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Robuste Gebläse fördern Biogas in BHKW von Arla Foods

Maßgeschneiderte Lösung
Robuste Gebläse fördern Biogas in BHKW von Arla Foods

Kühe liefern Milch, die eine Molkerei gleich vor Ort weiterarbeitet. Die Gülle wiederum fließt – ebenfalls vor Ort – in eine Biogasanlage, deren Gas dann per Rohrleitung wiederum zur Molkerei gefördert wird, um dort in BHKW Strom und Wärme zu erzeugen. Wo in diesem Verbund Delta-Blower-Gebläse von Aerzen zum Einsatz kommen, und welche Rolle sie dort spielen, das erfahren Sie hier.

Dänemark tritt bei der Energiewende ordentlich aufs Gas. So steht das kleine Königreich mit mehr als 80 Biogasanlagen ganz vorne im Europa-Ranking. Der Hunger der Bakterien in den Fermentern wird vor allem mit Rinder- und Schweinegülle gestillt. In einer erst kürzlich erweiterten Anlage in Herning vergären sie zudem nach der Pasteurisierung auch Schlacht- und Fischabfälle. 650 t Gülle fließen täglich in die insgesamt vier Fermentertürme der Herning Bioenergi A/S, die ein Volumen von zweimal 3500 und zweimal 8000 m3 haben, um daraus Biogas zu erzeugen. Das Gas besteht im Durchschnitt zu knapp 70 % aus Methan, der Rest ist überwiegend Kohlendioxid.

Herning Bioenergi hat zwei große Direktabnehmer für das Biogas – und die gehören zu Arla Foods, einem globalen Molkereiunternehmen im Genossenschaftsbesitz von mehr als 13 500 Milchbauern aus Schweden, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden.

Wärme und Strom vor Ort erzeugt

Die Biogasanlage in Herning ist über eine 21 km lange Gasleitung mit dem ersten Betrieb in Naviro verbunden. Von dort aus gibt es eine weitere 6 km lange Leitung zum Arla-Produktionsstandort in Videbæk.

Erst an diesen beiden Produktionsstandorten verbrennen insgesamt drei Blockheizkraftwerke (BHKW) das Biogas. Die dabei erzeugte elektrische Energie wird vor Ort genauso für die Grundlastversorgung verwendet wie die Wärme. Auch wenn alle drei BHKW mit ihrer Kraft-Wärme-Kopplung eine Leistung von ca. 3 MW erreichen: Der Bedarf der beiden milchverarbeitenden Betriebe ist um ein Vielfaches höher, sodass das Biogas auch wirklich verbraucht wird. Diese Abnahmesicherheit schafft die Basis für einen kontinuierlichen Betrieb der Biogasanlage.

Bis zu 1000 mbar Überdruck

Insgesamt 12 Delta-Blower-Gebläse GM35 S von Aerzen übernehmen den Transport des Biogases von Herning zu Arla Foods. Die Maschinen haben eine Leistung von jeweils 1900 m³/h bei 1000 mbar.

Im beschriebenen Fall erfolgt die Förderung mit einer mittleren Druckdifferenz. Mit dem verbauten Rohrleitungsquerschnitt kann die Biogasförderung bei Bedarf noch erhöht werden. Das würde dann eine Druckerhöhung auf bis zu 1000 mbar bedeuten. Bis zu diesem Druck sind die Delta Blower ausgelegt. Damit das Biogas am Ende der Leitung mit dem geforderten Mindestüberdruck die Gasspeicher der BHKW erreicht, muss es mit einem höheren Druck gefördert werden. Andernfalls würden sich die BHKW abschalten.

Aufgeteilt sind die insgesamt 12 Aggregate in vier Dreiergruppen. Das erste Trio fördert das in Herning erzeugte Biogas aus einem Zwischenspeicher heraus in die Leitung. An der ersten Station übernimmt die zweite Dreiergruppe die Versorgung des BHKW und eine dritte Stufe wirkt als Druckerhöhungsstation für den Weitertransport des verbleibenden Gases nach Arinco zur Endstation. Auch hier sind drei Delta Blower in einem Maschinengebäude eingebaut und sorgen für den passenden Druck für die zwei BHKWs.

Um die Versorgung mit Ersatzteilen zu erleichtern, kommen trotz unterschiedlicher Gasvolumenströme und Differenzdrücke an allen drei Standorten Gebläse der Baureihe Delta Blower GM35 S zum Einsatz. Ihre Basiskonfiguration ist identisch; über passende Motoren und entsprechendes Zubehör werden sie an den jeweiligen Leistungsbedarf angepasst. Auf diese Weise müssen für das lokale dänische Biogasnetz keine kompletten Austauschaggregate vorgehalten werden, sondern nur wenige Ersatzstufen.

Hohe Verfügbarkeit notwendig

Die Ansprüche an die Verfügbarkeit sind hoch. Die Biogasanlage produziert prozessbedingt rund um die Uhr, und die Zwischenspeicher verfügen nur über ein begrenztes Volumen. Abgesehen davon, dass sich die biologischen Prozesse nur schlecht bis gar nicht stoppen lassen, würde der Ausfall der Gasförderung sowohl in den Betrieben von Arla als auch bei Herning Bioenergi zu Ertragsverlusten führen.

Um eine hohe Verfügbarkeit und Standzeit zu erreichen, hat Aerzen die Delta Blower an die Förderung von Biogas angepasst. Die Maschinen verfügen über eine Atex-Zulassung. Ihre Gehäuse bestehen aus einem speziellen Sphäroguss, ihr Förderraum ist mit einer Chemcoat-Beschichtung ausgestattet. Auch die Rotoren sind beschichtet.

In Herningen wird das Biogas vor dem Transport gekühlt und entwässert. Kleine Mengen von Feuchte und Schwefelwasserstoff sind allerdings noch im Biogas vorhanden. Bei langwierigen Stillständen kondensiert Restfeuchte und würde ohne die Beschichtung zu dauerhaften Schäden bei den Gebläsen führen. Eine ähnlich schädliche Wirkung hat Schwefelwasserstoff, der zusammen mit der Restfeuchte eine saure, also korrosive Lösung bildet.

Details wie diese erklären, warum die Dänen auf Gebläsetechnik aus Aerzen setzen. Hinzu kommt, dass die Delta Blower mit ihrem Leistungsvermögen sehr gut in diese Anwendung passen. Zudem hat man keinen anderen Anbieter gefunden, der die Biogasförderung mit einem Differenzdruck von 1 bar mit einer einstufigen Anlage realisieren kann.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: dei0318aerzen

Halle 10.1, Stand B81


Autor: Thorsten Sienk

Freier Fachredakteur

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