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Gleitringdichtungen für korrosive Medien

Datenbank-Software sorgt für richtige Auswahl und störungsfreien Betrieb
Gleitringdichtungen für korrosive Medien

Ein Hersteller von patronenmontierten Gleitringdichtungen bietet zusätzlich zu seiner breiten Produktpalette ein Softwarepaket für die Dichtungsauswahl und das Dichtungsmanagement an. Das Programm trägt dazu bei, die Fehlerquote bei der Bestimmung der Gleitflächen-Werkstoffkombinationen und der Dichtungskonstruktion zu minimieren und liefert unter anderem auch Gefahrenhinweise zu den einzelnen Medien.

Die Produktpalette dieses Herstellers umfasst eine ganze Reihe von Dichtungen für die unterschiedlichsten Einbausituationen in verschiedenen Aggregaten. Die außenliegende Dichtung ist die einfachste Form einer nichtmetallisch aufgebauten Gleitringdichtung für korrosive Medien. Mit einem universell medienbeständigen O-Ring, beispielsweise aus dem Material Zalak, ersetzt sie als kostengünstige und sehr kompakte Alternative herkömmliche PTFE-Faltenbalgdichtungen. Der Dichtungstyp CS (Abb. 1) ist druckentlastet konstruiert, drehrichtungsunabhängig und wird entweder mit Feststellschrauben oder bei beschichteten Wellen mit einem Klemmring montiert. Der Gegenring ist zweckmäßigerweise aus Keramik. Die Gleitringflächen sind zur Stabilisierung nicht gesteckt, sondern in einen Metallhalter eingeschrumpft. Beim Gleitringmaterial kann zwischen Kohle und einem speziellen PTFE-Kompound gewählt werden.

