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Optisch klares Produkt garantiert

Filtration kaltgepresster Pflanzenöle
Optisch klares Produkt garantiert

Pflanzenöle können auf zwei Wegen hergestellt werden. Zum einen werden sie unter Anwendung von Extraktionsverfahren mit anschlie-ßender Raffination gewonnen. Der andere Weg ist die Kaltpressung der Ölsaaten. Bei der schonenden Herstellung dieser bei den Verbrauchern sehr beliebten Öle kommen Filterpressen von SeitzSchenk zum Einsatz.

U. Fischer, M. Helget, B. Lehr

Die Verbraucher greifen gerne zu kaltgepressten Pflanzenölen. Schließlich handelt es sich hierbei um naturbelassene Lebensmittel. Im Unterschied zu den vorwiegend industriell arbeitenden Ölextraktionsunternehmen, die beispielsweise große Mengen von Soja- oder Sonnenblumenöl an wenigen Standorten herstellen, erfolgt die Verarbeitung von kaltgepressten Ölen in der Regel dezentral. Oftmals werden die Saaten im gleichen Betrieb angebaut, in dem später dann auch das Öl erzeugt wird.
Ein zentraler Prozess bei der Herstellung kaltgepresster Öle ist die Filtration, denn die Konsumenten wünschen sich ein optisch klares Produkt.
Die zur Herstellung von kaltgepressten Ölen verwendeten Schneckenpressen erzeugen ein Öl, das je nach Saat, Saatqualität und Pressbedingungen mit einer Partikel-fracht von ca. 5% versetzt ist. Diese relativ groben Partikel bestehen größtenteils aus Schalen- und Keimlingsbestandteilen, die die Seiherkörbe der Schneckenpressen teilweise passieren können. Der erste Filtrationsschritt umfasst daher die Abtrennung dieser groben Partikel. Hierfür können die Kammerfilterpressen der KFP-Baureihe von SeitzSchenk eingesetzt werden.
Verschleißarm und flexibel
Die KFP-Kammerfilterpressen sind modular aufgebaut. Ihre Gestelle sind in Edelstahl, gummiert oder lackiert, erhältlich. Die robusten Anlagen stehen für Kammergrößen zwischen 470 bis 1500 mm zur Verfügung, was Filterflächen zwischen 2 und 600 m2 und Trübvolumina zwischen 20 und 8 000l ermöglicht. Sie arbeiten nach dem Prinzip der Kuchenfiltration: Auf dem Filtertuch bildet sich ein Kuchen, der die eigentliche, filteraktive Schicht darstellt und der sich im Verlauf der Filtration immer weiter aufbaut, bis schließlich die ganze Kammer mit dem Kuchen aufgefüllt ist. Dann ist eine Entleerung der Presse notwendig.
Kleinere Kammerfilterpressen, wie sie in den dezentralen Ölmühlen oftmals eingesetzt werden, arbeiten selbsttätig mit einer Windkesselsteuerung, die eine gleichmäßige Beschickung gewährleistet und die Pumpe stoppt, sobald die Filterkammern gefüllt sind. Alle ein bis zwei Tage muss der Prozess unterbrochen werden, um den Filterkuchen zu entfernen. Der dazu notwendige Zeitaufwand beläuft sich auf etwa 15 bis 30 Minuten. Die Filtertücher müssen nur in mehrmonatigem Rhythmus gereinigt werden.
Der Filterkuchen weist einen hohen Trockensubstanzgehalt auf. Er fällt in der Regel sauber von den Tüchern ab. Der Kuchen ist so trocken und fest, dass eine Nachbehandlung, wie sie bei einem Schlammaustrag erforderlich sein kann, entfällt. Er kann ebenso wie der aus der Schneckenpresse anfallende Presskuchen in der Tierfütterung Verwendung finden. Diese Verwendung ergibt sich aus der Tatsache, dass sich selbst bei höchstem Beschickungsdruck der Kuchen nicht über ein bestimmtes Maß hinaus komprimieren lässt und daher in den Zwischenräumen noch restliches Öl verbleibt.
Steigerung der Ölausbeute
Die Ölausbeute lässt sich in gewissem Umfang durch die Verwendung von Membranplatten steigern. Diese Membranplatten werden im Anschluss an die Filtration mit Druck beaufschlagt, wodurch noch etwas mehr Öl freigesetzt wird. Ob sich eine solche Investition lohnt, hängt davon ab, wie das im Presskuchen verbleibende Öl abgesetzt werden kann.
