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Belegloses Kommissionieren

Pick-to-Light-System als Schlüssel zum effizienten Logistikmanagement
Belegloses Kommissionieren

Das Logistiksystem PicRite hat sich in den Vertriebszentren der größten Unternehmen der pharmazeutischen Industrie bewährt. Der Produktivitätszuwachs, die Verbesserung bei der Entnahmegenauigkeit und die erweiterte Chargen- und Bestandssteuerung bewirken schon nach weniger als zwei Jahren einen Return on Investment.

Wenn ein Unternehmen seine Versorgungskette neu organisieren möchte, sollte es zunächst eine sorgfältige Analyse des eingesetzten Systems für die Auftragserfüllung vornehmen und prüfen, ob damit die erforderliche Leistung und Funktionalität erbracht werden kann. Das Pick-to-Light-System PicRite von ICS ist mit einer umfangreichen Auswahl von Light-Pick-Modulen für die Warenentnahme mit entsprechender Software ausgerüstet. Das System automatisiert Läger mit schnelldrehender Ware, zum Beispiel in der Parfüm- oder pharmazeutischen Industrie, oder auch bei E-Commerce-Lösungen das Auslagern von spezifischen Kundenaufträgen. Fehler durch Belegbearbeitung sind ausgeschlossen, da die zu entnehmenden Produkte für jeden Auftrag per Display angezeigt und auch bestätigt werden. Bei der Verwendung in der pharmazeutischen Industrie enthält das Pick-to-Light-Paket mit der Warenbestandskontrolle auch Software, die die zusammengehörigen Produkte und Bestände aufzeichnet. Diese Daten werden in das Rechnersystem geladen und vor Ort für Rückfragen und Berichte gespeichert oder direkt an das übergeordnete Lagerverwaltungssystem oder Warenwirtschaftssystem übermittelt. Die PicRite-Entnahmezeilen (Pick Lines) nutzen zwei Arten von mikroprozessorgesteuerten Lichtmodulen: ein Modul für die Anzeige der Kommissionierzonen-Daten (Bay Information Display – BID) und eine Anzeige der Entnahmemenge (Pick Quantity Display – BQD) direkt am jeweiligen Produktplatz. Außerdem kann das System auch Module mit Scannerschnittstellen (Scanner Interface Modules – SIM) beinhalten, um eine Entnahmebestätigung mittels Scanner zu gewährleisten.

