Linearbremsen garantieren unfallfreie Käseproduktion
Das Unternehmen Chalon Mégard aus der französischen Region Auvergne-Rhône-Alpes hat sich auf die Herstellung von Equipment für die Käseproduktion spezialisiert. Es bietet Lösungen für alle Prozessschritte von der Milchvorbereitung und Gerinnung über die Dicklegung, den Käsebruch, das Formen und Baden in Salzlake bis hin zum Gären und Reifen des Käses. Die Maschinen sind täglich Nässe und Reinigungsflüssigkeiten ausgesetzt. Daher verwendet das Unternehmen robuste Antriebstechnik, die den Einsatzbedingungen standhält. In einer Förderanlage bei einem Endkunden kommen beispielsweise die Linearbremsen der Baureihe Roba-Linearstop der Chr. Mayr GmbH & Co. KG in korrosionsgeschützter Ausführung aus rostfreiem Edelstahl zum Einsatz. In der Anlage werden 20 kg schwere Käselaibe mit einer Geschwindigkeit von 2 m/s über einen 8 m hohen Aufzug in den Reifekeller transportiert. Zwei Linearbremsen in pneumatischer Ausführung mit einer Haltekraft von jeweils 50 000 N sichern den Aufzug. Sie halten die Last nicht nur, sondern bringen sie im Notfall, wenn beispielsweise der Antriebsriemen reißt, innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Stillstand. Die redundante Ausführung sorgt dabei für die nötige Sicherheit.
Sicherheitsbremsen arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip
Funktion nach Fail-Safe-Prinzip
Zur Absicherung von schwerkraftbelasteten Achsen wie im Beispiel der vertikalen Förderanlage eignen sich unter anderem Linearbremsen wie die Roba-Linearstop, da sie unabhängig vom Antriebsstrang auf separate Bremsstangen wirken. Dadurch befinden sich keine Zahnriemen, Kupplungen oder Spindelmuttern im Sicherheitsstrang der Bremse. Wie alle Sicherheitsbremsen von Mayr Antriebstechnik arbeiten auch die Linearbremsen nach dem Fail-Safe-Prinzip. Das heißt, sie sind im energielosen Zustand geschlossen. Die Bremskraft wird durch Druckfedern erzeugt. Die Roba-Linearstop arbeitet ohne selbst verstärkende Keilwirkung und wirkt damit in beide Bewegungsrichtungen. Durch die Krafterzeugung ohne Festfahren und die sehr kurze Reaktionszeit sackt die Achse beim Schließen nicht ab. Andere lineare Bremssysteme, die mit selbst verstärkender Keilwirkung arbeiten, erzeugen dadurch zwar eine hohe Bremskraft. Allerdings funktioniert die Keilwirkung nur in einer Richtung und um sie zu erzeugen muss die Bremse beim Schließen nachsetzen. Wird die Keilwirkung der Bremse nicht begrenzt, steigt die Bremskraft ins Unendliche. Diesen Stoß muss die Maschinenkonstruktion abfangen. Darüber hinaus muss die Klemmung zum Lüften der Bremse häufig freigefahren werden. Dies ist bei der Roba-Linearstop dagegen nicht erforderlich.
Neben den pneumatischen Versionen bietet Mayr Antriebstechnik die Linearbremsen auch in hydraulischer und elektromagnetischer Ausführung an. Somit kann je nach Anwendungsfall das passende Funktionsprinzip ausgewählt werden. Als kompakte Bremseinheit kann sie einfach, schnell und ohne aufwendige Einstellarbeiten auch in bereits bestehende Maschinen- und Anlagenkonstruktionen integriert werden.
Kurze Schaltzeiten
Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind gerade bei vertikalen Achsen kurze Anhaltewege wichtig. Entscheidend für den Bremsweg sind dabei die Schaltzeiten der Bremse. Denn in der Zeit des freien Falls, also bis die Bremse schließt und die Verzögerung einsetzt, beschleunigt sich die Masse zusätzlich. Die Linearbremsen von Mayr Antriebstechnik haben kurze, verifizierte Schaltzeiten, die über die gesamte Lebensdauer der Bremse eingehalten werden. Um in der jeweiligen Applikation größtmögliche Sicherheit zu erreichen und die projektierten Schaltzeiten über die gesamte Lebensdauer zu gewährleisten, sind sie zudem mit einer zuverlässigen Schaltzustandskontrolle ausgestattet.
Alle Prüfkriterien erfüllt
Die pneumatische Version der Linearbremse ist als vollwertige dynamische Bremseinrichtung durch den TÜV SÜD geprüft und bestätigt. Sie erfüllt den Prüfgrundsatz für Notfallbremsungen mit Haltefunktion für lineare Bewegungen (GS-MF-28) des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz (BIA). Dieser Prüfgrundsatz definiert 1 Mio. Schaltungen, sowohl ohne als auch mit Lastübernahme, sowie weitere 100 dynamische Bremsungen. Auch die pneumatischen Klemmeinheiten sind zertifiziert. Zusätzlich zu den erforderlichen Prüfkriterien für Haltebremsen hat Mayr Antriebstechnik im Rahmen der Zertifizierung durch den TÜV SÜD mit einer pneumatischen Klemmeinheit 100 dynamische Bremsungen durchgeführt. Dieser Test, der normalerweise kein Bestandteil der TÜV-Prüfung für Haltebremsen ist, war dem Unternehmen wichtig, weil in der Praxis dynamische Bremsungen immer wieder auftreten. Auch die pneumatische Klemmeinheit wurde also unter realistischen Bedingungen getestet und erfüllt alle Anforderungen problemlos.
Jede einzelne Sicherheitsbremse, die das Werk von Mayr Antriebstechnik verlässt, muss nach der Komplettmontage und Einstellung eine 100%ige Prüfung bestehen. Alle ermittelten Messwerte werden zusammen mit der Seriennummer der Bremse in der elektronischen Datenbank archiviert. Das gewährleistet eine vollständige Rückverfolgbarkeit.
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