Abdichtung von Pumpen
Wenn für Pumpen eine patronenmontierte Dichtung benötigt wird, steht damit auch ein erweitertes Gleitflächenangebot zur Verfügung. Die patentierte Bimetall-Technik wird als druckentlastete Dualdichtung Typ Bi-Metal CDSA geliefert. Häufig werden O-Ringe aus Kalrez, zumindest produktseitig, eingesetzt. Produktberührte Metallteile werden beispielsweise aus Alloy 20, Hastelloy und Titan gefertigt.
Die Dichtung ist, auch bei Sperrdruckausfall, selbstschließend ausgelegt, hat eine rotierende Gleitringkomponente und massive, selbstjustierende Gegenringe, die eine eventuelle Wellenfehlfluchtung ausgleichen. Vorteil dieser patentierten Konzeption ist, dass sie Medienbeständigkeit ohne hohe Kosten und lange Lieferfristen ermöglicht. Das bewährte Modulsystem bleibt erhalten.
Für hochkorrosive Anwendungen gibt es Gleitringdichtungen mit produktberührten Bauteilen aus nicht metallischen Werkstoffen. Diese Dichtungen sind in den gängigen Wellenabmessungen der ausgekleideten Pumpen einiger amerikanischer oder deutscher Hersteller erhältlich. Spezielle Patronendichtungs-Lösungen wie die L-Seal und die FI-DSNM-R (Abb. 2) vereinfachen die zum Teil komplexe Montage von Komponentendichtungen in ausgekleideten Pumpen.
Die Produktpalette umfasst auch patronenmontierte Dichtungen, die komplett aus hochbeständigen Sonderlegierungen wie Alloy 20, Hastelloy C und Titan gefertigt sind. Diese Dichtungen haben einen in die Brille inkorporierten Spülanschluss.
Rührwerksdichtungen
Auch im Rührwerksbereich wird die beschriebene Bimetall-Technik als Zusatzoption angeboten, um die Korrosionsfestigkeit der produktberührten metallischen Komponenten zu erhöhen. Dazu gehören auch Konstruktionen, die radiale Wellenbewegung zulassen oder durch ein eingebautes Kugellager kontrollieren. Aus der Produktgruppe der DIN-Rührwerksdichtungen sind bei der Mixmaster IV-Baureihe alle medienberührten Teile in der Version BG nicht metallisch ausgeführt. Eine Abdeckung der Wellenschonhülse und der produktseitige Stationärteilhalter können aus keramischen Werkstoffen gefertigt werden. Die Flansche sind entsprechend der DIN 28138 Teil 2 gefertigt und entweder emailliert oder mit FEP-Beschichtung erhältlich.
Dichtungsauswahlund -management
Abbildung 3 zeigt die Bausteine der oben erwähnten Gleitringdichtung-Software. Die Datenbank ermöglicht dem Anwender, die für seinen Einsatzfall optimale Abdichtlösung zu bestimmen. Sie ist einfach zu bedienen und setzt das gemeinsame Wissen und die Erfahrung des Herstellers und seiner Kunden um.
Ein Kernstück ist die Chemikalien-Datenbank, die für das eingegebene Produkt die entsprechende vorgeschlagene Dichtungskonstruktion, Metallurgie der produktberührten Bauteile, Elastomere und Dichtflächen für über 1500 Medien bei verschiedenen Temperaturen und Konzentrationen liefert. In einem zusätzlichen Hinweisfeld werden Gefahrenhinweise, physikalische Eigenschaften und spezifische Benutzungsempfehlungen angezeigt.
Ein weiteres Modul, die Aggregat-Datenbank, bietet Informationen zur Einbausituation in über 3100 Pumpen, Rührwerke und Refiner. Oftmals erlaubt ein Aggregat nicht, eine Standarddichtung zu verwenden. Dies bedeutet, dass Brillen oder Wellenschonhülsen speziell auf die individuelle Anwendung konstruiert und gefertigt werden müssen. Ein Rechenmodul (Abb. 4) ermöglicht dem Anwender seine Dichtraumkonfiguration einzugeben, um problemlos festzustellen welche Dichtungen in den Anschlussmaßen passen, oder ob eine konstruktive Änderung nötig ist.
Überwachen und optimieren
Die Dichtungsmanagement-Software überwacht die Leistung der installierten Dichtungen, zeichnet die Einsatzprotokolle auf und errechnet Information zur M.T.B.F., der durchschnittlichen Standzeit. Über ein Reportsystem lassen sich leicht Einsatzfälle mit schlechter Standzeit und hoher Ausfallhäufigkeit aufdecken und die Ausfallgründe, beispielsweise durch Fehlspezifikation von Werkstoffen, auswerten. Dieser Programmbaustein eignet sich aber genauso für die Optimierung in der Standardisierung von Dichtungstypen.
Photographien, Querschnittzeichnungen und Dichtungsanimation bieten Information für die angebotenen Dichtungen und Versorgungssysteme. Die vorgeschlagenen API-Pläne verbinden jede Anwendung mit einer praktischen Lösung. Neben der Dichtungsauswahl können auch Versorgungssysteme für Doppeldichtungen präzise ausgelegt werden (Abb. 5). Zusatzeinrichtungen an den Systemen, zwei Behältergrößen und drei Sperrmedien können untersucht werden. Verschiedene Flächenmaterialien und Dichtungstypen mit unterschiedlichen Flächenquerschnitten und die Einsatzposition der Dichtung, vertikal z. B. in einem Rührwerk oder horizontal in einer Pumpe, verändern das Ergebnis. Zusätzliche Einflüsse, wie die Wärmeabgabe an das Produkt, werden ebenso berücksichtigt.
Die mittlere Systemtemperatur, die vorgeschlagene Ausstattung und die vom Sperrsystem abgeleitete Wärmemenge werden ermittelt und können in verschieden Darstellungen ausgegeben werden.
Diese umfassende Datenbank kann von einer CD ROM unter Windows 95, Windows 98 und Windows NT 4.0 installiert werden.
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