorab angebrachte Ortsmarken wie Barcodes oder RFIDs sichergestellt, die vom inspizierenden Personal gescannt werden müssen. So können außerdem ortsabhängig wichtige Kenndaten und Informationen dem Datensammler zur Verfügung gestellt werden. Die Software achtet ferner auch auf die Vollständigkeit der gesammelten Daten.
Wie sieht es aber aus mit dem Einsatz dieser Technik in explosionsgefährdeten Umgebungen? Solche Bereiche finden sich überall dort, wo in Industrieanlagen brennbare Gase, Dämpfe oder Stäube auftreten. Diese Anlagen werden in Zonen unterteilt, die im Explosionsschutzdokument der Anlage festgehalten sind. Der Betreiber muss sicherstellen, dass die Arbeitsmittel, die er den Beschäftigten in seiner Anlage zur Verfügung stellt, den Mindestanforderungen nach Anhang 4 Abschnitt A BetrSichV und während der gesamten Nutzungsdauer den Absätzen 1 bis 4 entsprechen. Aus dieser Forderung ergeben sich für den Betreiber der Industrieanlage zusätzliche Anforderungen an die wiederkehrenden Prüfungen von explosionsgeschützten Betriebsmitteln hinsichtlich Sichtprüfung, Nahprüfung und Detailprüfung [EN 60079-17]. Das gilt auch für alle mobilen Datenerfassungsgeräte.
Als mobile Hardware können Pocket PCs der Serie MC 9090ex von Bartec eingesetzt werden. Diese Geräte bieten eine sehr robuste Bauweise und sind nach Richtlinie 94/9/EG zum Einsatz im Ex-Bereich in der Zone 1 zugelassen. Der Anwender der Pocket PCs muss sich während seiner Tätigkeiten keine Einschränkungen hinsichtlich der Auflagen zum Explosionsschutz aus der BetrSichV befürchten. Durch die integrierten Kommunikationstechnologien, wie etwa WLAN 802.11 a/b/g oder Bluetooth Klasse II, ist ein Real-Time-Datenaustausch bei vorhandener Infrastruktur möglich. Auch offline kann das Gerät mithilfe einer Dockingstation mit den vorhandenen Datenbanken synchronisiert werden. Um den Anwendern ein problemloses Erledigen ihrer Aufgaben auf ihren Rundgängen zu ermöglichen und unnötige Wege zu vermeiden, lässt sich der Akku im Ex-Bereich wechseln. Die Verwendung des modernen Betriebssystems Windows Mobile 5.0 und die Integration der Barcode-Scan-Engine in das Betriebssystem, ermöglicht dem Anwender verschiedenste Möglichkeiten der Informationsverarbeitung vor Ort in der Anlage.
Daten auswerten
Die eingebrachten Erkenntnisse über die Momentansituation der Anlagen können mit entsprechender Software, wie sie ATNS aus Dresden anbietet, zu einem wichtigen Werkzeug werden. Auf längere Sicht lassen sich so Aussagen über Ausfallhäufigkeit, Wartungszyklen und die optimale Nutzung von Garantiezeiten treffen. Aber nicht nur das, auch der Verbrauch von Hilfsstoffen, Verschleißteilen und Betriebsmitteln, die damit verbundene Optimierung des Lagers sowie der Vergleich über die Qualität gleichartiger Teile verschiedener Hersteller kann über größere Zeiträume bewertet werden.
Folglich werden diese Daten zum wichtigen Bestandteil eines jeden Plant Asset Managements und sind dadurch nicht nur für Instandhalter, sondern zunehmend auch für Controller von großer Bedeutung. Rückschlüsse auf voraussichtlichen Verbrauch, zukünftigen Verschleiß und Einsparungen von Lagerkosten sowie die Bewertung von Abschreibungszeiten aufgrund der erhobenen Daten – all das kann große Einsparpotenziale eröffnen.
Online-Info www.cav.de/0610400
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