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Für reines Wasser

Rohrleitungssysteme aus Polypropylen natur
Für reines Wasser

In Labors und Forschungsinstituten ist Wasser in den verschiedensten Aufbereitungsstufen vom DI-Wasser bis zu Aqua Purificata (AP) im Einsatz. In jedem Fall ist die mikrobiologische Zusammensetzung von entscheidender Bedeutung. Um sicherzustellen, dass das Wasser an der Abnahmestelle den dort vorgeschriebenen Spezifikationen entspricht, wurde ein Rohrleitungssystem in unpigmentiertem Polypropylen (PP-n) entwickelt. Es zeichnet sich durch hohe Grundreinheit, hervorragende chemische Beständigkeit und eine wulst- und nutfreie Schweißtechnik (WNF-n) aus.

Axel Riester

Als Material ist PP-n dem pigmentierten Polypropylen (PP-R 80) sehr ähnlich. Es ist ein Random-Copolymer und verfügt daher über nahezu identische Leistungsmerkmale wie PP-R 80. Aufgrund des fehlenden Farbpigments und der angewandten Produktionstechniken kommen anwendungsrelevante Parameter wie Reinheit und eine spezielle Oberflächengüte hinzu. Hier die wichtigsten Merkmale von PP-n:
• temperaturbeständig bis 80 °C
• frei von Rouging
• FDA-zugelassenes Rohmaterial
• hohe chemische Resistenz
• sehr hohe Innenoberflächengüte mit einer Rauigkeit Ra #0,8 mm.
Innenoberflächen aus PP-n sind gegenüber Wasser inert. Sie verändern sich durch den Betrieb nicht korrosionsbedingt. Ihre Struktur bleibt erhalten, wenn keine chemischen Überbelastungen eintreten.
Schweißen von PP-n
Die Schweißtechnologie – und damit verbunden die Innenoberflächenstruktur um und auf der Schweißnaht – hat einen bedeutenden Einfluss auf den Erhalt der mikrobiologischen Zusammensetzung des Wassers. Wenn durch das Schweißen entstandene Wülste oder Hinterschneidungen Zonen bilden, an denen sich aufgrund veränderter Strömungsbedingungen mikrobiologisches Wachstum ausbreiten kann, so ist die Wasserqualität gefährdet. In Abbildung 1 ist die Innenrauigkeit der Schweißnaht dargestellt. Die Messkurve illustriert die absolut glatte und homogene Innenoberfläche der Schweißnaht. Wird die hydraulische Systemauslegung unter den entsprechenden Gesichtspunkten (Bezugsmengen, Bezugsgleichzeitigkeiten, etc.) ausgelegt und eine minimale Flussgeschwindigkeit von 1,5 m/s angestrebt, so bietet die Schweißnaht genauso wenig mikrobiologisches Kumulationspotential wie das Grundmaterial selbst.
Die Schweißnähte müssen vor und nach der Schweißung nicht behandelt werden. Schutzgas und Passivierung sind nicht erforderlich; PP-n ist inert gegenüber Luft beim Verarbeiten.
Die Schweißnahtkontrolle wird mit einer Taschenlampe durchgeführt (Abb.2). Die einfache und gleichzeitig aussagekräftige Prüfung kann vom Verarbeitenden vor Ort durchgeführt werden. Sie ist als pass/fail-Prüfung ausgelegt.
Applikationen für PP-n Systeme
PP-n-Rohrleitungssysteme finden vor allem im Bereich der Laborsysteme, Forschungsinstitute und Krankenhäuser Verwendung. Diese werden dabei hauptsächlich innerhalb der Wasseraufbereitung und nach der letzten Stufe der Aufbereitung als Ringleitungssystem eingesetzt. Das Spektrum der geforderten Wasserqualitäten reicht von deionisiertem Wasser bis zum in der USP 24 festgelegten Aqua Purificata (AP). Vor allem in den USA wird für AP PP-n eingesetzt. In Europa werden Edelstahl und vermehrt Polyvinylidenfluorid (PVDF) verwendet. Besonders geeignet ist PP-n für das mittlere Qualitätssegment von aufbereitetem Wasser.
Die Desinfektionsmethode, um ein PP-n System periodisch zu behandeln, ist in erster Linie chemischer Natur. Dabei ist ein CIP (Cleaning in Place)-Verfahren am besten geeignet, manuelle Prozesse sind selbstverständlich ebenfalls möglich. Verwendet werden können flüssige, saure Reinigungsmittel zur Entfernung anorganischer Verunreinigungen und flüssige, alkalische Reinigungsmittel zum Entfernen organischer Ablagerungen. Dabei ist nebst der chemischen/thermischen Resistenz des PP-n auch die Beständigkeit von Dichtungen und Membranen vor dem Einsatz zu prüfen.
Aus wirtschaftlicher Sicht präsentiert sich PP-n als attraktives Rohrleitungssystem. Durch die einfache Verarbeitung und Handhabung kann weitgehend vorgefertigt werden. Vor Ort zu installierende Systemteile können mit Platznähten ausgeführt werden. Da keine weitere Behandlung der Schweißnähte erforderlich ist, kann nach der Schweißnahtkontrolle und der Druckprobe direkt mit der vom Verbraucher geforderten Wasserqualität gespült werden. Ein wirtschaftlicher und sicherer Betrieb ist damit sichergestellt.
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