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Keine Chancen für Mikroorganismen

Hygiene-Gehäuse für die Lebensmittelindustrie
Keine Chancen für Mikroorganismen

Die zunehmende Zahl von Lebensmittelvergiftungen und Lebensmittelrückrufaktionen, verursacht durch mikrobielle, physikalische und chemische Kontaminationen, macht zuverlässige Hygienestandards notwendig. Gerade bei der Herstellung von Lebensmitteln in offenen Prozessen wie der Fleisch- und Fischverarbeitung aber auch bei der Herstellung von Milchprodukten müssen sich Maschinen und die dazu passenden Gehäuse sowie Bedien-Panels von ihrer saubersten Seite zeigen. Mit der Hygienic-Design-Produktlinie hat Rittal jetzt auf die besonderen Anforderungen des Food-Bereichs reagiert.

Heinz Schmitt

Bei offenen Prozessen können die Lebensmittel direkt oder indirekt mit dem Fertigungsequipment und den dabei eingesetzten Schaltschränken und Bedien-Panels in Berührung kommen. Als Verursacher von Kreuzkontaminationen kommen auch Bediener in Frage, die direkten Kontakt zu den hergestellten Lebensmitteln und den Maschinen bzw. Automatisierungskomponenten haben. Im Gegensatz etwa zu Brauereien, bei denen Kessel und geschlossene Rohrleitungen die Produktion bestimmen, sind offene Prozesse vor allem in Molkereien, Käsereien, Fleischereibetrieben und bei der Fischverarbeitung weit verbreitet. Und genau hier setzt Rittal mit seinen Hygienic-Design-Gehäusesystemen an. Beim Rollout konzentriert sich Rittal zunächst auf hygienetechnisch völlig neu entwickelte Wandgehäuse aus Edelstahl. Sie werden in unterschiedlichen Maßen angeboten (Breite x Höhe x Tiefe: von 200 x 300 x 155 mm bis 600 x 1200 x 300 mm) und decken eine Vielzahl von Anwendungen ab. Die größeren Vertreter können wahlweise auch am Boden installiert werden, wobei die Untergestelle mit Gitterkanälen zum Einsatz kommen können.
Food-Hersteller machen Druck
Es sind vor allem die großen Food-Hersteller, die von ihren Maschinenlieferanten zunehmend auch hygienetechnisch optimierte Gehäuse und Bedienpanels fordern. Als roter Faden dient dabei die Guideline 13 der European Hygienic Engineering & Design Group. Die EHEDG ist ein Zusammenschluss von Industrie- und Forschungspartnern. Ihre Aufgabe ist, die Hygiene während der Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln zu steigern. Das Hauptziel besteht in der Veröffentlichung von Hygienic-Design-Anforderungen, die mit standardisierten Testmethoden verifiziert werden können.
Die EHEDG-Guideline 13 befasst sich mit Design- bzw. Konstruktionsrichtlinien für Apparate für offene Prozesse. Sie wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission und in Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Partnern 3-A Sanitary Standards – das nordamerikanische Pendant zur EHEDG – und NSF International entwickelt. Mit den Gehäusen der neuen Hygiene-Serie greift Rittal die EHEDG-Vorgaben aktiv auf und gibt den Anwendern die Tools an die Hand, mit denen sie ihre künftigen Pflichtenhefte klar gestalten können.
Konsequent berücksichtigt wurden bei der Hygienic-Design-Serie die Wünsche und Anforderungen des Marktes, die nicht zuletzt in Vorortrecherchen und Kundeninterviews detailliert abgefragt worden sind. Zur Hygienic-Design-Familie gehören ausschließlich Gehäuse und Bedienpanels aus Edelstahl, einem Material, das beste Oberflächeneigenschaften aufweist und sich schnell und sicher reinigen und desinfizieren lässt.
Optimal reinigbar