In Abhängigkeit von der botanischen und geographischen Herkunft der eingesetzten Saaten sowie vom Verwendungszweck des Öls kann eine weitere Filtration notwendig sein. Im einfachsten Fall werden hierfür eine Kammerfilterpresse oder ein Kieselgurrahmenfilter eingesetzt. Letzterer wird ebenfalls von SeitzSchenk angeboten. Häufig ist in dieser Phase der Ölherstellung die Zugabe eines Filterhilfsmittels notwendig. Das ist besonders dann der Fall, wenn das Öl einen hohen Gehalt an Wachsen aufweist, die die Oberfläche der Filterschichten oder -tücher schnell durch einen schleimigen Film blockieren würden. Die eingesetzten Filterhilfsmittel dienen dazu, einen inkompressiblen, mit Ablaufkanälen versehenen Kuchen aufzubauen.
Einen wesentlichen Beitrag zum Filtrationserfolg leistet die Filtrationstemperatur. Besonders die bei höheren Presstemperaturen gewonnenen Öle weisen teilweise einen hohen Wachsgehalt auf, der dann beim Abkühlen zu Trübungen führen kann. Eine Reduzierung der Presstemperatur, wie sie für geringe Wachsgehalte erstrebenswert wäre, ist allerdings aus Sicht der Ölausbeute nicht zu realisieren. Um dennoch eine gute Ölqualität zu erzielen, ist es sinnvoll, die Filtration bei Temperaturen durchzuführen, wie sie auch später bei der Lagerung auftreten. Da die Viskosität mit sinkenden Temperaturen stark ansteigt, kann das Filter nur mit geringerer Leistung angeströmt werden. Die Gesamtheit dieser Vorgaben bestimmen in letzter Konsequenz die Auslegung des Polierfilters.
Problemfall Traubenkernöle
Traubenkernöle sind stark wachs- und trubhaltig. Durch eine Kombination von verschiedenen Filterhilfsmitteln, dazu gehören beispielsweise mit Cellulosefasern aufgelockerte Perlite, können positive Filtrationsergebnisse erzielt werden. Dieser Filtrationsschritt ersetzt die ansonsten übliche, weiter oben beschriebene Kammerfilterpresse.
Traubenkernöl ist ein traditionelles Genuss- und Heilmittel. Das grün-goldene Öl hat einen süßlichen Duft und einen fruchtig-nussigen Geschmack. Sein Flammpunkt liegt bei ca. 215 °C. Daher eignet es sich nicht nur zum Verfeinern von Gerichten, sondern auch hervorragend zum Braten. Hervorzuheben ist ferner der hohe Anteil an ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Er liegt bei Traubenkernölen bei etwa 85%, wobei der Linolsäureanteil etwa 70% beträgt. Außerdem enthält es Vitamin E, Lecithin und Procyanidin.
Traubenkernöl wird schonend aus den getrockneten Kernen sonnengereifter Weintrauben durch Kaltpressung bei sehr hohem Druck gewonnen. Aus ca. 15 kg Traubenkernen wird dabei 1 l Öl gewonnen. Das Rohöl wird zunächst durch eine Filtration über offene Metallfilter von groben Verunreinigungen befreit. Nach mehrtätiger Sedimentation erfolgt eine zweistufige Filtration über Filterschichten. Aufgrund des hohen Gehaltes an Schleimstoffen müssen in der ersten Stufe ca. 3,5% Filterhilfsmittel zugesetzt werden, damit die Filterschicht nicht sofort verblockt. In der zweiten Stufe erfolgt die Polierfiltration über einen Tiefenfilter ohne Zusatz von Filterhilfsmittel. Danach wird das blanke Öl abgefüllt.
Trotz vorheriger Sedimentation und des hohen Zusatzes an Filterhilfsmittel sind die Standzeit und die mittlere Anströmung der Schichten gering. Da jedoch die Chargengröße oftmals nur ca. 100 l pro Tag beträgt, ist nur eine Filterfläche von ca. 4 m² erforderlich. Für diese Filtrationsaufgabe eignen sich die Niro-400-Schichtenfilter von SeitzSchenk. Diese Filtereinheiten sind in verschiedenen Größen von 200 x 200 mm bis 1000 x 1000 mm erhältlich. Die in diesen Systemen eingesetzten Hochleistungsfilterkammern HFK zeichnen sich durch verschiedene Vorteile aus: Bei hoher Stabilität benötigen sie nur wenig Platz und haben ein geringes Gewicht. In den reinigungsfreundlich gestalteten Kammern stellt sich eine spezielle Strömungsgeometrie ein, die für höhere Filtrationsräume sorgt. Außerdem ist im Vergleich zu herkömmlichen Kammern die freie Filterfläche um 250% größer und das Totvolumen um 40% geringer.
Halle 4.0, Stand 106
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