Hohe Funktionalität
Die Module für die Anzeige der Entnahmemenge PQD werden bei jeder Produktposition installiert. Die Module unterstützen dabei eine packweise und eine stückweise Kommissionierung direkt in die Lieferverpackung. Die Einbringung eines Auftrags erfolgt durch Drücken einer Taste auf dem tragbaren BID oder durch Einscannen eines Auftragsetiketts. Die Ausführung sowie kurze und lange Änderungen werden im Anzeigemodel über Drucktasten bedient und sofort durch das System aufgezeichnet. Die PicRite-Module lassen sich in allen Arten von Fließregalen und Palettenregalen in modernen Vertriebszentralen installieren.
Zusätzlich zu den Funktionen der Lichtmodule selbst bietet die Software PicRite eine vollständige Auswahl von Funktionen für die Systemverwaltung, für die Order-Wave- und Batch-Steuerung sowie für Konfiguration, Abfragen und Statistiken. Die Verfolgung des Auftragsstatus und der Kommissionierproduktivität zählen zu den aufschlussreichen Funktionen. Weiterhin stehen die Funktionen Generierung und Ausdruck von Barcode-Etiketten zur Verfügung.
Lose Teile umpacken
Das Pharmaunternehmen Merck & Co. setzt das PicRite-System in allen Vertriebszentren in den USA ein. Zum Logistikzentrum für den Südosten der Vereinigten Staaten in Georgia zum Beispiel gehören 11 000 m² Lagerfläche mit über 5000 Produktpositionen. Zusätzlich zum Erdgeschoss hat die Einrichtung ein Zwischengeschoss mit zwei Ebenen, in denen die Entnahme von losen Produkten und Packungen erfolgt. Die Lichtmodule sind sowohl auf Fließregalen und Palettenregalen als auch in Kühlbereichen installiert (Abb. 1).
Merck arbeitet mit dem System PicRite, um lose Teile und Packungen in Kartons umzupacken und um Pakete mit Waren von mehr als 800 Entnahmepositionen zu füllen. Einzelteile und einzelne Packungen, die neu in Kartons verpackt werden, durchlaufen den Entnahmebereich solange, bis alle Entnahmen für einen Karton komplett sind. Daraufhin wird der neu gepackte Karton auf einem Förderband zur Versandstelle befördert. Die kommissionierten Pakete werden dann direkt durch ein Förderband weitergeleitet, so dass sie umgehend zum Versand bereitstehen (Abb. 2). Es stehen vier voneinander unabhängige Entnahmestraßen für standardmäßige pharmazeutische und gekühlte Produkte, Impfstoffe und andere temperaturabhängige oder besonders zu behandelnde Produkte zur Verfügung. In allen Entnahmebereichen wird mit Chargensteuerung gearbeitet. Der Kommissionierer kann sich mit Hilfe eines einzigen Tastendrucks jederzeit während des Entnahmevorgangs die gegenwärtige Charge eines Produktes anzeigen lassen und mit der tatsächlichen Menge an der Entnahmestelle vergleichen. Wenn sich eine Charge also innerhalb eines Entnahmevorgangs verändert, wird der Kommissionierer vom System darauf aufmerksam gemacht. Bei auftretenden Unstimmigkeiten hinsichtlich der Charge kann der Entnahmebereich gesperrt werden. Nachdem die Unstimmigkeit korrigiert worden ist, wird der Bereich durch einen Supervisor wieder für den Betrieb freigegeben.
Produktivität gesteigert
Auch das Unternehmen Pfizer hat das System PicRite in seinen drei amerikanischen Pharmazie-Vertriebszentren implementiert. Mit einer ähnlichen Strategie wie Merck hat Pfizer eine Reihe von unabhängigen Vertriebsorganisationen konsolidiert und daraus drei strategisch angesiedelte Logistikzentren gemacht. Pfizer benötigte ein Vertriebszentrum nach dem neuesten Stand der Entwicklung. Mit Hilfe des Systems PicRite konnte dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Auch die Produktivität ist heute doppelt so hoch wie früher. Außerdem nimmt das Logistikzentrum in Tennessee weniger als die Hälfte der Grundfläche der vorherigen Einrichtung ein. In dem neuen Zentrum sind 26 000 SKU-Module, 24 000 Palettenplätze und über 400 Plätze mit Pick-to-Light-Technik untergebracht, und es werden täglich mehr als 30 000 Kartons verarbeitet. Nach dem Erfolg dieses ersten Logistikzentrums wurden in New Jersey und Nevada inzwischen ähnliche Einrichtungen geschaffen.
Der Betrieb in Tennessee bedient fünf Geschäftsbereiche, das System PicRite unterstützt also fünf voneinander unabhängige Entnahmestraßen. Jeder der vertretenen Geschäftsbereiche hat seinen eigenen vorausplanenden Entnahmebereich. Die Entnahmezonen sind mit Anzeigemodulen ausgestattet. Dabei wird jedem Kommissionierer eine Entnahmezone zugewiesen. Die angebrachten Displays zeigen dem Kommissionierer anhand eines Lichtsignals den Produktstandort, an dem ein bestimmtes Produkt gelagert ist. Das alphanumerische Display zeigt, welche Produktmenge er zu entnehmen hat. Die Waren können dabei Packweise oder als Einzelstück entnommen werden. Nach der Entnahme ist nur noch eine Bestätigung durch Knopfdruck notwendig (Abb. 3). Mit Hilfe der optischen Anzeigen wird der Kommissionierer durch die Entnahmezone an den Fließregalen geführt. Die Buchten- oder Bereichscontroller veranlassen den Kommissionierer nach der Fertigstellung mit Hilfe von Anzeigen und Signalen, den Karton an die nächste Zone oder an den Versand weiterzuleiten.
Produktchargen sperren
Wyeth-Ayerst ist ein Unternehmensbereich von American Home Products, bei dem ebenfalls das PicRite-System in ihrem Betrieb in Tennessee implementiert wurde. Das System unterstützt über 900 pharmazeutische SKU-Module, 600 OTC-SKU-Module, 60 000 Palettenplätze, 2500 Stationen für Pick-to-Light-Anwendungen, und den Versand von mehr als 60 000 Kartons pro Tag. Durch die hohe Produktivität des PickRite-Systems war Wyeth-Ayerst in der Lage, vier regionale Stützpunkte und ein Zentrum für die Verteilung von pharmazeutischen Produktmustern in einem einzigen kosteneffektiven Zentrum zusammenzufassen. In dem System für Wyeth-Ayerst arbeiten BID- und PQD-Module. Das Modul PQD zeigt die Entnahmemengen für Pakete und Einheiten. Es war von entscheidender Bedeutung für Wyeth-Ayerst, dass das Entnahmesystem augenblicklich auf die Anforderung zum Sperren eines bestimmten Produktes reagiert. Wenn eine Produktcharge gesperrt wird, wird der Stellplatz dieses Produktes automatisch blockiert, und das PQD-Modul zeigt „Gesperrt“. Auf diese Weise kann das Aufsichtspersonal sicherstellen, dass alle gesperrten Chargen von den Entnahmestellen aufgefunden werden, bevor der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Zudem steuert das System die Entnahmevorgänge und meldet dem Hostrechner den Status der Entnahme und der Aufträge in Echtzeit.
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