Bei den Gehäusesystemen sind z. B. Spalten oder außen liegende Scharniere, in denen sich Bakterien oder andere schädliche Mikroorganismen festsetzen und wuchern können, verschwunden. Sämtliche Komponenten des Hygienic-Design-Baukastens sind bis zum Detail des Verschlusses auf höchste Hygiene ausgelegt. Leichte und rückstandsfreie Reinigung hat dabei oberste Priorität. Bei den Nivellierfüßen etwa ist die Gewindespindel für die Nivellierung durch eine Hülse komplett abgedeckt und dauerhaft abgedichtet, d. h. das mühevolle Reinigen und Desinfizieren der Gewinde entfällt.
Wichtig beim Thema Reinigung ist die gute Zugänglichkeit der Systeme. Diese Vorgabe lässt sich beispielsweise mit speziellen hygienischen Abstandshaltern für die Wandbefestigung sowie die Untergestelle erfüllen. Das Design der Abstandshalter für die HD-Wandbefestigung ist an den Vorgaben der EHEDG orientiert. Empfohlen werden hier 300 mm, wobei anwenderspezifisch auch geringere Abstände realisiert wurden. Zur Abdichtung von Gehäuse und Gehäusetür setzt Rittal auf Silikon anstelle von Polyurethan, da Silikon beständiger gegenüber Säuren, Laugen und Reinigungsmitteln ist. Sämtliche Dichtungen sind in blau ausgeführt, der Signalfarbe im Food-Bereich.
Den Vorgaben der EHEDG entspricht auch die schräge Dachkonstruktion der Hygienic-Desing-Gehäuse: Durch eine Neigung von 30° lässt sich auf dem Gehäuse nichts abstellen, die Fläche ist optimal einsehbar und Flüssigkeiten können – auch beim Reinigen – schnell und rückstandslos ablaufen.
Patentierte Kabelverschraubung
Eine weitere Komponente des Baukastens ist eine patentierte Kabelverschraubung aus Edelstahl. Während herkömmliche Kabelverschraubungen durch Hohlräume, Spalte und außen liegende Gewinde Ansatzpunkte für Schmutznester liefern, weist die Rittal-Komponente ausschließlich glatte Oberflächen und sanfte Übergänge auf und bietet so Schmutz und schädlichen Mikroorganismen keine Chance. Besonderes Merkmal der Kabelverschraubung ist eine bis zur Anbau-Oberfläche reichende Hutmutter, die den kompletten Klemm- und Dichtungsmechanismus unter sich verbirgt. Sie wurde nach hygienegerechten Konstruktionskriterien gemäß DIN EN 1672-2, DIN EN ISO 14159 und EHEDG-Richtlinien konzipiert. Der Übergang zum Gehäuse sowie zum Kabel erfolgt über bündig abschließende Dichtungen, die durch ihre blaue Farbgebung deutlich zu erkennen und klar von Lebensmitteln zu unterscheiden sind. Das eingesetzte Dichtungsmaterial ist nach FDA-Richtlinie 21 CFR 177.2600 zugelassen. Für eine sichere Zugentlastung der eingeführten Kabel sorgt eine doppelte Fixierung über die innere Dichtung sowie über zusätzliche Klemmbacken. Die Kabelverschraubung ist sowohl chemisch als auch thermisch beständig; der verwendete Edelstahl ist wie die Dichtungen resistent gegenüber den in der Lebensmittelindustrie eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Säuren und Laugen sowie gegenüber Kondenswasser.
Stabiler Tragarm aus Edelstahl
Die kompakten Schränke können auch als Bediengehäuse für den Einbau von Tastaturfelder oder TFTs genutzt werden. Für diese Lösung an der Schnittstelle Mensch-Maschine entwickelte Rittal einen stabilen Tragarm aus Edelstahl, der durch seinen Durchmesser von 70 mm (statt 46 mm) für den Einsatz in der Food-Industrie prädestiniert ist. Der größere Durchmesser ermöglicht auch die leichte Einführung vorkonfektionierter Kabel mit Steckern. Die Verbindungselemente des Tragarms haben außen keinerlei Befestigungselemente oder scharfkantige Übergänge. In Verbindung mit speziellen außenliegenden Dichtungen schafft das System optimale hygienische Voraussetzungen.
dei 449

Hygienic-Design-Baukasten
European Hygienic Engineering & Design Group
3-A Sanitary Standards
NSF International
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