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Effizient trocknen

Mozer übergibt schlüsselfertige Klärschlammaufbereitungsanlage
Effizient trocknen

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Übergabe der Klärschlammtrocknungsanlage an die Stadt Ravensburg. Die Anlage verarbeitet zwei Tonnen Klärschlamm pro Stunde
Die moderne Trocknungsanlage in Ravensburg bereitet Klärschlamm zu körnigem Granulat auf. Am 7. Juli 2000 wurde die Anlage im Beisein von Ulrich Müller, Umweltminister Baden-Württemberg, Prof. Hermann Vogler, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, sowie Dr. Dieter Hundt, geschäftsführender Gesellschafter der Allgaier Werke offiziell in Betrieb genommen.

Der Abwasserzweckverband (AZV) Mariatal traf 1998 die Entscheidung für eine neue direktbeheizte Klärschlammtrocknungsanlage, um die Behandlung des Klärschlamms weiter selbst in die Hand zu nehmen und sich verschiedene Entsorgungsoptionen offen zu halten. Dem Verband unter Vorsitz von Prof. Hermann Vogler gehören die Städte und Gemeinden Ravensburg, Weingarten, Baienfurt und Berg an.

Rasche Inbetriebnahme
Der Auftrag für die Planung und schlüsselfertige Erstellung der Anlage, mit einem Investitionsvolumen von rund 4 Mio. DM, wurde von Mozer, einem Unternehmen der Allgaier-Gruppe, abgewickelt. Bei der Realisierung der Anlage setzte Mozer auf eine enge Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region. Im August 1999 wurde mit den Baumaßnahmen begonnen, die nach knapp 12 Monaten im Juli 2000 mit der Inbetriebnahme ihren Abschluss fanden. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, lobte Dr. Dieter Hundt, geschäftsführender Gesellschafter der Allgaier Werke und Präsident der BDA, die Leistung der Tochtergesellschaft. Er betonte, dass der vorgegebene Zeitrahmen von eineinhalb Jahren für Planung und Bau der Anlage eingehalten wurde. Zudem ließe sich dank der modernen Technologie die größtmögliche Wirtschaftlichkeit mit optimalem Umweltschutz kombinieren. „Heute geht es nicht mehr um rasche Abwehr von Umweltgefahren, sondern vielmehr um vorsorgende Ausrichtung der Wirtschaft am Leitbild der Nachhaltigkeit“, erklärt Dr. Hundt, der mit der Einweihung der Anlage das Projekt noch nicht als beendet sieht. „Wir wollen diese Anlage nicht nur als Referenz für zukünftige Interessenten nutzen, sondern unsere Entwicklungstätigkeiten mit den Betriebserfahrungen in Ravensburg zusammenführen.“
Über 90% Trockensubstanz
Die Ravensburger Anlage ist auf eine Wasserdampfleistung von 1,5 t/h ausgelegt. Damit werden 2 t/h Klärschlamm mit einem Wasseranteil von 75% zu 0,5 t/h körnigem Granulat mit mindestens 90% Trockensubstanz (TS) verarbeitet. Im 24-h-Betrieb trocknet die Anlage an fünf Tagen in der Woche die anfallenden 11 800 t/a Nassschlamm des AZV. Für eine zukünftige Behandlung von externen Schlämmen steht durch Betrieb der Anlage auch an Wochenenden eine Leistungsreserve zur Verfügung.
Die Klärschlammtrocknung basiert auf dem Prinzip der Konvektionstrocknung in einem direkt beheizten Trommeltrockner. Der entwässerte Klärschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt von 20 bis 25% gelangt aus dem Schlammsilo des Klärwerks in den Vorlagebehälter der Trocknungsanlage und über eine Schnecke in den Doppelwellenmischer. Dort wird der Schlamm mit bereits getrocknetem Granulat aus dem Umlaufgutbunker zu einem körnigen Mischgut mit rund 65% TS aufbereitet. Das dabei entstehende rieselfähige Produkt kommt im Trommeltrockner mit den Heißgasen in direkten Kontakt. Das Granulat aus der Trommel mit über 90% TS wird über eine Kühlschnecke und einen Rohrkettenförderer zur Abtrennung des Gutkorns mit einer Korngröße von 2 bis 6 mm einer Taumelsiebmaschine zugeführt. Das Überkorn wird in einem Walzenbrecher zerkleinert und gelangt gemeinsam mit dem Feinkorn in den Umlaufgutbunker und von dort zurück in den Doppelwellenmischer.
Hohe Anlagensicherheit
Die Abluft aus der Trocknungstrommel wird in einem Gewebefilter entstaubt und anschließend in einem Brüdenkondensator abgekühlt. Etwas über die Hälfte der gereinigten Abluft wird als Umluft wieder der Brennkammer zugeführt. Der restliche Teil, rund 6500 m³/h, gelangt über einen Wäscher zu den vier im freien angeordneten Biofiltern zur biologischen Desodorierung. Das für den Prozess erforderliche Kühlwasser wird dem Betriebswasserkreislauf der Kläranlage entnommen. Das Kondensat aus den Brüden wird dem Klärprozess zugeführt. Der hohe Umluftanteil in der Anlage bewirkt neben einem niedrigen Energieverbrauch eine Absenkung des Sauerstoffgehaltes im Trocknungssystem. Das Risiko einer Staubexplosion beispielsweise wird dadurch minimiert. Im Leitstand der Trocknungsanlage lassen sich sämtliche Anlagenparameter überwachen, einstellen und archivieren. Zusätzlich verfügt die Trocknungsanlage über eine Anbindung an das Leitsystem der Kläranlage.
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